Ein Kind im Auto zu transportieren ist nicht so einfach, wie es sich anhört. Eine Studie des Laboratory of Accidentology and Biomechanics (LAB) sowie des französischen Verbandes Prévention Routière ergab erschreckende Zahlen: Zwei von drei Kindern sind während der Autofahrt nicht richtig angeschnallt. Außerdem waren 48 Prozent aller untersuchten Kindersitze nicht vorschriftsmäßig installiert1 – das kann bei einem Verkehrsunfall katastrophale Folgen für die kleinen Insassen nach sich ziehen. Insgesamt erwiesen sich 52 Prozent der im Rahmen der Studie identifizierten Mängel als derart gravierend, dass die betroffenen Kinder bei einer Kollision schwere Verletzungen davon getragen hätten.1
Dabei ist es kein Hexenwerk, ein Kind sicher im Auto zu transportieren. Wir haben für Sie Tipps zusammengestellt, die im Fall der Fälle das Leben der kleinen Passagiere retten können.
Kind im Auto transportieren: Auf die Größe kommt es an
Ein normierter Kindersitz alleine ist noch kein Garant dafür, ein Kind sicher im Auto zu transportieren. Es kommt auch und gerade auf die richtige Größe des Sitzes an, denn nur so kann er seinen Zweck, den Nachwuchs im Falle eines Falles bestmöglich zu schützen, auch wirklich erfüllen.
Die Wahl des richtigen Kindersitzes hängt insbesondere von Gewicht, Größe und Alter des kleinen Passagiers ab. Der Gesetzgeber schreibt vor, dass Kinder bis zu einer Größe von 1,50 Metern oder einem Alter von zwölf Jahren in einem Kindersitz transportiert werden müssen.2 Auf dem Markt stehen verschiedene Systeme unterschiedlicher Hersteller zur Wahl. Das Angebot reicht von der Babyschale bis hin zu Systemen mit Hosenträgergurt oder „Fangkörpersystem“. Wenn Kinder ihrem Sitz entwachsen, der Sicherheitsgurt des Fahrzeugs aber noch nicht optimal verläuft, bieten sich Sitzerhöhungen mit Rücken- beziehungsweise Schlafstützen und Gurtführung an, um weiterhin die Sicherheit des Nachwuchses zu gewährleisten.3 Sitzerhöhungen dürfen allerdings erst ab einem Mindestgewicht des Kindes von 15 Kilogramm verwendet werden.3
Damit Sie Ihr Kind sicher im Auto transportieren, gilt: Lassen Sie sich vor dem Kauf unbedingt von einem Fachmann beraten. Er sagt Ihnen auch, wann der richtige Zeitpunkt gekommen ist, den alten gegen einen größeren Kindersitz oder eine Sitzerhöhung auszutauschen.
ISOFIX für sichere Montage des Kindersitzes
Den sicheren und komfortablen Einbau von Kindersitzen ermöglicht das ISOFIX-System, über das alle modernen Modelle von Renault bereits ab Werk verfügen. Es stellt sicher, dass der Sitz fest mit dem Fahrzeug verbunden ist. Wichtig: Achten Sie beim Einbau des Kindersitzes unbedingt auf die korrekte Montage. Bei Fragen steht Ihnen Ihr Renault Händler gerne mit Rat und Tat zur Seite.
Beifahrerairbag ausschalten, wenn Sie ein Kind transportieren
Sie wollen den Kindersitz auf dem Beifahrersitz installieren, um das Kind im Auto zu transportieren? Dann denken Sie unbedingt an zweierlei: Erstens, den Kindersitz entgegen der Fahrtrichtung zu fixieren. Und zweitens sollten Sie auf jeden Fall den Beifahrerairbag deaktivieren. Andernfalls drohen dem kleinen Menschen bei einem Unfall durch das Auslösen des Airbags schwere Verletzungen. In der Bedienungsanleitung Ihres Fahrzeugs finden Sie detaillierte Informationen, wie Sie den Beifahrerairbag ausschalten können.
Korrekte Gurtführung
Guten Schutz bietet ein Sicherheitsgurt nur dann, wenn er eng am Körper anliegt. Nur so lässt sich das im Fachjargon „Submarining“ genannte Durchrutschen unter dem Gurt verhindern. Eine Faustregel lautet: Zwischen Gurt und Kind darf keine Handfläche passen. Zudem sollte der Sicherheitsgurt niemals unter dem Arm verlaufen. Im Idealfall verfügt Ihr Kindersitz daher über einen sogenannten Führungsgurt.
Daunenjacke und dicke Pullis ablegen
Die bekannten Regeln für Erwachsene gelten auch bei den kleinen Passagieren. Das heißt: Wenn Sie ein Kind im Auto transportieren, sollte es keine dicken Pullis, Jacken oder Ähnliches tragen. Das beeinträchtigt nämlich die Funktionsweise des Sicherheitsgurtes. Verzichten Sie daher während der Autofahrt auch bei frostigen Temperaturen auf dicke Oberbekleidung und drehen Sie stattdessen lieber die Heizung ein paar Grad höher.
Weg vom Autoverkehr
Wenn Sie Ihr Kind im Auto transportieren, sollten Sie es auf der dem Verkehr abgewandten Seite platzieren – also in Deutschland rechts. Das dient der Sicherheit des Kindes und Ihrer eigenen, wenn Sie den kleinen Passagier im Auto anschnallen oder wieder herausnehmen. Andernfalls riskieren Sie, dass vorbeifahrende Fahrzeuge Sie erfassen.
1 Quelle: www.preventionroutiere.asso.fr (in französischer Sprache)
2 Quelle: www.adac.de.
3 Quelle: www.adac.de.
(Stand 06/2020, Irrtümer vorbehalten)