1993 sorgte Renault mit dem neuen Twingo für eine automobile Revolution. Der pfiffige Kleinwagen hob sich nicht nur mit seinem außergewöhnlichen Design und peppigen Farben von der Masse ab, sondern auch dank zahlreicher durchdachter Detaillösungen wie der in Längsrichtung verschiebbaren Rückbank oder dem praktischen Faltdach. Kurzum: Trotz seiner kurzen Außenabmessungen war der Twingo ein ganz Großer. Das bewies er auch auf einem außergewöhnlichen Roadtrip: 1994 absolvierte der Journalist Jean Dulon mit dem Twingo eine 25.000 Kilometer lange Abenteuerreise quer durch Australien. Jetzt, über 20 Jahre später, kehrt genau dieser Twingo – der mit seiner außergewöhnlichen Aborigine-Lackierung als „Twingo Balarinji“ zu Weltruhm gelangte – auf den Fünften Kontinent zurück.
Der französische Kleinwagen blickt auf eine im wahrsten Wortsinne bewegte Geschichte zurück. Alles begann im Jahr 1994. Inspiriert von dem neuen Renault Twingo, der kurz zuvor seine Weltpremiere gefeiert hatte, wuchs in Jean Dulon die Idee zu einer verrückten Reise: „In dem damaligen Werbeslogan ging es darum, dass der Twingo das perfekte Auto ist, um den ganz eigenen Lebensstil zu verwirklichen. Für mich bestand der perfekte Lebensstil darin, kurzerhand zu einem großen Abenteuer aufzubrechen. Also erzählte ich Renault von meiner Idee einer außergewöhnlichen Reise“, erzählt der Journalist. „Im Mittelpunkt stand dabei die Idee: Der kleine Twingo geht im riesigen Australien auf große Entdeckungstour.“
Renault TWINGO stellt neue Bestmarke auf
Gemeinsam mit Renault setzte Dulon seinen Plan in die Wirklichkeit um. Den korallenrot lackierten Twingo erstand er in Nouméa, Neukaledonien. Von dort wurde das Fahrzeug per Flugzeug nach Australien transportiert. Schon vor dem Start der Reise war klar, dass dem Twingo auf dem Fünften Kontinent eine extreme Härteprüfung bevorstehen würde. Denn ein großer Teil des Trips führte über schroffe Schotterpisten, durch die unendlichen Weiten des australischen Outbacks und über anspruchsvolle Offroad-Passagen. Sogar Wasserdurchfahrten meisterte der kleine Twingo mit Bravour und unter ungläubigem Kopfschütteln der einheimischen Bevölkerung. Dabei stellte er ganz nebenbei noch eine neue Bestmarke auf. Als erstes zweiradgetriebenes Fahrzeug erreichte der Renault Twingo Balarinji die Kap-York-Halbinsel – den nördlichsten Punkt des australischen Festlandes. Besonders beeindruckend: Mit Ausnahme eines Kängurufängers, einer zusätzlichen Abdeckung der Ölwanne sowie grobstolliger Reifen für die Fahrt ins Outback bewältigte er den Trip anm anderen Ende der Welt im absoluten Serienzustand.
Abenteuer am Ende der Welt:
Krokodile, Monster, Riesen und Formel 1-Feeling
Auf ihrer 25.000 Kilometer langen Reise erlebten der Renault Twingo und Jean Dulon gemeinsam zahlreiche Abenteuer. Los ging es bereits beim Start in Sydney. Hier nutzte Dulon die Gelegenheit zu einem besonderen Sightseeing-Trip. Das praktische Faltdach des Twingo bescherte dem Filmteam des französischen Fernsehens, das den Roadtrip in einer sehenswerten Dokumentation verewigte, ganz außergewöhnliche Perspektiven auf die größte Stadt Australiens.
