Die Formel 1 in den USA ist immer ein besonderes Highlight: Wenn im Fahrerlager und auf dem Siegerpodest mehr Cowboyhüte als Base-Caps zu sehen sind, dann ist wieder US-Grand Prix in Texas. Beim wilden Ritt über den Circuit of the Americas (COTA) im texanischen Austin fingen beide Renault R.S. 19 WM-Punkte ein, weil Nico Hülkenberg und Daniel Ricciardo viele direkte Duelle mit ihren Gegnern für sich entschieden.
Bei der Formel 1 in den USA hatte die Cobra wieder alles im Blick – der futuristische Aussichtsturm über dem COTA ist der giftigen Schlange nachempfunden und gilt als Wahrzeichen der anspruchsvollen Grand Prix-Strecke in Texas. Doch ganz gleich, ob von der Aussichtsplattform, von den Tribünen oder an den Kommandoständen der Teams: Alle Beobachter des Großen Preises der USA erlebten ein ganz starkes Rennen der beiden Werksfahrer im Renault F1 Team.
Mit den Startplätzen neun für Daniel Ricciardo und elf für Nico Hülkenberg hatten beide bereits WM-Punkte im Visier. Doch diese auch tatsächlich aufs Konto zu buchen, erforderte viel harte Arbeit auf und neben der Strecke. Hülkenberg, der den Einzug in die Top-Ten im Qualifying nur um 0,1 Sekunden verpasst hatte, freute sich dafür über die freie Reifenwahl zum Start des Formel 1-Rennens in den USA. Hintergrund: Während die ersten Zehn in der Startaufstellung gemäß Reglement zunächst die Räder aus dem letzten Quali-Durchgang benutzen müssen, können die Piloten dahinter frei aussuchen, worauf sie starten und ihre Strategie entsprechend planen.
Formel 1 in den USA: Hülkenberg wechselt auf Zweistopp-Strategie und gewinnt noch zwei Plätze
Die Wahl von „Hulk“ fiel auf harte Reifen, die er 27 Runden lang – also fast bis zur Rennhalbzeit – fuhr. Erwartungsgemäß büßte er in dieser Phase einige Positionen gegen weicher bereifte Konkurrenten ein. Nach dem Wechsel auf Medium-Reifen änderte sich das Bild bereits. Als der Niederrheiner in Umlauf 39 die ganz weiche Reifenvariante an der Box abholte, blies er richtig zur Attacke. In den verbleibenden 14 Runden des Formel 1-Rennens in den USA passierte er erst Pierre Gasly, dann Sergio Perez und sicherte sich im Renault R.S.19 als Neunter zwei wertvolle WM-Zähler.
„Dauerläufer“ Ricciardo hält dem Druck der weicher bereiften Gegner Stand
Praktisch spiegelverkehrt verlief das Rennen von Renault Teamkollege Daniel Ricciardo. Der Australier schnappte sich bei der Formel 1 in den USA in der Anfangsphase beide McLaren-Piloten und Sebastian Vettel im Ferrari. Als Fünfter tauchte er in Runde 21 zum Boxenstopp auf und ließ sich harte Reifen aufziehen. Der Plan lautete, mit dieser Besohlung alle 35 verbleibenden Runden durchzufahren – und er ging auf: Der australische Sunny Boy verlor im Schlussstint nur eine Position und sah die karierte Flagge als Sechster.
Formel 1 in den USA: Spaß im Rennen, Punkte auf dem Konto für beide Renault Piloten
„Nach den Platzverlusten in der ersten Runde bin ich über die beiden WM-Punkte echt glücklich“, konstatierte Nico Hülkenberg. „Die zweite Rennhälfte hat riesig Spaß gemacht. Wir stiegen auf eine Zweistopp-Strategie um und ich konnte die Fahrer vor mir noch schnappen.“
Auch Daniel Ricciardo strahlte im Ziel zufrieden. „Es gab schon einige unterhaltsame Rennen dieses Jahr und dieses zählt ganz sicher dazu“, so der 30-Jährige. „Wir planten von vornherein nur einen Boxenstopp. Eine Zeitlang sah es so aus, als könnten mich die Zweistopper im Finale noch schnappen. Aber wir haben es geschafft, unseren Hauptkonkurrenten McLaren zu schlagen. Zehn Punkte für Nico und mich sind sehr wichtig fürs Team.“
(Stand 11/2019, Irrtümer vorbehalten)