50 Jahre Renault 16 – der sanfte Revolutionär

  • 50 Jahre Renault 16 – der sanfte Revolutionär

„Autos zum Leben“, so lautete ein früherer Claim von Renault. Was die Marke damit meinte, verstehen Millionen Autofahrer bis heute auf Anhieb: In vielen Modellen von Renault finden Familie plus Freizeitutensilien oder Gepäck locker Platz, zudem lassen sich die Autos flexibel an jeden Reise- oder Transportzweck anpassen. Und freundlich zum Familienbudget sind sie obendrein. Vor genau 50 Jahren, im Frühjahr 1965, präsentierte Renault ein Auto, das diese Qualitäten als erstes auf den Punkt brachte: den Renault 16.

Nie zuvor hatte es in der Mittelklasse ein Fahrzeug mit elegantem Fließheck und weit aufschwingender Heckklappe gegeben. So verband der Renault 16 die Eleganz einer Limousine mit der Praktikabilität eines Kombis. Hinzu kamen ein moderner, platzsparender Frontantrieb und ein variables Sitzsystem, das sich in insgesamt sieben Positionen an die unterschiedlichsten Aufgaben anpasste. Wer die Rückbank umklappte oder ganz ausbaute, erhielt ein Ladevolumen von sage und schreibe 1.200 Liter. Mit flachgelegten Vordersitzen wurde der R16 gar zum „Liegewagen“. Eine weitere Konfiguration erlaubte es, die Rücksitzlehne unter den Dachhimmel zu hängen, während das Sitzkissen nach vorne gekippt und von hinten an die Vordersitze gelehnt wurde. Die familienfreundliche Revolution fanden auch Europas führende Motorjournalisten bemerkenswert: Sie wählten die Schräghecklimousine zum „Auto des Jahres“ 1966.1

Europas „Auto des Jahres“ 1966 wurde zum Trendsetter

Europas „Auto des Jahres“ 1966 wurde zum Trendsetter

Die Erfindung der Schräghecklimousine erwies sich als echte Pioniertat von Renault, denn nach und nach übernahmen viele weitere Hersteller diese Bauart. Gut 30 Jahre lang blieb dies die dominierende Karosserieform in der Mittelklasse – der Renault 16 selbst wurde mit über 15 Jahren Bauzeit und mehr als 1,8 Millionen Exemplaren ein wahrer Dauerläufer.

Die Idee zu diesem bis dahin nie gesehenen Layout stammte von Renault Chef Pierre Dreyfus persönlich. Er erteilte dem mutlosen Auftreten der Wettberber eine Absage und seinem jungen Designer Gaston Juchet einen Auftrag: „Wir müssen die Dinge anders betrachten. Autos dürfen nicht immer aus vier Sitzen, Motorhaube und Kofferraum bestehen. Sie sollten als EIN Raum betrachtet werden.“

Das Ergebnis dieser Überlegung war das sogenannte „Two-Box-Design“ des Renault 16, also eine Silhouette, die vereinfacht betrachtet aus zwei statt wie zuvor drei Blöcken bestand. Übrigens: 1981 führte Renault das Konzept konsequent weiter und präsentierte die Großraumlimousine Espace im stilbildenden „One-Box-Design“. Eine weitere Innovation, mit der Renault einen weltweiten Trend begründete.

Zurück zum Renault 16, der auch technisch viel Neues zu bieten hatte: Ab der TS-Version von 1968 gehörten Innovationen wie heizbare Heckscheibe, Halogen-Zusatzscheinwerfer, Scheibenwischer mit zwei Geschwindigkeiten plus elektrische Scheibenwaschdüsen sowie ein abblendbarer Innenspiegel zur Serienausstattung. 1969 kamen Rückfahrscheinwerfer, elektrische Fensterheber vorn, ein elektrisches Schiebedach und Ledersitze als Optionen hinzu.

Aluminiummotor trieb auch Sportwagen an

Zudem erwies sich der Renault 16 als ausgesprochen sportlich. Der hinter der Vorderachse angeordnete „Front-Mittelmotor“ verlieh ihm ein ausgezeichnetes Kurvenverhalten. Motorblock, Zylinderkopf und Getriebe waren aus Aluminium gefertigt, und zwar mit einem in Europa nie zuvor genutzten Druckgussverfahren. Das 1,5-Liter-Aggregat erwies sich als so dynamisch, dass es (leistungsgesteigert) im ultraflachen Lotus Europa seinen Dienst tat, die 1,6-Liter-Variante trieb die Sportwagen Alpine A110 und A310 an. Die Rennsportvarianten dieser Flundern erzielten mit R16-Technik bis zu 172 PS. Im Renault 16 selbst stieg die Leistung des Aluminiummotors bis auf 93 PS in der 1973 vorgestellten Spitzenversion TX mit 1.647 ccm Hubraum.

Der ehemalige Formel 1-Rennfahrer Sir Stirling Moss urteilte über das flotte Familienfahrzeug: „Zweifellos ist der Renault 16 das am intelligentesten konstruierte Automobil, dem ich jemals begegnet bin.“ Was der legendäre Brite wohl zu wegweisenden Nachfolgern wie Renault Espace, Scénic und Twingo gesagt hätte…

Renault Espace, Scénic, Twingo: Gesamtverbrauch l/100 km kombiniert: 8,1-4,1; CO2-Emissionen kombiniert (g/km): 186-95. Die angegebenen Werte wurden nach dem vorgeschriebenen Messverfahren VO (EG) 715/2007 und § 2 Nrn. 5, 6, 6a Pkw-EnVKV in der gegenwärtig geltenden Fassung und ohne Zusatzausstattung ermittelt.

Die angegebenen Werte wurden nach den vorgeschriebenen Messverfahren VO(EG)715/2007 und § 2 Nrn. 5, 6, 6a Pkw-EnVKV in der gegenwärtig geltenden Fassung und ohne Zusatzausstattung ermittelt. Die Angaben beziehen sich nicht auf ein einzelnes Fahrzeug und sind nicht Bestandteil des Angebots, sondern dienen allein Vergleichszwecken zwischen den verschiedenen Fahrzeugtypen. Weitere Informationen zum offiziellen Kraftstoffverbrauch, den offiziellen spezifischen CO2-Emissionen und den Stromverbrauch neuer Personenkraftwagen können dem „Leitfaden über den Kraftstoffverbrauch, die CO2-Emissionen und den Stromverbrauch neuer Personenkraftwagen“ entnommen werden, der bei allen Renault Partnern und bei der Deutsche Automobil Treuhand (DAT) unentgeltlich erhältlich ist. Der Leitfaden steht außerdem als Download zur Verfügung.

 

1 Quelle: www.spiegel.de.

(Stand 03/2015, Irrtümer vorbehalten)

Nach oben