Verstappen fährt mit Renault aufs Podest

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Platz drei nach einer bejubelten Aufholjagd für Formel 1-Wunderkind Max Verstappen, Rang vier für seinen Red Bull-Teamkollegen Daniel Ricciardo: Für den Renault R.E. 17-Hybridantrieb hat sich der Ausflug zum Großen Preis von China in Anting gelohnt.

Der junge Holländer ging als Mann des Rennens in die Geschichte des zweiten Saisonlaufs ein: Auf abtrocknender Strecke kämpfte er sich vom 17. Startplatz in Windeseile wieder bis in die Spitzengruppe vor und stellte eindrucksvoll unter Beweis, dass Überholen auch mit den neuen Formel 1-Boliden sehr wohl möglich ist. Nach nur einer Runde hatte er bereits zehn Kollgen niedergerungen, bevor eine Safety-Car-Phase das Feld einbremste. Zwischenzeitlich rangierte Verstappen sogar auf der zweiten Position, musste dann aber Sebastian Vettel ziehen lassen – jenen vierfachen Weltmeister aus Heppenheim, der alle seine Titel dank der Motoren von Renault errungen hatte und seinen Angriff auf den Red Bull-Piloten dank frischerer Reifen ohne Probleme setzen konnte.

Am Ende musste sich der Niederländer noch gegen seinen hart angreifenden Teamkollegen Ricciardo wehren, während er selbst von den aerodynamischen Turbulenzen eines zur Überrundung anstehenden Vorherfahrenden litt. Fast hätte es der Australier in der letzten Runde sogar noch geschafft, den 19-Jährigen zu schnappen – weil der sich, auch von einem unglücklich terminierten Funkspruch irritiert, sich leicht verbremst hatte.

Ebenfalls mit einem Renault R.E. 17-Sechszylinder im Heck sorgte auch Carlos Sainz für Aufsehen. Der Spanier hatte seinen Toro Rosso als einziger auf profillosen Slicks in die Startaufstellung gestellt, entsprechend hilflos musste er sich auf den ersten Metern von seinen Kollegen überholen lassen – ganz abgesehen von einem Dreher, den der Sohn des zweifachen Rallye-Weltmeisters aufs chinesische Parkett legte. Und doch erwies sich die mutige Entscheidung als goldrichtig, denn schon bald mussten seine Kontrahenten einen zusätzlichen Boxenstopp einlegen, um die Pneus zu tauschen. Am Ende sprang für den 22 Jahre alten Iberer der siebte Platz heraus – der gerechte Lohn für seine Courage.

Kein Glück für Nico Hülkenberg

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Für das Renault Sport Formel 1 Team indes war China in dieser Saison keine Reise wert: Nico Hülkenberg lief auf Rang zwölf ins Ziel ein, Jolyon Palmer im zweiten Renault R.S. 17 wurde direkt dahinter 13 – und das, obwohl der Emmericher mit Startplatz sieben im Qualifying für eine kleine Sensation gesorgt hatte. „Wir haben am Ende der ersten Runde etwas riskiert und sind früh zum Reifenwechseln an die Box gekommen“, so der Le Mans-Sieger von 2015. „Doch als ich wieder auf die Strecke zurückkehrte, verunfallte ein anderers Fahrzeug und das ,Virtuelle Safety-Car‘ wurde aktiviert. Im Schritttempo konnte ich meine Pneus nicht auf Temperatur halten, das Auto fuhr wie auf Eis und ich habe mich ein paar Mal gedreht. Von da an ging alles schief, unsere Strategie war gescheitert und mein Rennen gleich dazu. Wirklich ärgerlich, unter normalen Bedingungen hätten wir hier in Shanghai deutlich mehr erreichen können.“

Wann wird das Renault Sport Formel 1-Team in dieser Saison erstmals in die WM-Punkteränge fahren?

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