Beim Grand Prix der Türkei will das Alpine F1 Team seinen Vorsprung gegenüber der direkten Konkurrenz in der Teamwertung weiter ausbauen. Für Werksfahrer Fernando Alonso hat der Kurs vor den Toren Istanbuls einen ganz speziellen Reiz – und das liegt vor allem an einer Kurve.
Lang, länger, Kurve 8: Der inzwischen schon legendäre Linksbogen auf dem Intercity Istanbul Park erscheint schier endlos. Die Fahrer durcheilen diese Kurve – die über vier Scheitelpunkte verfügt – in einem modernen Formel 1-Auto nahezu mit Vollgas. Hier zeigt sich, wer über die Wintermonate beim Training der Nackenmuskulatur etwas zu nachlässig war: Die g-Kräfte sind enorm.
Aber auch darüber hinaus bietet die vom deutschen Architekten Herman Tilke konzipierte Rennstrecke ein hohes Faszinationspotenzial. Der 5,338 Kilometer lange Kurs begeistert mit einem rasanten Kurvenlabyrinth. Dabei erinnert der Charakter mehrerer Streckenpassagen an ikonische Kurvenkombinationen anderer Rennstrecken wie zum Beispiel Spa-Francorchamps, Interlagos und Laguna Seca.1 Am kommenden Wochenende macht die Formel 1 erneut in Istanbul Station. Beim Grand Prix der Türkei, dem 16. Rennen der Saison, will das Alpine F1 Team zum 15. Mal in Folge in die WM-Punkte fahren. Werkspilot Fernando Alonso freut sich auf den Vollgasritt entgegen dem Uhrzeigersinn.
Grand Prix der Türkei: Alonso erinnert sich an die Duelle mit „Schumi“
„Mit dem Großen Preis der Türkei verbinde ich einige schöne Erinnerungen. Die Strecke bietet einen tollen Mix aus sehr schnellen Kurven und guten Überholmöglichkeiten. Kurve 8 ist eine einzigartige Herausforderung und ich freue mich schon darauf, diese Passage mit einem aktuellen Formel 1-Auto in Angriff zu nehmen. 2006 lieferte ich mir hier ein sehr unterhaltsames Duell mit Michael Schumacher. Am Ende der letzten Runde hing er am Ausgang der letzten Kurve förmlich im Getriebe meines Renault R26 – in jener Saison nur einer von vielen tollen Zweikämpfen zwischen Michael und mir. In diesem Jahr können wir schon einige gute Ergebnisse vorweisen. Mindestens ebenso wichtig ist die hohe Konstanz. Daran müssen wir anknüpfen und weiter fleißig Punkte sammeln.“
Bei Teamkollege Esteban Ocon ist die Vorfreude auf den Grand Prix der Türkei ebenfalls groß. „Ich mag den Istanbul Park, eine wirklich coole Strecke. Wie ein Großteil meiner Fahrerkollegen habe ich diesen Kurs im vergangenen Jahr zum ersten Mal kennengelernt. Er hat meine Erwartungen absolut erfüllt. Umso mehr habe ich mich über die Nachricht gefreut, dass der Grand Prix der Türkei in dieser Saison erneut auf dem Kalender steht. Irgendwie spüre ich, dass ich mit diesem Kurs noch eine Rechnung offen habe. 2020 erlebte ich hier aus unterschiedlichen Gründen ein interessantes Wochenende. Kurz zuvor war ein neuer Asphaltbelag aufgetragen worden – das machte die Suche nach Traktion anfangs etwas schwierig. Und gerade, als sich auf der Ideallinie Grip aufbaute, begann es im Qualifying am Samstag zu regnen. Das waren wahrscheinlich die schwierigsten Bedingungen, unter denen ich je gefahren bin. Für das bevorstehende Rennen haben wir alle unsere Hausaufgaben erledigt. Jeder im Team arbeitet hart und ich kann es kaum erwarten, in Istanbul anzugreifen.“
Alpine F1 Team will die Chance auf ,Big Points‘ nutzen
Marcin Budkowski, Leitender Direktor des Alpine F1 Teams, peilt mit der Equipe ein weiteres starkes Resultat an: „Im Hinblick auf unsere Wettbewerbsfähigkeit sind wir aktuell noch nicht ganz dort, wo wir eigentlich sein wollen. Dennoch: Wir haben es bei 14 Rennen in Folge in die WM-Punkte geschafft – das ist starker Beleg für die Fähigkeit unseres Teams, stets das Maximum herauszuholen. Darüber hinaus zeigt diese Bilanz aber auch, welche großen Fortschritte wir in diesem Jahr im Hinblick auf die Zuverlässigkeit erzielt haben. Jetzt müssen wir unsere Position in der Meisterschaft weiter festigen und den Vorsprung auf Alpha Tauri und Aston Martin ausbauen. Das gelingt nur, wenn wir konstant in die Punkteränge fahren und bereit sind, jede Chance zu ergreifen. Vor allem dann, wenn sich die Gelegenheit auf ,Big Points‘ bietet. Wir haben gesehen, dass in diesem Jahr alles möglich ist!“
1 Quelle: https://www.formula1.com/en/racing/2021/Turkey/Circuit.html
(Stand 10/2021, Irrtümer vorbehalten)
