Beim Formel 1-Grand Prix von Abu Dhabi, dem letzten Rennen der Saison 2019, kamen die beiden Renault Werksfahrer Daniel Ricciardo und Nico Hülkenberg auf den Rängen elf und zwölf ins Ziel. In der WM-Herstellerwertung verteidigte das Renault F1 Team den fünften Platz.
Im Qualifying zum Formel 1-Grand Prix von Abu Dhabi zeigte das französische Werksteam eine gute Vorstellung: Daniel Ricciardo fuhr in seinem Renault R.S.19 die siebtschnellste Zeit. Sein deutscher Kollege Nico Hülkenberg – der beim Saisonfinale sein letztes Rennen für das Renault F1 Team bestritt – eroberte Startplatz neun.
Als sich die Nacht über der Wüste von Abu Dhabi gesenkt hatte, begann auf dem von Flutlicht hell erleuchteten Yas Marina Circuit die Renn-Action. Nico Hülkenberg gelang am Steuer des Renault R.S.19 ein starker Start. Der Emmericher lieferte sich in der Anfangsphase packende Duelle mit dem Haas-Pilot Kevin Magnussen und weiteren Konkurrenten. Ebenso wie Teamkollege Daniel Ricciardo war „Hülk“ auf den soften Pirelli-Reifen ins Rennen gegangen.
Hülkenberg mit starkem ersten Stint beim Formel 1-Grand Prix von Abu Dhabi
Nico fuhr einen starken ersten Stint. Dabei zog er sowohl an Daniel als auch an Carlos Sainz vorbei, dessen McLaren ebenfalls von der Power der Renault E-Tech 19-Antriebseinheit profitiert. In Runde 17 lag der Deutsche zwischenzeitlich auf der vierten Position. Drei Umläufe später stattete Hülkenberg seiner Boxencrew den ersten und einzigen Besuch ab und wechselte auf die Medium-Reifen.
Seine direkten Konkurrenten – Daniil Kvyat im Toro Rosso und Racing Point-Pilot Sergio Perez – setzten hingegen auf eine andere Strategie mit zwei Boxenstopps. Hierdurch profitierten sie in der Schlussphase des Formel 1-Grand Prix von Abu Dhabi von frischeren Reifen. Obwohl er sich mit Händen und Füßen gewehrt hatte, musste Hülkenberg kurz vor dem Ziel klein beigeben und büßte noch zwei Positionen ein. Die Ziellinie überquerte er als Zwölfter.
Daniel Ricciardo setzt auf Zwei-Stopp-Strategie
Daniel Ricciardo duellierte sich nach dem Start mit den beiden McLaren von Carlos Sainz Junior und Llando Norris. Der australische „Sunnyboy“ war im Gegensatz zu seinem Teamkollegen auf einer Zwei-Stopp-Strategie unterwegs. Im 13. Umlauf holte er sich einen Satz der härteren Pirellis ab und reihte sich als 15. wieder ein. Zwölf Runden vor Schluss hatte sich Daniel bereits auf die zehnte Position nach vorne gekämpft. Kurz darauf wechselte er noch einmal auf die weichen Reifen. Von Rang 14 aus begann er nun seine finale Aufholjagd. Die führte ihn letztlich bis auf die elfte Position.
Kurioser Fakt am Rande: Aufgrund technischer Probleme musste das gesamte Starterfeld in der Frühphase des Rennens auf das DRS verzichten. Dieses System – mit dem die Piloten den Heckflügel „flach“ stellen können, um ein Überholmanöver einzuleiten – wird normalerweise nach einigen Runden von der Rennleitung freigegeben. Beim Formel 1-Grand Prix von Abu Dhabi stand das DRS jedoch erst ab dem 19. Umlauf zur Verfügung.
Nico Hülkenberg sagt nach drei Jahren „Adieu“
Nico Hülkenberg zog nach seinem letzten Rennen für das Renault F1 Team ein positives Fazit: „Wir haben heute wirklich alles gegeben. Schade, dass es am Ende nicht für WM-Zähler gereicht hat. Die Ein-Stopp-Strategie erwies sich als sehr herausfordernd. Leider haben meine Reifen gegen Ende zusehends nachgelassen. Dennoch: Ich konnte ein gutes Tempo vorlegen und bis zum Schluss einige tolle Positionskämpfe liefern. Sowohl für mich als auch für das Team war das ein würdiges Abschlussrennen. Ich habe bei Renault F1 drei tolle Jahre erlebt, in denen die gesamte Mannschaft zu einer echten Familie zusammengewachsen ist. Wir haben zusammen Höhen und Tiefen erlebt und ich bin dankbar, Teil dieser Truppe gewesen zu sein. Ich wünsche den Jungs und Mädels für die Zukunft alles Gute!“
Daniel Ricciardo blickte nach dem Formel 1-Rennen von Abu Dhabi bereits optimistisch in die Zukunft: „Nach dem ersten Boxenstopp habe ich auf den harten Reifen etwas Zeit verloren, das ist wirklich schade. Daher wechselte ich gegen Ende noch einmal auf Soft, um Boden gut zu machen. Doch leider reichte die Zeit nicht mehr. Alles in allem sind wir froh, dass wir den fünften Platz in der Konstrukteurswertung verteidigen konnten. Das war unser Ziel. Wir freuen uns bereits auf die nächste Saison.“
Teamchef Cyril Abiteboul erlebte beim Formel 1-Grand Prix von Abu Dhabi Licht und Schatten: „Wir wollten unbedingt den fünften Platz in der Teamwertung verteidigen, das ist uns gelungen. Dennoch sind wir mit dem Rennverlauf nicht zufrieden. Leider steckten unsere Piloten zu Beginn hinter den beiden McLaren fest. Gerade in dieser so wichtigen Rennphase war das DRS-System aufgrund technischer Probleme seitens der FIA nicht einsetzbar. Für uns bedeutete das einen klaren Nachteil, denn Daniel und Nico mussten in der sogenannten ,dirty air‘ hinter den Konkurrenten herfahren. Dennoch gab es auch einige positive Momente und tolle Überholmanöver. Leider sprangen am Ende keine WM-Punkte für uns heraus. Ich danke Nico Hülkenberg für seinen Einsatz: Er war für das gesamte Team von großer Bedeutung und hat maßgeblich dazu beigetragen, dass wir Fortschritte erzielt haben.“
(Stand 12/2019, Irrtümer vorbehalten)