Turbo – dieses Wort verzaubert Autofans heute ebenso wie vor 40 Jahren, als Renault mit dieser Technik erst die Formel 1 und dann die Welt der Serienmodelle auf den Kopf stellte. Heute besitzt praktisch jeder Verbrennungsmotor der Renault Gruppe einen Turbolader, der auch aus kleinen Hubräumen bei moderatem Verbrauch viel Leistung holt. Vier Jahrzehnte früher waren die Aufgaben eines Turbos weniger komplex. Er stand für Leistung. Und für noch mehr Leistung.
In der Formel 1 mit einem mickrigen 1,5-Liter-V6 gegen die Platzhirsche mit V8- und V12-Motoren sowie drei Liter Hubraum anzutreten, das wagte niemand außer Renault. Der Erfolg dieses Abenteuers ist legendär – ebenso wie die Serienmodelle, denen Renault mit dem Turbo ordentlich Schub verpasste. Frei nach dem Motto: „Aufladung für alle“.
1980: Renault 18 Turbo – die sanfte Kraft
Plötzlich forderte eine brave Mittelklasse-Limousine die Großen heraus. 1980 hatte Renault die Turbo-Technik gezähmt und entlockte dem 1.565 cm3 großen Aluminium-Vierzylinder des eleganten Renault 18 per Druckbeatmung eine Leistung von 81 kW (110 PS). Damit ging der Viertürer bis zu 185 km/h. Noch bemerkenswerter war die Charakteristik, mit der er zu Werke ging: Sein feuriges Temperament entfaltete der Turbomotor gekonnt und sanft.
1981: Renault 5 Alpine Turbo: das blaue Wunder
Schon der 93 PS starke Renault 5 Alpine hatte ab 1976 die GTI-Riege ordentlich aufgemischt. 1981 gönnte Renault auch ihm einen Turbolader und schon genügten die 1.397 cm3 Hubraum für 110 PS und eine Höchstgeschwindigkeit von 185 km/h. Ab sofort stand der Alpine Turbo für die beste Performance im Kleinwagen-Segment. Weil der Turbolader die Zylinderfüllung bei hohen Drehzahlen optimierte, konnte die Nockenwelle auf sanfte Kraftentfaltung bei niedrigen Touren ausgelegt werden. Ergebnis: Der kleine Giftzwerg gab sich im Stadtverkehr sparsam, leise und umgänglich – wenn der Fahrer ihn von der Leine ließ, ging‘s jedoch mächtig nach vorn.
1981: Renault 5 Turbo – brutal breit
Was lag näher, als aus diesem heißen Kompakten ein Basisfahrzeug für den Motorsport zu entwickeln? Renault packte das Triebwerk des Alpine an den Platz der Rücksitzbank, blies ihm per größerem Turbo 116 kW (160 PS) ein und baute von Vorderrad- auf Heckantrieb um. Dank der breiten Spur – untergebracht in mächtigen Kotflügelvergrößerung – und dem kurzen Radstand erwies sich die höchste Ausbaustufe des 5ers als echte Waffe im Rallye-Sport.
1983: Renault Fuego Turbo – Feuer frei
Dass das feurige Coupé eine Spitzenversion mit Turbotechnik erhalten würde, lag angesichts der Formel 1-Siege und des Know-hows von Renault nahe. Und gemeint war nicht der bereits existierende Turbodiesel … Als Kraftwerk diente das 1,6-Liter-Aggregat aus dem Renault 18 Turbo – doch anders als in der komfortorientierten Limousine stimmte Renault ihn im Coupé voll auf Performance ab. Mehr Ladedruck, andere Zündung, neuer Ladeluftkühler – so realisierte der Renault Fuego Turbo 97 kW (132 PS) und spurtete in 9,5 Sekunden von 0 auf 100 km/h. Auch dank der windschlüpfigen Karosserie ging es bis zur Endgeschwindigkeit von 200 km/h vorwärts. Äußerlich war das Kult-Coupé vor allem an den markanten „Bienenwaben“-Leichtmetallfelgen von BBS erkennbar.
1984 Renault 11 Turbo – zeigt, was er hat
Mit einer Leistung von 105 PS und einer Höchstgeschwindigkeit von 186 km/h übernahm der Renault 11 Turbo 1984 die Position als führender Kompaktsportler der Marke. Mehr noch als die pure Power bestach an diesem Modell das expressive Design: Gestufte Seitenstreifen mit „Turbo“-Schriftzug, der in die vorderen Stoßfänger integrierte Spoiler, Nebelscheinwerfer, das Vierspeichen-Sportlenkrad, Drehzahlmesser und natürlich die berühmten Zusatzinstrumente für Öl- und Ladedruck kennzeichneten die Top-Version. Nach bemerkenswerten Rallye-Erfolgen packte Renault noch einmal zehn PS drauf und steigerte die Leistung 1987 auf 115 PS.
