Umweltschutz ist „in“: Bio-Bananen sind der Renner im Supermarkt, Öko-Siegel auf Kleidungsstücken und Lebensmitteln erfreuen sich wachsender Beliebtheit. Ja sogar beim Weihnachtsbaum-Kauf achten die Deutschen inzwischen verstärkt auf Umweltzertifikate. Sehr löblich, denn schließlich sind wir nur zu Gast auf dieser Erde. Im Alltag kann jeder ganz einfach einen Beitrag für nachhaltigen Umweltschutz leisten. Wir verraten Ihnen zehn tolle Tipps, wie Sie Mutter Natur etwas Gutes tun können – und das ganz ohne Verzicht.
Recyclingpapier spart Energie und Rohstoffe
Die Herstellung von Papier ist mit großem Energieaufwand und hohen CO2-Emissionen verbunden. So werden für die Produktion von einer Tonne Papier durchschnittlich 2,908 Megawattstunden (MWh) Energie benötigt.1 Darüber hinaus entstehen 674 Kilogramm Kohlendioxid.2 Wie leicht jeder Einzelne einen großen Beitrag für den Umweltschutz leisten kann, verdeutlicht folgende Beispielrechnung des Umweltbundesamtes. Die Experten verglichen die Umweltbilanz von „normalem“ Kopierpapier mit der von Recyclingpapier. Das Ergebnis: „Wer beim Kauf von einem Paket Papier mit 500 Blatt, das etwa 2,5 Kilogramm (kg) wiegt, zu Recyclingqualität greift, spart 5,5 kg Holz. Mit den 7,5 Kilowattstunden, die man bei Kauf eines Paketes Recyclingkopierpapier zusätzlich spart, kann man 525 Tassen Kaffee kochen.“
Wichtig zu wissen: Obwohl inzwischen ein Großteil des Papiers in Deutschland recycelt wird, birgt auch dies Risiken. So treten im Altpapierkreislauf immer wieder erhöhte Schadstoffanreicherungen auf – etwa in Form von Mineralölbestandteilen in Druckfarben oder sogenannten Phthalaten aus Klebstoffen.3
Unser Umwelt-Tipp: Wer zum Beispiel beim Lesen der Lieblingszeitung statt zum Druckerzeugnis zum digitalen ePaper greift, darf sich über eine fast lupenreine Ökobilanz freuen.
Perlen-Boykott zum Wohle der Weltmeere
Verzichten Sie auf Produkte, in denen sogenannte Mikroperlen enthalten sind. Diese zumeist nur wenige Nanometer kleinen Plastikkügelchen liegen leider voll im Trend. Sie sind zum Beispiel in vielen Make-ups, Cremes und Lippenstiften enthalten, in Peelings und Zahnpastasorten sollen sie die Reinigungswirkung erhöhen. Das Problem: Die Kunststoffkügelchen haben verheerende Auswirkungen auf die Umwelt. Denn für die Filtersysteme von Kläranlagen sind sie häufig zu klein und gelangen so in Flüsse und Meere. Studien kommen zu dem Ergebnis, dass in einem Liter Wasser bis zu 100 Plastikpartikel enthalten sein können.4 Das Plastik löst sich nicht auf, sondern verteilt sich über die Strömung weiter. Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) warnt davor, dass das Mikroplastik mehrere Jahrhunderte in den Weltmeeren verbleibt.5 Somit gelangt es natürlich auch in die Nahrungskette und über Speisefische oder Muscheln auf den heimischen Teller. Besonders problematisch: Aufgrund seiner Oberflächeneigenschaften zieht das Plastik Umweltgifte förmlich an. Dadurch steigt die Schadstoffkonzentration in Meerestieren um ein Vielfaches an.6 Und so erkennen Sie Produkte, in denen die unerwünschten Plastikkügelchen enthalten sind: Auf den entsprechenden Verpackungen sind Begriffe wie „Mikro-Kügelchen“, „Mikroperlen“ oder „Perlsystem“ zu finden. Häufiges Erkennungsmerkmal ist auch der Begriff „Polyethylen“ in den Inhaltsstoffen. Tipp: Der BUND bietet eine Übersicht von Produkten, die die umweltschädlichen Ingredienzien enthalten.
Energie sparen leicht gemacht
Mit einigen cleveren Tipps können Sie zuhause im Alltag Energie und damit Geld sparen. Wussten Sie zum Beispiel, dass ein voller Kühlschrank weniger Strom verbraucht als ein leerer? Das hängt unter anderem damit zusammen, dass weniger Energie verloren geht, sobald die Tür geöffnet wird. Die Erklärung: Aufgrund der vielen Lebensmittel im Inneren des Kühlschranks entsteht kein großer Luftaustausch, der Temperaturausgleich ist gering und das Kühlaggregat muss weniger nachkühlen.7 Ein besonders simpler aber enorm wirkungsvoller Tipp zum Stromsparen: Schalten Sie Geräte wie Fernseher, Computer und Monitore aus, wenn diese nicht benötigt werden. Auch beim Wäsche waschen können Sie Energie sparen: Nutzen Sie die Kapazität Ihrer Waschmaschine möglichst voll aus.8
Autofahrer aufgepasst: Clevere Fahrweise spart Sprit
Wer vorausschauend fährt, zum richtigen Zeitpunkt hoch- und runterschaltet und richtig beschleunigt, kann beim Autofahren viel Kraftstoff sparen. Wie das funktioniert, verraten wir Ihnen hier. So senkt zum Beispiel gleichmäßiges Fahren den Verbrauch um bis zu 20 Prozent. Übrigens: In zahlreichen Modellen von Renault unterstützt Sie der sogenannte Eco-Mode beim Spritsparen.
