Formel 1 in Ungarn – das heißt Vollgas-Party in der Puszta. Viele Fahrer lieben den anspruchsvollen Hungaroring. Auch Fernando Alonso und Esteban Ocon, die Stars des Alpine F1 Team. Sie wollen nach dem zuletzt erfolgreichen Rennen in Großbritannien jetzt auch in Ungarn auftrumpfen und mit einer guten Punkteausbeute in die Sommerpause gehen.
Es fühlt sich fast unwirklich an, aber die Formel 1-Saison 2021 steht bereits kurz vor der Halbzeitpause. Der Große Preis von Ungarn auf dem Hungaroring vor den Toren der Hauptstadt Budapest ist der elfte von 22 Läufen.
Die 4,381 Kilometer lange Strecke gilt als eine der langsamsten des Jahres – und als eine der technisch anspruchsvollsten. Jeweils sieben Links- und Rechtskurven gaukeln Symmetrie vor, doch in Wirklichkeit sind die Kehren alle unterschiedlich und stellen sehr spezifische Anforderungen an Mensch und Maschine. Die doppelte Rechtskurve am Ende der Geraden etwa hängt nach außen. Und so sehr sie zu Attacken einlädt, so oft verrechnen sich die Piloten bei Bremspunkten und Linienwahl. Überholmanöver sind wegen der zahlreichen Kehren zwar Mangelware – umso entschlossener aber kämpfen die Piloten um Positionen.
„Der Hungaroring gehört zu meinen absoluten Lieblingskursen, denn mit seinem fließenden Layout und schönen Rhythmus ist er in einem Formel 1-Auto einfach toll zu fahren“, bekennt Esteban Ocon. „Hier geht es darum, dass du jede Kurve optimal erwischt und alles zusammenbringst. Nachdem sich das Auto bei dem vielversprechenden Rennwochenende in Silverstone viel besser anfühlte als zuvor, freue ich mich jetzt besonders auf Ungarn.“ Der Franzose sieht für sich und seinen blauen Boliden gute Chancen auf zählbare Ergebnisse: „Das Team und ich haben uns im Simulator sehr gewissenhaft vorbereitet. Es wird das letzte Rennen vor der Sommerpause – und natürlich wollen wir weitere WM-Punkte holen, um die erste Saisonhälfte positiv abzuschließen.“
Formel 1 in Ungarn fühlt sich an wie ein großer Gokart-Kurs
Fernando Alonso, der am Donnerstag vor dem Grand Prix seinen 40. Geburtstag feiert, steuerte seinen Alpine A521 in den zehn bisherigen Rennen gleich sieben Mal in die Punkteränge und erklärt: „Ich freue mich auf Ungarn, obwohl dir die Strecke wegen der vielen engen Kurven kaum Zeit zum Atmen lässt. Der Hungaroring fühlt sich wie ein großer Gokart-Kurs an. Wir fahren hier alle gern, weil der Pilot hier mehr einbringen kann als auf manch anderen Strecken. Ich erinnere mich an viele gute Ergebnisse hier, allen voran natürlich mein allererster Grand Prix-Sieg 2003 mit Renault. Später kamen ein paar Podestplätze hinzu und die Pole Position 2009 fühlte sich auch gut an. Ich spüre, wie sich das Team kontinuierlich verbessert. Das zeigte sich zuletzt in Silverstone, wo wir beide Autos in die Punkteränge brachten. Jetzt hoffen wir auf ein weiteres gutes Wochenende.“
Marcin Budkowski, Geschäftsführer des Alpine F1 Teams, schätzt den Austragungsort ebenso sehr wie seine fahrenden Angestellten: „Ich reise gern nach Budapest. Diese schöne Stadt gehört zu meinen Lieblingszielen in der Saison und ich schätze, die meisten im Team sehen das genauso. Der Hungaroring ist eng und kurvenreich – entsprechend schwierig gestaltet sich das Überholen. Dem Qualifying kommt deshalb eine immense Bedeutung zu. Wir müssen das Potenzial des A521 am Samstag voll umsetzen, damit wir fürs Rennen in eine Position kommen, um die vorderen Punkteränge anzupeilen.“ Gleichzeitig denkt der Chef auch an die viel beschäftigten Mechaniker und Entwickler: „In dieser Phase der Saison stellt sich eine gewisse Erschöpfung ein. Das ist auch kein Wunder, denn sowohl das Motorenteam in Viry als auch die Chassis-Abteilung in Enstone arbeiten seit Monaten sehr hart. Mittlerweile konzentrieren wir uns an beiden Standorten schon voll auf das 2022er-Auto. Dadurch bringen wir weniger neue Teile mit zu den Rennstrecken. Fakt ist: Die zweite Saisonhälfte wird ein ganz harter Ritt, deshalb braucht das ganze Team die zweiwöchige Sommerpause dringend, um die Akkus wieder aufzuladen. Vorher wollen wir aber unbedingt nochmal eine starke Leistung zeigen und in Ungarn mit beiden Autos Punkte holen.“
(Stand 07/2021, Irrtümer vorbehalten)