Acht schnelle Nachwuchsrennfahrer, ein Ziel: Wer einen der begehrten Förderplätze in der Renault Sport Academy ergattert hat, will sich für einen Platz im Formel-1-Werksteam der Marke empfehlen. Cyril Abiteboul hat die Junioren fest im Blick. Der Managing Director von Renault Sport Racing betont: „Die talentiertesten Fahrer im Formel-1-Cockpit zu haben, ist ein wichtiger Erfolgsfaktor.“ 2021 soll das ein im eigenen Haus ausgebildeter Pilot sein.
Auch das dritte Jahr der Renault Sport Academy stand im Zeichen dieses ehrgeizigen Ziels. Während der Nachwuchs im britischen Enstone und bei Testfahrten mit der Formel-1-Mannschaft arbeitete, den Simulator kennenlernte und professionelle Schulungen für das Rennfahrerleben außerhalb des Cockpits erhielt, mussten sich die jungen Fahrer 2018 in verschiedenen Rennserien beweisen.
Aitken darf aktuellen Formel 1-Boliden R.S.18 testen
Der 23-jährige Jack Aitken schaffte in der Saison 2018 den Sprung ins Vorzimmer der Formel 1. Mit dem Team ART Grand Prix gelang dem Britisch-Koreaner in Spanien sein erster Sieg in der FIA Formel-2-Meisterschaft, in Baku wurde er Zweiter. Die Saisonmitte gestaltete sich zäh, am Ende seiner Debütsaison stand für ihn der elfte Gesamtrang zu Buche. Parallel begleitete er das Renault Sport Formel-1-Team als dritter Mann und Reservefahrer. Ein Highlight seines Ausbildungsprogramms in der Renault Sport Academy erlebte er im Mai, als er zum ersten Mal den aktuellen Grand-Prix-Rennwagen R.S.18 pilotierte. Er fuhr ihn bei offiziellen Testfahrten in Barcelona und später noch einmal bei Reifentests in Suzuka. „Es war ein hartes Jahr, in dem ich viel gelernt habe, was mir in Zukunft helfen wird“, ist Aitken überzeugt.
Mit beeindruckender Konstanz und einem kühlen Kopf zur rechten Zeit gewann der 19-jährige Max Fewtrell den Formel Renault Eurocup. Diese renommierte Nachwuchsrennserie von Renault diente bereits zahlreichen aktuellen und ehemaligen Grand Prix-Piloten als Sprungbrett in die Formel 1. Der Brite errang mit dem Team R-ace GP sechs Siege, vier zweite und einen dritten Platz. Dennoch war es für Fewtrell ein harter Titelkampf, bei dem er sich insbesondere gegen ein weiteres Talent aus der Renault Sport Academy durchsetzen musste: Christian Lundgaard. Der Däne sammelte 258 Punkte – nur 17,5 weniger als Fewtrell – und wurde Zweiter in dem hart umkämpften Championat. Der erst 17 Jahre junge Lundgaard entschied im Team MP Motorsport vier der 20 Rennen für sich und stand noch fünf weitere Male auf dem Podium. Erst zwei Ausfälle beim vorletzten Auftritt des Eurocup in Hockenheim brachten den besten Rookie der Saison um seine Titelchancen.
Victor Martins, ebenfalls erst 17 Jahre alt, zählte zu seinen Kontrahenten im Formel Renault Eurocup. Der Franzose konnte im Team R-ace GP zwei Siege und vier weitere Podestplätze einfahren, er wurde Fünfter im Gesamtklassement. Sein Landsmann Arthur Rougier, der vierte Academy-Fahrer im Formel Renault Eurocup und Gewinner der französischen Formel 4 im Vorjahr 2017, empfand den Einstieg in den Eurocup als wichtigen Karriereschritt. Nach Saisonhalbzeit fuhr er mehrfach in die Punkte. Ab den Rennen in Spa ging es für ihn mit Fortec Motorsport aufwärts, am Ende belegte der 18-Jährige den 15. Gesamtrang.
Anthoine Hubert fährt zum Meistertitel in der FIA GP3 Serie
Sacha Fenestraz (19), Eurocup-Champion 2017, startete mit einem Sieg in Pau in seine erste Saison in der FIA Formel-3-Europameisterschaft, hatte dann aber zu kämpfen. Nach anfänglicher Führung rutschte der Carlin-Pilot auf den elften Meisterschaftsplatz ab. Zwei zweite Plätze in Silverstone eingangs der zweiten Hälfte der 30 Läufe umfassenden EM und ein beeindruckender dritter Platz beim Formel-3-Weltcup in den engen Straßen von Macau zählten zu den weiteren Highlights für den Französisch-Argentinier.
Der Chinese Sun Yue Yang erlebte seine erste Formel-3-Saison im britischen Championat. Sein Talent stellte der 18-jährige Carlin-Pilot unter anderem mit dem zweiten Platz in Silverstone und dem Sieg in Donington unter Beweis. In der Meisterschaft belegte er den zehnten Platz.
Als Champion beendete Academy-Fahrer Anthoine Hubert die Saison 2018: Der 22-jährige Franzose gewann die FIA GP3 Serie mit dem Team ART Grand Prix. Eine echte Erfolgsstory: Hubert stieß erst im Mai zum Nachwuchsprogramm von Renault und fuhr im November bereits den ersten Titel ein. Er erzielte zwei Siege (Le Castellet und Silverstone) in 18 Rennen und stattliche neun weitere Podestplätze.
Jung, schnell und auf dem Weg nach ganz oben: Die acht jungen Nachwuchstalente der Renault Sport Academy machten 2018 mit starken Leistungen auf sich aufmerksam. Sie alle eint ein gemeinsames Ziel: die Formel 1. Hier wollen sie die ruhmreiche Geschichte der Marke im Motorsport und in der Formel 1 fortschreiben.
(Stand 01/2019, Irrtümer vorbehalten)