Formel 1 in Baku: Alpine F1 legt auf „verrücktem“ Kurs technisch nach

  • Formle 1 Großer Preis von Baku

Beim Großen Preis von Aserbaidschan will das Alpine F1 Team sich für das doppelte Pech im Chaos-Rennen von Australien entschädigen. Auch auf dem außergewöhnlichen Stadtkurs von Baku am Schwarzen Meer sind kuriose Rennverläufe denkbar – vielleicht spielen sie diesmal den Alpine F1-Fahren Esteban Ocon und Pierre Gasly in die Karten.

Zwar gehört der Baku City Circuit erst seit 2016 zum Formel 1-Kalender, doch ungewöhnliche Stories hat dieser Stadtkurs bereits reichlich geschrieben. Er hält beispielsweise mit 28 Metern unter Normalnull den Rekord für die tiefstgelegene Grand Prix-Strecke. In Kurve 8, der Schloss-Schikane, wartet die mit nur 7,6 Metern schmalste Passage aller aktuellen Kurse. Und 2021 – als Pierre Gasly aufs Podest fuhr – erlebte die Strecke am Schwarzen Meer einen mit 2:13.36,410 Stunden extrem langen WM-Lauf. Auch, dass ein Teil der Strecke das ganze Jahr über gepflastert ist und nur für den Grand Prix eine Asphaltschicht erhält, ist eher ungewöhnlich.

Ähnliches gilt für das Layout der zwischen historischer Altstadt, modernem Regierungsviertel und Strandpromenade verlaufenden Strecke. Auf der langen Geraden entlang der Strandpromenade erreichen die Formel-1-Boliden bis zu 320 km/h. Nach dem eher konventionellen ersten Sektor folgen interessante Kurvenkombinationen, Schikanen und eine Bergaufpassage.

Alpine F1 will mehr und startet aggressives Entwicklungsprogramm

Schon in Baku treten beide Alpine A523 mit einigen technischen Neuerungen an. Sie bilden den Auftakt zu einem ehrgeizigen Entwicklungsprogramm. In Baku bringen wir einen neuen Unterboden und ein paar aerodynamische und mechanische Sachen mit. Auch für die folgenden Rennen in Miami und Imola kommt etwas Neues“, verrät Matt Harman, Technischer Direktor von Alpine F1. „Diese Schlagzahl wollen wir die gesamte Saison lang aufrechterhalten. Dabei muss ich die Arbeit hinter den Kulissen in unseren Standorten Viry und Enstone herausheben. Die Teams dort helfen uns, die Entwicklungsziele zu erreichen und finden Verbesserungen, die das Auto schneller machen.“

Esteban Ocon will die Lehren aus Australien positiv umsetzen

Auf einen immer schnelleren Alpine A523 mit dem Hybrid-Antrieb Renault E-Tech RE22 hofft auch Esteban Ocon. „Die kleine Pause nach dem Australien-Grand Prix tat gut, um alles zu verarbeiten. Am Ende lief es da wirklich blöd für uns, aber wir konnten auch viel Positives mitnehmen und konzentrieren uns jetzt voll auf ein starkes Comeback in Baku. Wir freuen uns aufs technische Upgrade und das Rennformat mit dem Sprint würzt die Sache zusätzlich. Wir müssen vom Fleck weg schnell sein.“

Pierre Gasly von technischen Entwicklungen bei Alpine F1 beeindruckt

Nur drei Fahrer im ganzen Feld haben das Kunststück geschafft, in bisher jedem Saisonrennen beim Start Plätze gutzumachen – einer davon ist Pierre Gasly. Wie schätzt er die Aussichten in Baku ein? „Das ist ein absolut verrückter Formel 1-Kurs. Ich liebe es, dort zu sein. Im Sprint und im Rennen geht es darum, durchzukommen und jede Chance zu ergreifen, die sich vielleicht ergibt. Keine Fehler machen und im richtigen Moment zuschlagen, das war hier immer mein Erfolgsrezept – auch 2021, als ich hier aufs Podium kam. Du weißt nie, in Baku kann alles passieren … Ich war ein paar Tage zu Besuch in Enstone und fand es spannend, was das Team alles in der Pipeline hat. Ich werde meinen Beitrag leisten, indem ich hart arbeite. Mit einer guten Leistung möchte ich mithelfen, dass sich das Team so belohnt, wie wir es verdienen.“

(Stand 4/2023, Irrtümer vorbehalten)

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