Der Renault 5 Turbo 3E ist zwar ein Showcar – aber eines, das wirklich fährt. Und wie: Auf Einladung von Renault durfte die internationale Autopresse das bullige Driftmobil jetzt Probe fahren. Mit 380 Elektro-PS jagten die Tester das wertvolle Einzelstück um die Rennstrecke und waren total aus dem Häuschen. Wir haben die unterhaltsamsten Videos zusammengestellt.
Er ist breit. Sehr breit. Breiter als der breiteste Renault 5 der Geschichte. Die Rede ist vom Renault 5 Turbo 3E. Mit dem sensationellen Showcar zeigt Renault, wie viel Begeisterung ein Elektroantrieb auslösen kann und macht noch mehr Lust auf das 2024 erscheinende Serienmodell des neuen Renault 5.
Der fette Auftritt und auch der Name des Renault 5 Turbo 3E spielen auf die größten Legenden der Modellgeschichte an: den wegen seiner weit herausragenden Radhäuser „Backenturbo“ genannten Renault 5 Turbo und seinen noch heftigeren Nachfolger, den Renault 5 Turbo 2. Nun also die Nummer 3 – plus ein großes E für die sprintstarken Elektromotoren, die unter der R5-typischen Heckpartie auf ihren Einsatz lauern.
Endlich mal zeigen, was drin steckt in diesem abgefahrenen Kompaktrenner? Gerne: Renault lud eine Riege motorsportbegeisterter Fachjournalisten auf die frühere Formel 1-Strecke Magny-Cours ein, um die Fähigkeiten des Turbo (der technisch gar keiner ist) live zu erleben.
Die ultrasportliche Renault 5-Versionen machen Lust auf das Showcar
Bevor es mit dem sensationellen Powerpaket richtig rund geht, staunen die Tester allerdings erst mal über die Ahnenreihe supersportlicher Renault 5-Versionen, die der Hersteller in der Boxengasse aufgereiht hat. Hier stehen sie alle: breit, turboaufgeladen, viele mit Renn- und Rallye-Historie bis hin zum wahnwitzigen Gruppe-B-Monster und dem Supertourenwagen für die Rundstrecke.
Deshalb beginnt der Tester des französischsprachigen Youtube-Kanals „L’argus“ seinen Video-Tracktest auch mit einer ausgiebigen Würdigung der Legenden. Dann aber raus auf den Asphalt: Das extrem direkte Einlenken, der Schub von 700 Newtonmeter Drehmoment und vieles mehr begeistert den Fachjournalisten am Steuer des Renault 5 Turbo 3E.
Handbremshebel zum Querfahren mit Wasserkühlung
Auch der Redakteur von auto motor und sport bekommt angesichts der Leistung und Wendigkeit des kleinen Kraftpakets das Grinsen nicht aus dem Gesicht. Dass der 3E auf der Rennstrecke etwas kann, erklärt er auch damit, dass das Chassis vom früheren Formel 1-Hersteller Ligier gebaut wurde.
Laut Renault ist der Renault 5 Turbo 3E „Geboren zum Driften“ – also los: Angeleitet von Ex-Profirennfahrer Yvan Muller, der in seiner aktiven Zeit praktisch jeden verfügbaren Tourenwagen-Titel weltweit gewonnen hat, treibt auch der ams-Tester den kurzen Kraftklotz ordentlich quer. Hilfreiches Detail: der steil nach oben ragende Handbremshebel, der zudem einen Knopf zum Bewässern der Reifen trägt. Das dient einerseits als kleine Drifthilfe, andererseits zum Kühlen der Reifen nach heißen Einlagen.
Lesenswert sind übrigens auch die Kommentare unter dem Video – die ams-Zuschauer/-innen gehen ziemlich steil auf den Elektrorenner und frühere Showcars von Renault.
So mögen Briten die Franzosen
Das englische Boulevardblatt „The Sun“ beginnt seinen Tracktest-Bericht mit einem augenzwinkernden Rückblick auf die französisch-britischen Beziehungen in den 1980ern: „Wir liebten Juliette Binoche in ’Allo ’Allo, wir sangen ‚Je Ne Sais Pas Pourquoi‘ mit Kylie. Aber das Beste waren die knackigen Karren, die die Franzosen uns hinstellten.“ So wie den zitierten R5 Turbo.
Seinen elektrischen Wiedergänger nennt der Tester „halb Showcar, halb Stuntauto – vor allem weißt du schon nach 200 Metern, dass du hier ein Mega-Gerät fährst“.
Um den Vergleich zum Turbo 2 zu Beginn dieses Beitrags noch aufzulösen: Der Renault 5 Turbo 3E ist 25 Zentimeter breiter! Und anders als alle heißen 5er vor ihm besitzt er Felgen, die bei Drifts aufleuchten – elektrisch macht das Querfahren eben auch Spaß.
(Stand 4/2023, Irrtümer vorbehalten)