Stürmische Zeiten beim F1 GP Japan: Schon das Qualifying wurde Opfer eines Taifuns und musste auf den Sonntagmorgen verlegt werden. Im Rennen auf dem Suzuka International Circuit sorgten dann die beiden Werksrennwagen von Renault für einigen Wirbel: Sowohl Nico Hülkenberg als auch Daniel Ricciardo kämpften sich beim Großen Preis von Japan in die Punkteränge vor.
Abschlusstraining am Morgen, Grand Prix am Nachmittag: Die traditionell extrem begeisterten japanischen Formel 1-Fans bekamen einen erlebnisreichen Sonntag präsentiert. Für Nico Hülkenberg und seinen australischen Teamkollegen brachte der dichtgedrängte Zeitplan zunächst keinen Vorteil mit sich. Daniel Ricciardo musste bereits im ersten Qualifying-Segment zum F1 GP Japan die Segel streichen, weil die Balance seines Renault R.S. 19 nicht mit dem noch immer böigen Wind harmonierte. Der Emmericher schaffte es bis in die Runde der besten 15, wo ihn jedoch ein Hydraulikproblem bremste. Mithin waren die Startplätze 15 und 16 der karge Lohn für die Mühe.
F1 GP Japan: Phänomenaler Start von Nico Hülkenberg
Das Rennen begann für die beiden Werksfahrer dafür umso besser: Hülkenberg erwischte einen Megastart und tauchte schon nach wenigen Metern auf dem zehnten Rang auf, Ricciardo lag knapp hinter ihm. „Ich bin tatsächlich sehr gut losgekommen und habe hart attackiert“, so der 32-jährige Deutsche. „Schon in Kurve 1 konnte ich die ersten Autos überholen und anschließend von dieser deutlich besseren Ausgangsposition profitieren – aber von da an war es ein einziger Kampf.“
Ricciardo sah es nach dem Rennen ähnlich: „Im Qualifying hatte uns ein Problem im hinteren Bereich des Autos zurückgeworfen, das meine Mechaniker bis zum Rennen aber lösen konnten“, so der schnelle Mann aus Perth. „Von so weit hinten bin ich mit den mittelweichen Reifen gestartet und kam schnell weiter nach vorne – die Positionskämpfe auf dem Weg haben richtig Spaß gemacht.“
Nico, zunächst auf den ganz weichen Pneus unterwegs, legte seinen einzigen Boxenstopp deutlich früher ein als sein Teamkollege. „Meinen kompletten zweiten Stint habe ich in einem Pulk mit anderen Autos zugebracht, da ging es speziell gegen Rennende hoch her, als bei allen die Reifen in die Knie gingen – das war ziemlich lustig. Ich bin mit mir heute ganz zufrieden.“
Kurioser Fehler beim F1 GP Japan: Das Rennen endete eine Runde zu früh…
Mit dem erhofften Rang neun und zwei WM-Punkten wurde es für den Wahl-Monegassen aber nichts: Die Rennleitung hatte den Grand Prix versehentlich eine Runde zu früh beendet, so kam auch noch Sergio Perez in die Wertung, der sein Auto zwischenzeitlich jedoch in die Leitplanken geworfen hatte. Als zehnter nahm „Hülk“ immerhin noch einen WM-Zähler mit.
Daniel Ricciardo erwies sich einmal mehr als Reifenflüsterer und kam mit seinen Mediums so weit wie kaum ein anderer Fahrer. Als er für den Schlussspurt die ganz weichen Pneus aufziehen ließ, konnte er nach Herzenslust angreifen. „Diese Strategie hat richtig gut funktioniert“, so der 30-Jährige. „Ich konnte eine Position nach der anderen aufholen und auf einen – wie ich finde – sehr beachtlichen siebten Rang vorfahren, den haben wir uns auch verdient.“
„Ein bizarres Wochenende“, fand auch Renault F1-Teamchef Cyril Abiteboul nach dem F1 GP Japan. „Es ist schon komisch, wenn sich den gesamten Samstag kein Rad dreht. Dafür muss dann am Sonntag alles umso perfekter passen, was uns im Qualifying leider nicht gelungen ist. Trotz unserer eher mäßigen Ausgangspositionen haben wir aber den Mut nicht sinken lassen und uns weiterhin auf das bestmögliche Resultat konzentriert – das hat dann umso besser geklappt. Seit langem sind beide Autos mal wieder perfekt gestartet, danach ging es nonstop mit der Action weiter. Nico und Daniel packten einige wirklich sehenswerte Überholmanöver aus. Nico hat sich der Teamstrategie gefügt, die heute zugunsten von Daniel ausfiel, dafür danken wir ihm. Wir verlassen Suzuka mit sieben WM-Punkten im Gepäck, das entschädigt uns für die verpassten Chancen bei den vorherigen Rennen.“
(Stand 10/2019, Irrtümer vorbehalten)