Sportwagen für Puristen: Der Renault Sport Spider wird 25

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Dieser Sportwagen sorgte bei seiner Premiere 1995 für großes Aufsehen. Heute – 25 Jahre später – genießt er bei Autofans nach wie vor Ikonen-Status. Die Rede ist vom Renault Sport Spider. Anlässlich dieses besonderen Jubiläums rücken wir den Mittelmotor-Sportwagen prominent ins Rampenlicht.

In der Historie von Renault gab es bereits zahlreiche rasante Sportwagen. Der Renault Sport Spider nimmt in dieser ruhmreichen Ahnenreihe jedoch eine Sonderstellung ein. Warum? Zum einen deshalb, weil er als erstes Straßenfahrzeug überhaupt das Emblem von Renault Sport trug. Und zum anderen, weil ihn seine Erbauer so kompromisslos für den Rennsport konzipierten wie wohl kaum ein anderes Fahrzeug.

Sportwagen mit Rennsport-Genen: Renault Sport Spider im Vorprogramm der Formel 1

Das hatte einen einfachen Grund: Ursprünglich war der ultraflache und extrem leichte Zweisitzer gar nicht für die Straße, sondern ausschließlich für den Motorsport entwickelt worden. Die wilde Meute der Renault Sport Spider Trophy sollte im Vorprogramm der Formel 1 für beste Unterhaltung sorgen. Bei den Fans traf der radikale Rennwagen voll ins Schwarze. Sie wollten den Renault Sport Spider fortan nicht mehr nur auf der Rennstrecke sehen, sondern wünschten sich sehnlichst eine Serienversion.

Und Renault erhörte ihr Bitten: Zwischen 1995 und 1999 entstand bei Alpine in Dieppe eine Kleinserie von insgesamt 1.493 Fahrzeugen. 930 Kilogramm leicht, 108 kW (147 PS) stark und gerade mal 1,25 Meter flach – wohlgemerkt inklusive Überrollbügel. Die futuristisch designte Kunststoffkarosserie bestand mit Ausnahme der spektakulär nach oben schwenkenden Flügeltüren aus nur drei Teilen. Auch das verdankte der Mittelmotor-Sportwagen seinen Rennsport-Genen. Denn eventuelle Wettkampfblessuren ließen sich so schnell beheben.

Weniger ist mehr: der Sport Spider zelebriert den Purismus

Heizung, Radio oder gar eine Servolenkung suchte man in diesem Sportwagen vergeblich. Für puristische Querdynamik-Jünger waren dies durchaus verzichtbare Luxusgüter, die das Fahrzeuggewicht nur unnötig in die Höhe getrieben hätten. Immerhin: Gegen Aufpreis war eine Windschutzscheibe erhältlich.

Als echter Racer basierte der Renault Sport Spider natürlich auf einem Gitterrohr-Chassis. Das Fahrwerk hatten die Ingenieure direkt von einem Formel-Rennwagen abgeleitet. Entsprechend flink wetzte der Sportwagen um die Kurven. Der in Mittelmotorbauweise quer zur Fahrtrichtung eingebaute Vierzylinder mit 2,0 Liter Hubraum hatte mit dem geringen Fahrzeuggewicht leichtes Spiel. In nur 6,9 Sekunden spurtete der flinke Franzose aus dem Stand auf Tempo 100 und bei Bedarf weiter bis auf maximal 215 km/h.

Auch nach 25 Jahren hat der kompromisslose Sportwagen nichts von seiner Faszination verloren. Wer heute einen in freier Wildbahn erlebt, darf sich glücklich schätzen – und wird sich vermutlich auch in 25 Jahren noch an diesen Anblick erinnern.

 (Stand 7/2020, Irrtümer vorbehalten)

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