Wenn es wie aus Kannen gießt, gilt für Autofahrer erhöhte Aufmerksamkeit. Denn die längeren Bremswege, mögliches Aquaplaning und schlechte Sichtverhältnisse erhöhen die Gefahr. Ein Blick in die Statistik verrät: Das Risiko eines Unfalls ist bei Regen sogar doppelt so hoch wie auf trockener Fahrbahn.1 Damit Sie auch bei schlechten Wetterverhältnissen sicher ans Ziel kommen, verraten wir Ihnen zehn wichtige Tipps – von A wie Aquaplaning bis Z wie zurückhaltende Fahrweise.
Das Wichtigste vorweg: Als Fahrer eines modernen Renault profitieren Sie bei allen Witterungsbedingungen von einem Höchstmaß an aktiver Sicherheit. Denn bereits ab Werk verfügen alle Modelle der französischen Marke über eine Vielzahl moderner Assistenzsysteme. Hierzu zählen zum Beispiel das Antiblockiersystem (ABS) mit elektronischer Bremskraftverteilung (EBV) und Bremsassistent, das elektronische Stabilitätsprogramm (ESP) sowie die Antriebsschlupfregelung (ASR). Natürlich können aber auch diese nützlichen Helfer die Grenzen der Physik nicht überwinden. Gerade bei Regen gilt daher: Ein angepasster Fahrstil ist und bleibt das A und O.
In der Ruhe liegt die Kraft: Fahren Sie entspannt
Hektik ist im Straßenverkehr ohnehin kein guter Wegbegleiter. Bei Nässe und Regen gilt das ganz besonders, denn plötzliche Brems- und Fahrmanöver oder Spurwechsel enden rasch in einem Unfall. Aufgrund der schlechten Sicht und des längeren Bremsweges können andere Verkehrsteilnehmer möglicherweise nicht mehr rechtzeitig reagieren – und schon ist’s passiert. Unser Tipp: Vermeiden Sie unnötig starkes Bremsen und setzen Sie beim Abbiegen rechtzeitig den Blinker.
Lieber langsam: Fuß vom Gaspedal
Dass der Asphalt bei Nässe deutlich weniger Traktion und „Grip“ bietet und somit auch der Bremsweg deutlich länger ausfällt, ist kein Geheimnis.2 Darüber hinaus sollten Sie stets auch die sogenannte „Schrecksekunde“ mit einkalkulieren – also die Zeit, die ein durchschnittlicher Fahrer benötigt, um in einer Notsituation auf die Bremse zu treten. Bereits bei einer Geschwindigkeit von 50 km/h legt das Auto in diesem Zeitraum 15 Meter zurück.2 Im Ernstfall können die entscheidend sein.
Tipp: Wenn’s regnet, sollten Sie die Geschwindigkeit reduzieren. Auf Autobahnen gelten bei Nässe an Gefahrenstellen ohnehin besondere Tempolimits. Wenn die Sichtweite höchstens 50 Meter beträgt, erlaubt der Gesetzgeber sogar maximal nur 50 km/h.3 Übrigens: Bei unseren französischen Nachbarn gilt auf Autobahnen bei Regen grundsätzlich ein Tempolimit von 110 km/h.1
Alle Achtung: „Scannen“ Sie die Fahrbahnverhältnisse
Vorausschauendes Fahren ist ein wichtiger Schlüssel, um gefährliche Situationen zu vermeiden. Achten Sie auf spezielle Warnschilder, die auf eine erhöhte Aquaplaning-Gefahr hinweisen. Grundsätzlich sollten bei Regen immer und überall alle Sinne geschärft bleiben. Beobachten Sie genau, ob sich auf der Fahrbahn Pfützen bilden und passen Sie Ihre Geschwindigkeit entsprechend an. Insbesondere in tiefen Fahrrinnen und Senken ist Vorsicht geboten, denn hier sammelt sich viel Wasser und die Gefahr von Aquaplaning ist besonders groß. Gleiches gilt bei wechselnden Asphaltbelägen und in Kurven.