Weiter ging die Reise zum damaligen Formel 1-Kurs in Adelaide, wo sich der Renault Twingo Balarinji ein rasantes Wettrennen mit einem Mini lieferte. Danach statteten Dulon und sein automobiler Kumpan dem weltberühmten Ayers Rock einen Besuch ab, tauchten gemeinsam ein in die 60.000 Jahre alte Kultur der Aborigines, ließen sich vom Pazifik und malerischen Stränden verzaubern und trafen im australischen Regenwald auf hölzerne Giganten sowie meterlange Krokodile. Mythische Momente erlebte der Twingo im Nambung National Park: Die unzähligen, rund 50.000 Jahre alten Kalksteinsäulen – die sogenannten Pinnacles – wirken auf den Betrachter wie eine Armee aus steinernen Kriegern. Und mittendrin der korallenrote Twingo. Mindestens ebenso beeindruckend: Die Stippvisite in einer der größten Eisenerzminen der Welt. Hier schlängelte sich der Renault Twingo zwischen meterhohen Muldenkippern hindurch – rund 20 Meter lange und knapp zehn Meter hohe Monster, die auf ihren gigantischen Ladeflächen hunderte Tonnen Sand, Steine und Geröll transportieren, aus denen der wertvolle Rohstoff gewonnen wird. In Dampier im Nordosten von Australien erklomm der Twingo sogar riesige Salzberge.
Auf seiner langen Reise erntete das Duo immer wieder bewundernde Blicke von Einheimischen, die es schlichtweg nicht glauben konnten, mit welcher Nonchalance der Twingo diese Strapazen bewältigte. Der kleine Franzose zeigte keine Schwächen, kam sogar ohne einen einzigen Reifenschaden über die Mammutdistanz. Seine vorbildliche Zuverlässigkeit machte den Erfolg dieser Reise überhaupt erst möglich, denn immerhin hätte bereits ein kleiner Defekt das Ende des Abenteuers bedeuten können. Werkstätten sind in der Weite Australiens ähnlich dünn gesät wie Eisdielen: Die nächste befand sich nicht selten mehrere hundert Kilometer entfernt. Binnen drei Monaten spulten Dulon und sein automobiler Gefährte 25.000 Kilometer ab – wohlgemerkt ohne Navigationssystem.
Lack- und Sachgeschichten:
Renault TWINGO mit exklusiver Balarinji-Lackierung
Am Ende des Roadtrips quer durch Australien wurde dem Renault Twingo eine besondere Ehre zuteil: Der Airbrush-Künstler Frank Lee verpasste ihm eine exklusive Lackierung mit jahrhundertealten Aborigine-Symbolen. Der Entwurf hierzu stammte von keinem Geringeren als John Moriarty, Gründer der bekannten Balarinji Design Studios. Dieser Lackierung verdankt der Weltenbummler auch seinen inzwischen schon legendären Namen: Renault Twingo Balarinji. 1995 erlebte der kleine Franzose noch einmal einen ganz großen Auftritt in einem Werbespot von Renault. Der Slogan: „Der Twingo ist wie ein Bumerang. Ganz gleich, wohin ihn die Reise auch führen mag – er kommt immer wieder zurück.“
Nach dem gemeinsamen Australien-Abenteuer nahm Jean Dulon seinen Gefährten kurzerhand mit in die französische Heimat und spulte mit ihm in den vergangenen Jahren insgesamt 250.000 Kilometer ab. Nun hat der Twingo seine letzte große Fahrt angetreten und kehrt sozusagen zu seinen Wurzeln zurück – auf den Fünften Kontinent. Hier, wo er 1994 zu einer großen Reise aufbrach und Geschichte schrieb, ist er nun endgültig angekommen. Der Kleine, der in seinem bewegten Autoleben so viele große Taten vollbracht hat, genießt seine automobiles Rentnerdasein künftig in Canberra, der Hauptstadt Australiens. Dort hat ihm das Australische Nationalmuseum einen Ehrenplatz als nationales Kulturgut eingeräumt.
Übrigens: Wer die Abenteuer des Renault Twingo Balarinji noch einmal nacherleben möchte, kann den französischen Film „Twingo: Au Pays des Kangourous“ auf den bekannten Videoportalen im Internet anschauen.
Welches Australien-Abenteuer des Renault Twingo fasziniert Sie besonders?
(Stand 01/2017, Irrtümer vorbehalten)