Vorreiter Renault startet erstes industrielles Metaverse

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Metaverse – noch ist der Begriff recht neu, kommt aber immer mehr in aller Munde. Er steht für die virtuelle Nachbildung der physischen Welt, die in Echtzeit im Internet existiert. Die Renault Group nutzt diese digitale Technologie der Industrie 4.0 schon seit 2016, was bislang bereits Kostensenkungen in Höhe von 718 Millionen Euro ermöglicht hat. Mit einem weiteren Ausbau des Renault Group Metaverse will der Konzern bis 2025 weitere 580 Millionen Euro sparen, kürzere Auslieferungszeiten erzielen und den CO2-Fußbadruck um die Hälfte reduzieren. Lesen Sie weiter und wir erzählen Ihnen die Details.

„Täglich erfassen wir an den Industriestandorten der Renault Group eine Milliarde Daten. Das Metaverse ermöglicht eine Echtzeit-Kontrolle, die industrielle Abläufe agiler gestaltet sowie die Qualität der Produktion und der Lieferkette erhöht. Mit diesem Schritt wird die Renault Group zum Pionier in diesem Bereich“, sagt Jose Vicente de los Mozos, Executive Vice President, Group Industry und Group Country Head, Iberia bei der Renault Group.

Metaverse: eine virtuelle Welt voller digitaler Zwillinge

Aber wie funktioniert denn das Metaverse von Renault eigentlich? Stellen Sie sich vor: Jeder physische Standort, jedes Werk, jedes Produktionslaufband besitzt einen digitalen Zwilling in der virtuellen Welt. Die komplette Lieferkette eines Fahrzeugs findet parallel zur „realen“ Welt auch im Metaverse statt. Renault kann dieses digitale Abbild des Konzernkosmos kontinuierlich mit Lieferantendaten, Absatzprognosen, Wetter- und Verkehrsinformationen sowie künstlicher Intelligenz füttern. Durch den Zusammenschluss all dieser Daten ermöglicht das Metaverse detaillierte Prognoseszenarien, die so in der realen Welt nie möglich wären.

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Eine Ausbildung im Metaverse? Das ist keine Zukunftsmusik

Doch das Metaverse kann weitaus mehr, als „nur“ beeindruckende Prognosen vorrechnen. Technologien wie Augmented und Virtual Reality können zum Beispiel bei der Ausbildung von Lackierer/-innen unterstützen. KI-Algorithmen erleichtern den Mitarbeitenden die Arbeit und optimieren Abläufe sowie Managementaufgaben für Supply-Chain-Experten.

Wie kann das digitale Metaverse reales Geld sparen?

Durch ihr industrielles Metaverse will die Renault Group bis 2025 Kosten von rund 320 Millionen Euro reduzieren und weitere 260 Millionen Euro durch geringere Lagerbestände einsparen. Das sind für uns als Privatpersonen kaum vorstellbare Beträge. Wie ermöglicht das Metaverse ein derart großes Sparpotenzial?

Das Metaverse bildet sämtliche Produktionsprozesse der Renault Group in Echtzeit ab. Da sich im digitalen Abbild unterschiedliche Szenarien und Anpassungen im Fertigungsprozess simulieren lassen, können zum Beispiel mögliche Störungen erkannt werden, noch bevor sie am echten Standort überhaupt auftreten. Auf diese Weise konnten bereits seit 2019 rund 300 Produktionsstopps vermieden werden. Und eine stehende Produktionslinie verursacht schlicht und ergreifend Kosten – ergo hat das Metaverse bereits bares Geld eingespart.

Digitaler Wahrsager: Metaverse kann Produktionsausfälle verhindern

Auch bei möglichen Risiken oder Unregelmäßigkeiten bei Transportvorgängen innerhalb der gesamten Lieferkette schlägt das Metaverse Alarm. Und noch besser: Die künstliche Intelligenz zeigt direkt optimierte Szenarien auf, um auf das Problem zu reagieren. Auch hier gilt: Je schneller ein Ausfall behoben wird, desto weniger Kosten entstehen. Kommt es dank digitaler Vorhersage erst gar nicht zu einem Stillstand, wirkt sich das umso positiver auf die Kostenrechnung aus.

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Metaverse zeigt auch Potenziale auf, um Kohlenstoffdioxid einzusparen

Bis 2025 will die Renault Group ihren elektrischen Industriepol ElectriCity in Nordfrankreich und das Werk Cléon kohlenstoffneutral machen. Bis 2030 sollen die Produktionsstandorte in Europa und bis 2050 alle Fertigungsstätten weltweit folgen. Um den CO2-Fußbadruck zu reduzieren, muss Renault zunächst genau wissen, an welchen Stellen wie viel CO2 entsteht. Durch die Echtzeit-Überwachung von Anlagen und Transportkapazitäten legt das Metaverse diese wichtigen Informationen offen. Bis 2026 will Renault den Anteil erneuerbarer Energien in Frankreich auf 50 Prozent steigern – bis 2030 sollen es volle 100 Prozent sein.

Das Metaverse kann also Produktionsstopps verhindern, Lieferketten optimieren und bei der Energiewende helfen. Oder um es in den Worten von Patrice Haettel, Vice President, Industrial Strategy and Engineering bei der Renault Group, zu sagen: „Das industrielle Metaverse erlaubt es, bisher unsichtbares Effizienzpotenzial zum Vorteil für Menschen und Umwelt zu aktivieren. Die Verwaltung der Daten auf Konzernebene ermöglicht es uns beispielsweise, den Energieverbrauch aller unserer industriellen und nichtindustriellen Standorte im Detail zu überwachen und in Echtzeit zu optimieren.“

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(Stand 11/2022, Irrtümer vorbehalten)

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