Die Nordschleife des Nürburgrings: Sie ist die längste und in den Augen aller, die sich schon einmal auf sie gewagt haben, auch schönste, anspruchsvollste und herausforderndste Rennstrecke der Welt. Ihren Ehrentitel „Grüne Hölle“ trägt sie voller Stolz und gerne auch zu recht, denn sie garantiert unvergessliche Eindrücke und einzigartige Erlebnisse – selten wurden 20,8 Kilometer Asphalt sinnvoller verlegt. Speziell am Karfreitag dient sie als Pilgerstätte für alle, die ihr Auto besonders lieben: am „Car-Friday“, dem Hochamt der Hochmotorisierten.
„Hatzenbach“ und „Schwedenkreuz“, „Fuchsröhre“ und „Adenauer Forst“, „Kesselchen“ und „Karussell“ oder auch „Hohe Acht“ und „Brünnchen“ bis hin zu „Pflanzgarten“ und „Galgenkopf“ – für echte Auto-Enthusiasten auf der ganzen Welt haben die Namen dieser Streckenabschnitte und Kurven einen Klang wie Donnerhall. Regelmäßig strömen PS-Infizierte aus der ganzen Welt an den Traditionskurs in der Eifel und verwandeln die Region rund um die Nürburg an einem typischen Wochenende in ein Festival für Fahrzeug-Fans. Das Zuschaueraufkommen im Bereich Brünnchen erreicht schnell die Ausmaße eines Open-Air-Happenings, wenn sich der würzige Geruch des Grillfleischs mit dem Duft von heißem Motoröl und glühenden Bremsen zu einer ganz speziellen Note vermischt. Nie war die Nordschleife kultiger als heute.
Der besondere Reiz des 1927 nach zweijähriger Bauzeit eröffneten Nürburgrings liegt natürlich in seiner unvergleichlichen Streckenführung und der Historie, die hier aus jedem rot-weißen Randstein atmet – aber auch an der Tatsache, dass die Nordschleife im wahrsten Sinne des Wortes „erfahrbar“ bleibt: Wenn kein Renn- oder Testbetrieb herrscht, öffnet der Kurs oft seine Schranken für Jedermann. Bei den sogenannten Touristenfahrten darf jeder auf die Strecke, der sich traut. Mit dem Motorrad, mit dem Auto oder, wenn es denn wirklich sein muss, auch mit dem Lieferwagen. Früher kämpften sich sogar Reisebusse den „Flugplatz“ hinauf. Dann ändert die „Grüne Hölle“ ihren Status und verwandelt sich von einer Rennstrecke in eine mautpflichtige Landstraße. Zwar ohne generelles Tempolimit, Rechtsüberholen aber bleibt dann zum Beispiel untersagt.
Das Vergnügen, mit dem eigenen Renault eine Runde zu drehen, kostet zwischen 25 (montags bis donnerstags) und 30 Euro (freitags bis sonntags). Komplett Nordschleifen-Süchtige greifen gleich zur Saisonkarte. Die kostet 2.200 Euro, macht sich aber spätestens nach der 88. Runde bezahlt. Tickets sollten besser vorreserviert werden, was über die Website (https://www.nuerburgring.de/users/sign_up) problemlos gelingt.
Die R.S.-Modelle von Renault sind auf der Nordschleife in ihrem Element
Sportliche Modelle, mit denen eine – oder mehrere – Runden auf der faszinierendsten Strecke der Welt am Car-Friday und jedem anderen Tag besonders viel Spaß machen, hat Renault natürlich im Programm: den 221 kW (300 PS) starken Mégane R.S. zum Beispiel und erst recht den nochmals zugespitzten Mégane R.S. Trophy mit seinem speziellen Cup-Fahrwerk, Bi-Material-Bremsscheiben und vielem mehr. Darüber hinaus bietet sich aber auch die Alpine A110 oder eines der vielen bisherigen R.S.-Modelle an.
Doch so speziell muss – oder sollte – es gar nicht sein: Auch am Car-Friday sind Neulinge auf der Nordschleife gut beraten, es generell erst einmal vorsichtig angehen zu lassen. Entsprechend spielen hohe PS-Leistungen oder ausgefuchste Sportfahrwerke erst mal keine Rolle. Übertriebener Ehrgeiz rächt sich sogar mitunter: Wer auf der langen Strecke mit ihren steilen Anstiegen und rasanten Bergabpassagen sowie den 87 Kurven, die oftmals hinter Kuppen liegen, mutiges Gasgeben mit ständigem Angstbremsen vor nicht einsehbaren Passagen vereint, könnte schlechterdings irgendwann ins Leere treten. Kennern fällt bei diesem Stichwort spontan die „Bergwerk“-Kurve ein…
Vorsicht ist die Mutter der ersten Nordschleifen-Runden
Car-Friday hin, Car-Friday her: Wer seine ersten Kilometer auf dem historischen Nürburgring selbst unter die Räder nehmen möchte, sollte sich hierfür vielleicht einen etwas ruhigeren Tag aussuchen – beispielsweise an einem Wochentag, wenn die Nordschleife zumeist ab 17:15 Uhr für den Touristenverkehr nochmal öffnet (nähere Infos: www.nuerburgring.de/open-hours#event-inline-12). Sich zuvor mit der Strecke zum Beispiel über Online-Videos oder auch einem Simracing-Spiel vertraut zu machen, kann ebenfalls vor Überraschungen schützen. Wer jedoch glaubt, große Routine an der heimischen Konsole würde Streckenkenntnis ersetzen, der sei gewarnt: Die Realität ist durchaus heimtückisch. Wer die Nordschleife leichtfertig in Angriff nimmt, hat den ersten Fehler schon begangen.
