Rennfahrer sind in Sachen Motorpower und Fahrleistungen verwöhnt. Dieses „Problem“ bringt der Beruf zwangsläufig mit sich. Wer tagtäglich Boliden mit üppiger PS-Zahl und atemberaubendem Anpressdruck bewegt, ist nur noch schwer zu beeindrucken. Umso erstaunlicher, dass Nicolas Prost – seines Zeichens Werksfahrer für das Team Renault e.dams, das in dieser Saison zum dritten Mal in Folge die Teamwertung in der rein elektrischen FIA Formel E Weltmeisterschaft eroberte bei der ersten Ausfahrt mit dem 100% elektrischen Renault ZOE e-Sport Concept ins Schwärmen geriet.
Der 340 kW (462 PS) starke Allradler profitiert unmittelbar von fortschrittlichen Technologien, die Nico Prost auch aus seinem Renault Z.E.16 kennt. Mit dem rein elektrisch betriebenen Monoposto fuhr der Franzose in dieser Saison als einziger Pilot im Feld bei sämtlichen ePrix in die Punkte und leistete damit einen wichtigen Beitrag zum erneuten Titelgewinn von Renault e.dams in der Teamwertung der Formel E-WM. Während im Formel E-Renner ein bis zu 200 kW (270 PS)1 starker E-Motor seine Kraft ausschließlich auf die Hinterräder überträgt, treiben im ZOE e-Sport Concept zwei vorne und am Heck platzierte Elektroaggregate sowohl die Vorder- als auch die Hinterräder an. Das maximale Drehmoment von 640 Newtonmeter steht bereits beim Anfahren nahezu verzögerungsfrei zur Verfügung. So gerüstet, spurtet die Studie in nur 3,2 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100. Ein erquickendes Erlebnis – selbst für einen Vollgasprofi wie den Sohn des vierfachen Formel 1-Weltmeisters und Renault Markenbotschafters Alain Prost. Der „Professor“, wie Prost senior zu seiner aktiven Zeit genannt wurde, zeichnet inzwischen als Mitbesitzer des Renault e.dams-Rennstalls in der Formel E für die Motorsporterfolge der Marke mitverantwortlich.
Prost ist vom ZOE e-Sport
Concept beeindruckt
Doch zurück zum eigentlichen Protagonisten, dem Renault ZOE e-Sport Concept. Der 35-jährige Nicolas Prost testete das rasante Concept Car standesgemäß auf der Rennstrecke – genauer auf dem Circuit de l’Ouest Parisien in Dreux, westlich von Paris – und zeigte sich anschließend begeistert: „Die Beschleunigung ist enorm! Vielleicht sogar noch etwas stärker als im Formel E-Auto. Dafür hat das Rennauto aufgrund des niedrigeren Gewichts beim Bremsen die Nase vorn. Aber ich bin wirklich sehr beeindruckt von der Beschleunigung des ZOE e-Sport Concept.“ Auch die Traktion des 100% elektrischen Rennwagens auf Basis des Renault ZOE zaubert dem Profi ein Lächeln ins Gesicht: „Die gesamte Power wird in Vortrieb umgesetzt – hier ist der direkte Wissenstransfer aus der Formel E im wahrsten Wortsinne spürbar. Der Renault ZOE e-Sport Concept zeigt besonders eindrucksvoll, über welch großes Potenzial Elektrofahrzeuge verfügen. Es gibt keinen Grund, warum Sportwagen künftig nicht elektrisch fahren sollten. Beschleunigung, Power und Traktion sind fantastisch. Das etwas höhere Gewicht, das auf die Akkus zurückzuführen ist, hat aus fahrdynamischer Sicht durchaus auch Vorteile. Denn die Ingenieure können die Energiespeicher zugunsten eines niedrigen Schwerpunkts tief im Fahrzeug platzieren.“
Und welche Chancen sieht der Rennprofi für Elektroautos wie die 100% elektrischen Z.E. Modelle von Renault? Wie wird sich die Formel E in Zukunft entwickeln? Diese und weitere interessante Fragen beantwortet Nicolas Prost im Video-Interview – in französischer Sprache mit englischen Untertiteln.
Übrigens: Auch erfahrene Journalisten erlebten am Steuer des Renault ZOE e-Sport Concept bereits eine spannende Spritztour auf abgesperrter Rennstrecke. Lesen Sie hier den Erfahrungsbericht des Fachmagazins Auto Bild.
Ein Sportwagen mit E-Antrieb: Zukunftsfähiger Spaßgarant oder automobiles No Go? Was ist Ihre Meinung?
1 Quelle: www.renaultsport.com.
(Stand 08/2017, Irrtümer vorbehalten)