Formel 1 in Silverstone: neues Sprint-Qualifying verspricht Spannung

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Die Formel 1 gastiert in Silverstone. Das zehnte Saisonrennen wartet mit einer entscheidenden Neuerung auf: An die Stelle einer der freien Trainingssitzungen rückt nun erstmals das sogenannte Sprint-Qualifying. Wir verraten, was F1-Fans über dieses Novum wissen sollten und wie sich die Werksfahrer des Alpine F1 Teams auf die Traditionsrennstrecke vorbereiten.

Formel 1 in Silverstone – das ist Spannung, Speed und Spektakel. Wenn die Boliden durch legendäre Kurvenkombinationen wie Copse, Maggots, Becketts und Abbey fliegen, halten Fans den Atem an und fiebern fasziniert mit. Der 5,891 Kilometer lange Kurs liegt rund 95 Kilometer nördlich von London und zählt zu den traditionsreichsten Strecken im aktuellen Formel 1-Kalender. Hier fand 1950 der allererste Grand Prix der heutigen Formel 1 statt.1

Formel 1 in Silverstone: Tradition trifft Moderne

Am kommenden Wochenende ist der Silverstone Circuit Schauplatz für den zehnten WM-Lauf der Saison. Das Besondere: In diesem Jahr verknüpft die Formel 1 in Silverstone auf ganz besondere Weise Tradition und Moderne. Denn zum ersten Mal überhaupt kommt das neue Sprint-Qualifying zum Einsatz. Es soll für noch mehr Spannung und zusätzliche Renn-Action sorgen.

Und so funktioniert’s: Das gewohnte Qualifying findet nun bereits am Freitag statt. Es ersetzt das zweite Freie Training und bestimmt die Startaufstellung für das neue Sprint-Qualifying. Dieser „Mini-Grand Prix“ über 17 Runden oder 100 Kilometer steht dann am Samstag auf dem Programm und legt die Startreihenfolge für das Hauptrennen fest, das in gewohnter Form am Sonntag über die Bühne geht.2 Für die Fans heißt das: Sie erleben gleich zwei Mal Rennspektakel.

„Kleines Heimspiel“ für das Alpine F1 Team

Das Alpine F1 Team freut sich auf das „kleine Heimspiel“. Hintergrund: Die Formel 1-Fabrik des Werksteams in Enstone ist nur rund 50 Kilometer von Silverstone entfernt. Hier sind unter anderem die Design- und Elektronikabteilung beheimatetet. Die Hybrid-Antriebseinheit Renault E-TECH 20B des Alpine A521 entsteht im französischen Werk Viry-Châtillon vor den Toren von Paris.

„Silverstone zählt zu den ikonischen Grand Prix-Strecken. Auf diesem Kurs mit seinen legendären Kurvenkombinationen spürst du förmlich die Formel 1-Historie“, erklärt Werksfahrer Esteban Ocon. „Wenn du durch Maggots, Becketts und Chapel fährst, kommt schon ein ganz besonderes Feeling auf. Mit einem modernen Formel 1-Auto kannst du diese Kurvenkombinationen nahezu mit Vollgas durcheilen – ein fantastisches Gefühl. Das neue Sprint-Qualifying bringt zusätzlichen Pepp und noch mehr Dynamik ins Rennwochenende. Vorher müssen wir jedoch das Freie Training optimal nutzen und uns im Qualifying möglichst weit vorne platzieren. Die Abläufe werden natürlich etwas ungewohnt sein, aber ich freue ich darauf und bin gespannt.“

Zweifacher Formel 1-Champion zu Besuch in Enstone

Fernando Alonso, der den zweiten Alpine A521 pilotiert, nutzt die Gelegenheit, um der Fabrik in Enstone einen kurzen Besuch abzustatten: „Silverstone ist eine fantastische Rennstrecke und bietet aus Fahrersicht stets hervorragendes Racing. Mit diesem Kurs verbinde ich einige gute Erinnerungen – dazu zählt natürlich insbesondere mein Sieg mit Renault aus dem Jahr 2006. Meine Lieblingspassage ist der ultraschnelle Mittelsektor zwischen Copse, Maggotts und Becketts. Als Fahrer ist das ein echter Thrill: Dank des enormen Grip-Levels moderner Formel 1-Autos fliegst du mit derart hohen Geschwindigkeiten durch diese Kurven, dass du jedes Mal aufs Neue begeistert bist. Die Belastung für die Reifen ist dabei natürlich enorm. Das wird einer der Punkte sein, auf die wir an diesem Wochenende ein besonderes Augenmerk richten müssen. Ich freue mich, dass auch wieder Fans auf den Tribünen sein werden. Das sorgt für eine tolle Atmosphäre.“

Neues Sprint-Qualifying: Stress für die Teams, Spannung für die Fans

Marcin Budkowski, Leitender Direktor des Alpine F1 Teams, erklärt, welche Herausforderungen das neue Format für die Crews mit sich bringt: „Wir freuen uns auf diese Neuerung. Sie dürfte an allen drei Tagen für zusätzliche Action sorgen. Aus Teamsicht wird die größte Herausforderung darin bestehen, binnen kürzester Zeit das passende Set-up zu finden. Hinzu kommt: Die Fahrer haben am Freitagmorgen lediglich das einstündige Freie Training, um sich auf die Verhältnisse und das Auto einzuschießen. Danach steht direkt das Qualifying auf dem Programm.

Anschließend werden die Rennwagen im Parc Fermé platziert – die Teams dürfen dann nichts Wesentliches mehr an den Fahrzeugen verändern. Das neue Format bringt auch geänderte Regeln im Hinblick auf die Reifennutzung mit sich. Bestes Beispiel: Anders als bislang ist die Wahl der Reifen für das Rennen nun freigestellt. Das neue Format dürfte hier und da für Überraschungen sorgen. Während manche Teams auf Anhieb mit den Gegebenheiten zurechtkommen, gelingt dies anderen vielleicht nicht sofort. Das könnte die gewohnten Kräfteverhältnisse etwas durcheinanderwirbeln und damit für zusätzliche Spannung sorgen. Aus Sicht der Teams sind derartige Unwägbarkeiten natürlich ein Problem, denn in der Formel 1 strebt jeder nach Perfektion. Für die Fans bringt das jedoch noch mehr Spannung!“

1 Quelle: www.formula1.com
2 Quelle: sport.sky.de

(Stand 7/2021, Irrtümer vorbehalten)

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