Macht es überhaupt Sinn, sich mit dem eigenen Renault in die „Grüne Hölle“ zu stürzen? Prinzipiell ist dies problemlos möglich. Zuvor sollte allerdings der Kofferraum von umherfliegenden Gegenständen befreit, der Luftdruck in den Reifen um mindestens 0,3 bar angehoben und die korrekte Sitzposition aller Mitfahrer überprüft werden. Dann kommt es für den Fahrer vor allem auf große Übersicht an, und dies betrifft in erster Linie den Blick in den Rückspiegel: Von hinten kommen Autos mitunter mit einem beträchtlich höheren Tempo herangeflogen. Unüberlegte, spontane Spurwechsel oder grundloses Verzögern bieten sich dann keinesfalls an. Kommunikation per Blinker ist wichtig: Wer sich links halten will, um andere vorbeizulassen, sollte links blinken und sich dann auch daran halten.
Auch nach dem Ende der Nürburgring-Runde, wenn die Touristen-Ausfahrt auf der „Döttinger Höhe“ naht, sollten zwei Dinge nicht vergessen werden: Die Bremsanlage und – sofern vorhanden – auch der Turbolader stehen thermisch unter hoher Belastung. Kluge Fahrer lassen ihr Auto eine Zeitlang ausrollen, um mehr Zeit für die Kühlung dieser Komponenten zu gewinnen. Mitunter lohnt es sich sogar, vor dem Anhalten und Abstellen des Wagens noch eine Landstraßen-Runde anzuschließen. Turbomotoren sollten sowieso noch eine Weile nachlaufen, damit die Kühlung weiterarbeiten kann. Und später bitte auch den Luftdruck wieder auf Normalstand bringen…
„Ring Tool“ für den am Nürburgring leihen: Viele Anbieter führen Renault
Sie möchten ihrem Auto die Nordschleifen-Strapazen ersparen, ein sportlicheres Modell von Renault ausprobieren oder suchen – sehr empfehlenswert – zunächst einmal die Unterstützung durch einen erfahrenen Nordschleifen-Instruktor? Hierfür hat sich rund um den Nürburgring ein Netz an hierauf spezialisierten Autovermietern gebildet (siehe Liste im Anhang). Zur Wahl stehen die unterschiedlichsten Versionen und Varianten vom Clio R.S. über Mégane R.S.-Varianten bis hin zur Alpine A110 S. Neben den reinen Fahrzeugkosten für eine oder mehrere Runden, einen ganzen Trackday oder sogar die Teilnahme an einem Wettbewerb wie die GLP-Gleichmäßigkeitsprüfungen sollten Interessenten jedoch einen genauen Blick auf die Folgekosten werfen, sollte einmal etwas passieren: Die dann fälligen Selbstbeteiligungen können mitunter schwindelerregende Höhen erreichen. Der Abschluss einer zusätzlichen Versicherung, um den Eigenanteil im Schadensfall zu deckeln, macht oftmals Sinn. Dabei sollten auch die Kosten für beschädigte Leitplanken und das Bergen des Fahrzeugs eingeschlossen sein.
Übersicht der Fahrzeug-Vermieter am Nürburgring (Auswahl)
Große Auswahl an Fahrzeugen vom Clio RS220 Trophy über Mégane RS 300 Trophy und Trophy-R bis hin zu speziell vorbereiteten Modellen.
Hier steht eine Alpine A110S bereit, aber ausschließlich für Trackdays auf der Nordschleife. Instruktorfahrten möglich.
Neben einem serienmäßigen Clio R.S. als Ring Tool gibt es auch einen Clio RS in der Rennversion im Programm. Fahrzeuge können auch in der GLP eingesetzt werden, einer Gleichmäßigkeitsprüfung auf abgesperrter Strecke. Hinzukommen Taxifahrten über die Nordschleife.
Hier wartet ein Mégane R.S. Trophy auf einen Ausflug in die „Grüne Hölle“. Besonderheit: Für die ersten beiden Runden nimmt ein Instruktor auf dem Beifahrersitz Platz.
Sie wollen den Mégane R.S. persönlich kennenlernen? Hier geht’s zur Probefahrt bei Ihrem Renault Händler.
Renault Megane R.S. TCe 300 EDC, Benzin, 221 kW: Gesamtverbrauch (l/100 km): innerorts: 10,4; außerorts: 6,7; kombiniert: 8,1; CO2-Emissionen kombiniert (g/km): 183*. Energieeffizienzklasse E. (Werte nach Messverfahren VO [EG] 715/2007). Zur grafischen Darstellung der Energieeffizienzklasse klicken Sie HIER.
*, ** Weitere Informationen zum offiziellen Kraftstoffverbrauch und den offiziellen spezifischen CO2-Emissionen neuer Personenkraftwagen können dem „Leitfaden über den Kraftstoffverbrauch, die CO2-Emissionen und den Stromverbrauch neuer Personenkraftwagen“ entnommen werden, der an allen Verkaufsstellen und z.B. der Deutsche Automobil Treuhand (DAT) unentgeltlich erhältlich ist: https://bit.ly/Hinweis-DAT
(Stand 4/2022, Irrtümer vorbehalten)