Der Auftakt zur Europa-Saison ist traditionell ein besonderer Moment in jeder Formel 1-Saison. Nach vier Überseerennen versammelte sich die schnellste Show auf Erden jetzt am Circuit de Catalunya bei Montmeló unweit der Metropole Barcelona. Für Renault Sport F1 war der Große Preis von Spanien auch deshalb besonders wichtig, weil mit Carlos Sainz jr. eine große spanische Motorsporthoffnung im gelb-schwarzen Renault R.S. 18 sitzt. Die Fans des Sohnes von Rallye-Legende „El Matador“ Carlos Sainz sollten beim Spanien-Grand Prix voll auf ihre Kosten kommen …
Mit gemischten Gefühlen endete am Samstag das Qualifying. Die gute Nachricht: Carlos Sainz bewies mit Startplatz neun, dass der Renault R.S. 18 auf der aerodynamisch besonders anspruchsvollen Strecke in Katalonien tadellos funktioniert. Die schlechte: Teamkollege Nico Hülkenberg konnte das Potenzial des Autos nicht umsetzen, weil sein Renner von mysteriösen Benzindruckproblemen heimgesucht wurde. Nach Platz 16 im Qualifying ahnte „Hulk“: „Das macht unser Leben morgen nicht einfacher, denn Überholen ist hier ziemlich schwierig“.
Hätte der sympathische Niederrheiner gewusst, was ihm tatsächlich am Renntag blühen sollte, er hätte den schwierigen Kampf im Mittelfeld wohl mit Kusshand genommen. Denn am Sonntag wurde er gleich in der Startrunde von Romain Grosjean ins Aus ausgerissen, als der sich mit seinem Haas-Boliden drehte und Nicos Renault touchierte. „Schon in den ersten beiden Kurven ging es drunter und drüber, aber in Kurve drei wurde es dann noch verrückter“, berichtet Hülkenberg. „Ich sah plötzlich viel Reifenqualm und ein kreiselndes Auto vor mir. Es ging alles so schnell, dass ich Grosjean nicht mehr ausweichen konnte. Sehr schade, denn wir wären hier schnell gewesen. Aber so konnten wir unsere gute Pace gestern und heute nicht zeigen. So ein Ausfall ist schwer zu schlucken, besonders, wenn es nicht deine eigene Schuld ist.“
Mit bewundernswerter Souveränität und Ruhe meisterte dafür Carlos Sainz sein Heimrennen. Stets fuhr der Spanier in den Punkterängen und wurde letztlich mit Platz sieben belohnt. Begeistert schwenkten die Sainz-Fans auf den Tribünen ihre gelben Fahnen mit der schwungvollen „55“, der Startnummer ihres Helden. „Ich glaube, das Team und ich dürfen stolz sein auf dieses Ergebnis – umso mehr, da diese Strecke nicht ideal ist für uns“, befand der Madrilene. „Seit Freitag haben wir uns stetig verbessert und mit Platz sieben das maximal Mögliche erreicht. Ich hoffe, die Fans haben das Rennen ebenso genossen wie ich.“
Zumindest die Motorenabteilung von Renault Sport durfte noch weitere Erfolge bejubeln: Der junge Max Verstappen, in dessen Red Bull Racing ein von Renault entwickeltes Hybrid-Herz schlägt, kletterte als Dritter erneut aufs Podest. Daniel Ricciardo, der zweite RBR-Pilot, kam mit dem Triebwerk, das genau wie der R.E.18 des Werksteams von Renault Sport Technologies entwickelt wurde, auf Rang fünf.
Die Formel 1 ist zurück in Europa. Was bedeutet das für Sie?
(Stand 05/2018, Irrtümer vorbehalten)