Racing pur für Renault beim GP Singapur

  • Die Renault Sport F1-Piloten holten fuenf WM-Punkte in Singapur

Aus Sicht von Renault hat sich die Reise zum Großen Preis von Singapur gelohnt: Die beiden eigenen Werks-Rennwagen haben den Sprung in die Punkteränge geschafft und von den zehn Erstplatzierten setzten fünf auf den Renault R.E.18-Hybridantrieb – darunter mit Max Verstappen auch der Zweitplatzierte. Eine Bilanz, die sich sehen lassen kann…

Der 20 Jahre junge Niederländer hatte schon im Qualifying aufhorchen lassen: Während Titelverteidiger Lewis Hamilton eine wahre Wunderrunde in die funkelnde Nacht der asiatischen Mega-Metropole gezaubert hat, verblüffte auch der Red Bull Racing-Pilot mit einer bärenstarken Zeit und zog damit zur allgemeinen Überraschung in die erste Startreihe ein. Diesen zweiten Rang musste er kurz nach Rennbeginn jedoch an einen ungestüm drängelnden Sebastian Vettel abtreten. Doch der Deutsche, der alle seine vier WM-Titel mit Achtzylinder-Power von Renault errungen hat, war taktisch an diesem Abend nicht gut beraten und terminierte seinen ersten Boxenstopp zu früh auf die 14. Runde. Als Verstappen drei Umläufe später neue Reifen ausfasste, kehrte er anschließend vor dem Deutschen auf die 5,063 Kilometer lange Strecke zurück – und blieb für Vettel fortan unerreichbar. Während sich der „Fliegende Holländer“ über 18 weitere WM-Punkte freute, rundete Teamkollege Daniel Ricciardo, der 2019 zu Renault wechselt, das Ergebnis für den Energy-Drink-Hersteller auf Rang sechs ab.

Die Renault Sport F1-Piloten holten fuenf WM-Punkte in Singapur

Aber auch Renault zeigte sich mit dem Ausgang des 15. von 21 Saisonläufen zufrieden. „Wir haben mit beiden R.S.18 den Sprung in die Punkte geschafft, obwohl das Qualifying für uns nicht ganz so gut funktionierte wie erhofft“, räumt Teamchef Cyril Abiteboul ein. „Darum wussten wir, dass wir im Rennen eine starke Vorstellung abliefern müssen – dies ist beiden Fahrern und auch unseren Ingenieuren am Kommandostand gelungen.“

Turbulentes Rennen für Nico Hülkenberg

Die schlechteren Karten hatte dabei Nico Hülkenberg erwischt. Der Emmericher ging von Startplatz zehn ins Rennen, büßte jedoch nach einer Team-internen Kollision zwischen Esteban Ocon und Sergio Perez direkt vor ihm wertvolle Positionen ein. „Das hat zwei Plätze gekostet, danach war ich in der Defensive“, fasst der 31-Jährige zusammen. „Wir versuchten es dann mit einer aggressiven Taktik und haben sehr früh Reifen gewechselt. Das zahlte sich zunächst aus, dann aber bin ich etwas im Überholverkehr hängen geblieben – bis es vor mir wieder gekracht hat. Am Ende konnte ich mich dann doch noch in die Punkteränge vorarbeiten, aber ich werde das Gefühl nicht los, für mich heute hätte mehr in Reichweite gelegen.“

Das bessere Ende erwischte dafür Carlos Sainz jr.: Ihn spülte der Tumult der ersten Runde vom zwölften Startplatz nach vorne, anschließend erlebte der 24-jährige Spanier ein eher ruhiges Rennen, bis er die Zielflagge als Achter sah. „Ich bin ziemlich zufrieden – anders als gestern nach dem Qualifying“, so der Madrilene. „Schon beim Aufstehen heute Morgen wusste ich, dass ich sehr gute Chancen auf ein gutes Resultat haben würde, da wir uns bei der Reifenwahl frei entscheiden konnten. Ein perfekter Start sorgte dann für den Rest. Platz acht ist ok, auch wenn ich natürlich gerne noch weiter nach vorne gekommen wäre.“

Findet auch Abiteboul: „Die fünf WM-Punkte, die wir heute errungen haben, helfen uns im Kampf um Rang vier in der Konstrukteurs-WM sehr“, so der Franzose. „Noch stehen fünf Formel 1-Rennen aus, das kann noch richtig knapp werden. Zudem zeigt Platz zwei für Max Verstappen mit der Ausbaustufe C unseres Hybrid-Sechszylinder-Turbomotors, dass wir weiter Fortschritte machen – auch wenn in allen Bereichen noch immer sehr viel Arbeit vor uns liegt.“

(Stand 09/2018, Irrtümer vorbehalten)

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