Sehen und gesehen werden: Licht einschalten
Gerade bei Regen sollten Sie stets mit eingeschaltetem Abblendlicht unterwegs sein, damit andere Verkehrsteilnehmer Sie rechtzeitig sehen. Bei einer Sichtweite von weniger als 150 Metern dürfen Sie auf der Autobahn zusätzlich die Nebelscheinwerfer aktivieren. Außerorts ist dies bereits ab einer Sichtweite von ca. 100 Metern, innerorts bei rund 60 Metern erlaubt. Wichtig zu wissen: Die Nebelschlussleuchte dürfen Sie ausschließlich bei Nebel einschalten – und auch nur dann, wenn die Sichtweite weniger als 50 Meter beträgt.4 Als gute Orientierung dient dabei der Abstand zwischen zwei Leitpfosten, denn diese sind in genau dieser Distanz zueinander aufgestellt.
Abstand halten: Vergrößern Sie die Distanz zum Vordermann
Damit Sie für alle Eventualitäten gewappnet sind, sollten Sie bei nasser Fahrbahn einen besonders großen Abstand zum vorausfahrenden Fahrzeug einhalten – möglichst das 1,5-Fache wie bei trockenem Asphalt. Oder in Sekunden ausgedrückt: Lassen Sie mindestens drei Sekunden „Luft“.1
Wenn das Auto aufschwimmt: Richtig reagieren bei Aquaplaning
Mit steigender Geschwindigkeit steigt bei nasser Straße auch das Risiko von Aquaplaning. Schon ab rund 75 km/h ist diese Gefahr besonders groß.5 Für den Fall, dass Ihr Fahrzeug doch einmal aufschwimmt, bewahren Sie Ruhe. Vermeiden Sie hektische Brems- und Lenkmanöver – diese können zu gefährlichen Situationen führen, wenn die Reifen plötzlich wieder Grip aufbauen. Tipp: Halten Sie das Lenkrad fest und verändern Sie möglichst nicht den Lenkwinkel. Außerdem sollten Sie den Fuß vom Gas nehmen und die Kupplung treten – so unterbrechen Sie den Kraftschluss, bis die Reifen wieder den nötigen Fahrbahnkontakt aufgebaut haben.
Behalten Sie den Durchblick: Tipps gegen beschlagene Scheiben
Gerade bei Regen und Nässe können die Scheiben schnell beschlagen. Stellen Sie die Lüftung daher auf die Windschutzscheibe sowie auf die seitlichen Fenster. Tipp: Ein besonders wirksames Mittel für freie Sicht ist die Klimaanlage.
Abgefahren: Checken Sie regelmäßig Ihr Reifenprofil
Eigentlich logisch: Je geringer die Profiltiefe der Reifen, desto weniger Wasser können sie auf nasser Fahrbahn verdrängen. Dann droht das Auto schneller aufzuschwimmen, ist also anfälliger für Aquaplaning. Überprüfen Sie daher regelmäßig aller vier Reifen sowie das Reserverad. Die gesetzliche Mindestprofiltiefe von 1,6 Millimeter sollten Sie in keinem Fall unterschreiten. Experten raten dazu, die Reifen ab einer Profiltiefe von vier Millimetern auszutauschen.6
Verdrängungskünstler: Scheibenwischer regelmäßig erneuern
Nur mit einwandfreien Wischerblättern behalten Sie bei starkem Regen den Durchblick. Im Herbst und Winter werden diese besonders stark beansprucht – unter anderem durch Frost und Streusalz. Daher sollten sie die Scheibenwischer jährlich gegen neue austauschen – spätestens jedoch, wenn die Gummis Schlieren auf der Windschutzscheibe hinterlassen.1
Luftnummer: Reifenfülldruck regelmäßig prüfen
Viele Autofahrer vernachlässigen die regelmäßige Überprüfung des Reifenfülldrucks. Das kann in Extremsituationen fatale Folgen haben, denn mit zu hohem oder zu niedrigem Luftdruck wird das Fahrverhalten Ihres Autos unberechenbar. Checken Sie daher mindestens ein Mal pro Monat den korrekten Luftdruck und passen Sie diesen bei Beladung an die vom Fahrzeughersteller vorgeschriebenen Werte an. Diese finden Sie je nach Modell in der Bedienungsanleitung Ihres Fahrzeugs, am Türschweller oder an der Innenseite des Tankdeckels.
1 Quelle Renault MAG: renault-mag.fr.
2 Quelle Sicherheitsabstand bei Regen: www.presseportal.de.
3 Quelle Fachwissen Nebel: verkehrswacht-vechta.de.
4 Quelle Regeln bei Nebel: www.adac.de.
5 Quelle Aquaplaning: www.adac.de.
6 Quelle Profiltiefe: www.adac.de.
(Stand 10/2020, Irrtümer vorbehalten)