1985: Renault 9 Turbo – starke Persönlichkeit
Nur kurz nach dem Renault 11 erhielt auch das kompakte Stufenheckmodell die Turbokur. Ab 1985 vereinte der Renault 9 sportliche Performance mit natürlicher Eleganz. Aus 1.397 cm3 Hubraum generierte ein Garrett T2-Turbolader vor dem Vergaser 105 PS – genug für 184 km/h Topspeed.
1987: Renault 21 2L. Turbo – mit Formel 1-Technik
In der zweiten Hälfte der 1980er-Jahre bot Renault für jede Modellreihe eine Top-Version mit Turboaggregat an. Der Renault 21 2L. Turbo zielte auf die kleine, aber prestigeträchtige Nische, in der sich Kaliber wie BMW 325i E30 und Mercedes 190 E 2.3 16 tummelten. Mit 129 kW (175 PS) Leistung, 270 Nm maximalem Drehmoment und 227 km/h Endgeschwindigkeit sowie serienmäßigem ABS war er für diese Duelle bestens ausgestattet. Das Leichtmetall-Triebwerk wies elektronisches Motormanagement und erstmals einen wassergekühlten, ebenfalls elektronisch geregelten Garrett T3-Turbolader auf. Technische Leckerbissen waren auch die beiden Ladeluftkühler mit einem aus der Formel 1 abgeleiteten Hitzeschild. Mit der 430 PS starken Rennversion gewann Jean Ragnotti die Französische Supertourism-Meisterschaft.
1983: Renault SAFRANE Biturbo – der Reiserenner
Der Safrane Biturbo vereinte den Komfort einer Reiselimousine mit Antritt und Handling eines Oberklasse-Coupés. Der deutsche Motorenspezialist Hartge hatte den aus der Alpine A610 abgeleiteten 3-Liter-V6 überarbeitet, Fahrwerksspezialist Irmscher – ebenfalls aus Deutschland – die Abstimmung verfeinert. Für genügend Druck in allen Lebenslagen sorgten zwei neue K04-Tubolader von KKK, die dem Triebwerk 193 kW (268 PS) einhauchten. Dank der zwei relativ kleinen Turbos reagierte das Triebwerk sehr spontan auf Gaspedalbefehle, während die Zusatz-Power den Safrane Biturbo bis auf 250 km/h trieb. Das Zusammenspiel von permanentem Allradantrieb und elektronisch geregeltem Fahrwerk vereinte präzises Handling und agiles Einlenken mit hohen Sicherheitsreserven.
Heute gilt der Renault Mégane R.S. als legitimer Nachfolger dieser Legenden – doch Turbo-Power bietet Renault in allen aktuellen Modellen. Erleben Sie es am besten selbst – bei einer unverbindlichen Probefahrt.
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Renault Mégane R.S.: Gesamtverbrauch kombiniert (l/100 km): 8,0-7,4; CO2-Emissionen kombiniert (g/km): 183-169. Energieeffizienzklasse: D-E.* (Werte nach Messverfahren VO (EG) 715/2007). Zur grafischen Darstellung der Energieeffizienzklasse klicken Sie HIER.
* Die angegebenen Werte wurden nach dem vorgeschriebenen Messverfahren VO (EG) 715/2007 und § 2 Nrn. 5, 6, 6a Pkw-EnVKV in der gegenwärtig geltenden Fassung und ohne Zusatzausstattung ermittelt. Die Angaben beziehen sich nicht auf ein einzelnes Fahrzeug und sind nicht Bestandteil des Angebots, sondern dienen allein Vergleichszwecken zwischen den verschiedenen Fahrzeugtypen. Weitere Informationen zum offiziellen Kraftstoffverbrauch, den offiziellen spezifischen CO2-Emissionen und den Stromverbrauch neuer Personenkraftwagen können dem ‚Leitfaden über den Kraftstoffverbrauch, die CO2-Emissionen und den Stromverbrauch neuer Personenkraftwagen“ entnommen werden, der bei allen Renault Partnern und bei der Deutsche Automobil Treuhand (DAT) unentgeltlich erhältlich ist. Der Leitfaden steht außerdem als Download zur Verfügung.
(Stand 09/2019, Irrtümer vorbehalten)