Stoff statt Plastik
Benutzen Sie beim Einkauf Stofftaschen statt Plastiktüten. Die können Sie beliebig oft wiederbenutzen. Die Plastiklösung birgt neben der bereits beschriebenen Abfallproblematik noch einen weiteren Nachteil: Die Herstellung der Tragetaschen verschlingt eine große Menge natürlicher Ressourcen wie etwa Erdöl.
Benutzen Sie Mehrwegflaschen statt
Dosen oder Einweglösungen
Mit Mehrweg leisten Sie einen wichtigen Beitrag für den Klimaschutz. So verursacht Mineralwasser aus Mehrwegflaschen im Vergleich zu Einwegflaschen über den gesamten Lebenszyklus betrachtet nur rund die Hälfte des schädlichen Klimagases CO2.9 Hinzu kommt: Viele Einwegflaschen werden nach wie vor aus Rohöl hergestellt. Die Rechnung der Deutschen Umwelthilfe dürfte in diesem Zusammenhang durchaus zum Umdenken anregen: „Würde man alle alkoholfreien Getränke ausschließlich in Mehrweg- statt in Einwegflaschen abfüllen, dann ließen sich jedes Jahr 1,25 Mio. Tonnen CO2 einsparen. Das entspricht dem CO2-Ausstoß von 575.000 Mittelklassewagen, die im Durchschnitt 15.000 km pro Jahr fahren.“10
Benutzen Sie für Fernbedienung und Co.
wiederaufladbare Akkus statt Batterien
Akkus können mehrfach verwendet werden, Batterien landen hingegen nach einmaligem Gebrauch im Müll. Zudem ist ihre Energiebilanz denkbar schlecht, wie das Umweltbundesamt erklärt: „Denn Batterien benötigen zu ihrer Herstellung 40- bis 500mal mehr Energie, als sie bei der Nutzung später zur Verfügung stellen.“11 Daher raten die Experten zur ressourcenschonenden Akku-Lösung: „Jedes Mal, wenn ein Akku neu aufgeladen wird, ersetzt er im Prinzip eine Batterie.“12
Eigener Kompost macht
Gartenfreunden viel Freude
Wer einen Garten sein Eigen nennt, kann aus Bio-Abfällen ganz leicht seinen eigenen Humus und Dünger herstellen – und das vollkommen kostenlos. So nutzen Sie die natürlichen Prozesse, um das eigene Reich zum Blühen zu bringen. Wie das funktioniert? Das Umweltbundesamt bietet eine detaillierte Anleitung zum Anlegen des eigenen Komposts.
Treppe statt Aufzug
Sie wollen hoch hinaus? Dann nehmen Sie doch lieber die Treppe anstelle des Aufzugs. Das spart Energie und sie tun ganz nebenbei noch was für Ihre Fitness. Der Beleg: Die Universität Genf kam in einer Studie zu dem Ergebnis, dass Menschen, die über einen Zeitraum von zwölf Wochen konsequent die Treppe nutzten, ihre aerobe Leistungsfähigkeit um fast neun Prozent steigerten. Die positiven Auswirkungen waren auch sichtbar, denn ganz nebenbei bauten sie Fettpolster ab. Auch die Cholesterinwerte verbesserten sich nachweislich.13
Recyceln, recyceln, recyceln
Konsequente Mülltrennung und Recycling zählen zu den wichtigsten Stellschrauben, an denen jeder Einzelne im Alltag mühelos drehen kann, um seinen Beitrag für nachhaltigen Umweltschutz zu leisten. Wer Papier, Plastikverpackungen, defekte Handys und andere Elektrogeräte recycelt, sorgt dafür, dass kostbare Rohstoffe wiederverwertet werden können. Das spart zudem kostbare Energie und reduziert gleichzeitig die CO2-Emissionen, weil weniger Öl, Holz, Edelmetalle und andere Stoffe abgebaut werden müssen. Oder wussten Sie, dass zum Beispiel eine Tonne Althandys bis zu 60mal mehr Gold enthält als eine Tonne Golderz?14
Was sind Ihre Tipps für einen umweltfreundlichen Lebensstil?
1 Quelle: www.umweltbundesamt.de.
2 Quelle: www.umweltbundesamt.de.
3 Quelle: www.umweltbundesamt.de.
4 Quelle: web.de.
5 Quelle: www.bund.net.
6 Quelle: www.bund.net.
7 Quelle:www.t-online.de.
8 Quelle: www.t-online.de.
9 Quelle: www.duh.de.
10 Quelle: www.duh.de.
11 Quelle: www.umweltbundesamt.de.
12 Quelle: www.umweltbundesamt.de.
13 Quelle: www.fitforfun.de.
14 Quelle: www.t-online.de.
Bildquelle Hauptmotiv: Marion Schoening / photocase.de.
(Stand 03/2017, Irrtümer vorbehalten)