Beim F1 Grand Prix von Mexiko ist das Renault F1-Team erneut mit beiden Renault R.S. 19 in die Punkte gefahren – auch wenn das Rennen für Nico Hülkenberg mit einer Schrecksekunde endete: Der Emmericher wurde auf den letzten Metern noch in die Leitplanken befördert…
Dabei hatte das Wochenende in der Höhenlage des mittelamerikanischen Staates für das französische Werksteam nur bedingt gut begonnen: Im Qualifying zum F1 Grand Prix von Mexiko verpassten beide Autos den Einzug in das dritte Segment der schnellsten Zehn. Hülkenberg und seinem Fahrerkollegen Daniel Ricciardo gelang es jedoch, den Nachteil der Startpositionen zwölf und 13 schnell wieder zu egalisieren. Schon kurz nach dem Start des 71-Runden-Rennens konnten die beiden gelb-schwarzen Formel 1-Boliden von der knallharten Action an der Spitze profitieren und sich deutlich nach vorne arbeiten. Dabei gelang es Ricciardo sogar, sich an Nico vorbei zu quetschen.
Hülkenberg und Ricciardo setzen beim F1 Grand Prix von Mexiko auf unterschiedliche Strategien
Danach trennten sich die Wege der beiden Renault R.S.19 aufgrund unterschiedlicher Strategien. Hülkenberg kam schon vergleichsweise früh an die Box und wechselte auf die härtere Rennreifenmischung. Derweil unterzog Daniel Ricciardo – der schon von Beginn auf diese Pneus gesetzt hatte – ihre Ausdauerqualitäten einem besonderen Test: Er drehte mit ihnen 50 Runden auf dem verwinkelten, 4,303 Kilometer langen Autódromo Hermanos Rodriguez. Erst für die letzten 21 Umläufe ließ er noch einmal mittelweiche Ware aufziehen und startete eine Schlussattacke, die ihn noch bis auf Rang acht nach vorne bringen sollte.
„Es ist schön, es in die Punkteränge geschafft zu haben – tatsächlich aber wäre mehr möglich gewesen, hätte ich noch Sergio Perez überholen können“, rekapituliert der 30-jährige Australier. „In Kurve 1 habe ich einen Angriff gestartet, war dort aber in Sachen Bremspunkt wohl etwas sehr optimistisch unterwegs.“
Renault F1 hatte sich beim F1 Grand Prix von Mexiko mehr erhofft
Direkt dahinter lag Nico auf Rang neun, kämpfte jedoch mit einem anderen Problem: „Vielleicht war mein Boxenstopp etwas zu früh, am Ende haben meine Reifen stark abgebaut und ich konnte keinen vernünftigen Rhythmus mehr finden“, so der 32-jährige Le Mans-Sieger von 2015. In der letzten Kurve des F1 Grand Prix von Mexiko machte Hülkenberg noch mit den Streckenbegrenzungen Bekanntschaft: „Ohne Grip rutschte mein Auto sehr stark, als mich Daniil Kvyat anschob und in die Leitplanken drehte – sehr ärgerlich für uns!“
Mit waidwundem Rennwagen und ohne Heckflügel schleppte sich Hülkenberg noch als Elfter über die Ziellinie, bekam aber immerhin einen WM-Punkt wieder gutgeschrieben. Denn Kvyat wurde von der Rennleitung für die überflüssige Aktion mit einer Zehnsekundenstrafe belegt, wodurch der Deutsche noch auf Platz zehn vorrückte. „Aber wir hatten uns mehr ausgerechnet, ein WM-Punkt ist zu wenig“, bedauert der schnelle Mann vom Niederrhein.
„Es ist irgendwie an jedem Wochenende das Gleiche“, ärgert sich auch Renault F1-Teamchef Cyril Abiteboul: „Nach einem schwachen Qualifying müssen wir es im Rennen mit einer aggressiven Strategie und ihrer perfekten Umsetzung durch unsere Fahrer wieder herausreißen – hier in Mexiko ist es genauso gelaufen. Unsere schwachen Startpositionen brachten uns allein den Vorteil, dass wir die Reifen für den Rennbeginn frei auswählen konnten.“
(Stand 10/2019, Irrtümer vorbehalten)