Renault mit H-Kennzeichen fahren – das ist für viele Fans der Marke eine reizvolle Vorstellung. Denn mit einem anerkannten „Oldtimer“ jenseits seines 30. Geburtstags haben sie einen alltagstauglichen Klassiker und genießen attraktive Vorteile. 2024 bekommt mit der ersten Laguna-Generation ein echter Dauerläufer diesen Status. Auch der kultige Twingo I kann die offizielle Zulassung als rollendes Kulturgut bekommen.
Die Modellgeschichte von Renault ist reich an wegweisenden Klassikern, die nicht selten die Automobilwelt revolutioniert haben. Der Renault 4 galt als charmantes Multitalent, der Renault 5 war das erste coole City Car, mit dem Renault 16 begann die Ära der Fließhecklimousinen, der Renault Espace war der erste europäische Van.
Gleichzeitig stand Renault immer auch für Fahrzeuge, die weniger spektakulär waren, sich aber als praktische Alltagsbegleiter profilierten. Ein Musterbeispiel dieser Spezies ist das Mittelklassemodell Laguna. Kaum jemand dürfte ihn als Klassiker auf dem Schirm haben. Und doch kann er jetzt offiziell als solcher anerkannt werden. Denn die erste Generation debütierte 1994, also vor 30 Jahren – und damit qualifiziert sich der bis 2001 gebaute Dauerläufer jetzt als Anwärter auf das H-Kennzeichen.
Amtlich anerkannte Klassiker fahren meist günstiger
Diese Art der Zulassung können solche Fahrzeuge erhalten, die vor mindestens 30 Jahren erstmals in den Verkehr gekommen sind und für die amtlich anerkannte Sachverständige, Prüfer/-innen oder Prüfingenieur/-innen (z. B. bei Dekra, GTÜ, KÜS oder TÜV) ein Gutachten für die Einstufung als Oldtimer erstellt haben. Die Prüfer/-innen beurteilen, ob sich das Fahrzeug weitgehend im Originalzustand befindet und allenfalls zulässige zeitgenössische Veränderungen aufweist. Außerdem soll es der „Pflege des kraftfahrzeugtechnischen Kulturgutes“ dienen.
Wer einen offiziell anerkannten „Oldtimer“ pflegt und fährt, spart in der Praxis oft bares Geld. Es gilt ein pauschaler Kfz-Steuersatz von 191,73 Euro pro Jahr und auch die Versicherung ist wegen der meist geringen Fahrleistung oft günstiger. Über weitere Details informiert unter anderem ein Video des ADAC.
Laguna mit H-Kennzeichen als alltagstaugliche Alternative
Mit den genügsamen 1,8- und 2,0-Liter-Benzinern, mit denen der Laguna 1994 debütierte, bietet er sich als rundum alltagstaugliche Alternative an. Technikfans werden sich eher an den 123 kW (167 PS) starken 3,0-V6-Motor halten, während der Saugdiesel 2,2 d mit 61 kW (83 PS) nach heutigen Maßstäben nicht gerade spritzig wirkt.
Entscheidend für die Einstufung als „Oldtimer“ ist übrigens das Datum der Erstzulassung, nicht der Termin, an dem die Modellreihe auf den Markt kam. Wer beispielsweise den ab 1996 verfügbaren 2,2 dT oder gar den bis zu 235 km/h schnellen Vierventiler-V6 mit H-Kennzeichen fahren möchte, muss sich bis 2026 gedulden.
Twingo mit H-Kennzeichen: ein Meilenstein des Kleinwagen-Designs
Der erste Renault Twingo ist von solchen Motorleistungen weit entfernt, gilt wegen seines revolutionären Monospace-Designs aber längst als anerkannter Klassiker. Diesen Status können sich die zugelassenen ersten Exemplare auch amtlich bestätigen lassen. Der pfiffige und revolutionäre Kleinstwagen debütierte 1993, es stehen also schon zwei Jahrgänge als potenzielle „H“-Träger bereit. Die frühen Baujahre sind selten und gefragt, aber absolut erschwinglich. Und sie bereiten durch ihren Charme und ihre Einfachheit einfach viel Freude.
Bei aller Klassikereuphorie: Dass Fahrzeuge mit H-Kennzeichen ohne die sogenannte Feinstaubplakette in Umweltzonen fahren dürfen, sollte kein Anreiz sein. Dafür bietet Renault genügend umweltschonende E-Tech-Modelle mit Hybrid- oder rein elektrischem Antrieb an. Denn so charakterstark die Oldies auch sind – Vieles spricht für den neuesten Stand der Technik.
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(Stand 2/2024, Irrtümer vorbehalten)