Renault Scenic Historie: vier Generationen

  • Renault Scénic Historie

Der Renault Scénic feierte 1996 auf dem Genfer Auto-Salon seine Weltpremiere, damals noch unter der Modellbezeichnung Mégane Scénic. Mit ihm begründete Renault die Klasse der „Kompaktvans“. Seither entschieden sich mehr als fünf Millionen Neuwagenkäufer für das Erfolgsmodell. Modernste Technik, hohe Variabilität und enorm viel Platz auf der Grundfläche eines Kompakt-Pkw – als erster Hersteller überhaupt brachte Renault diese Qualitäten damals auf einen Nenner. Der Raumriese war auch aus einem anderen Grund etwas ganz Besonderes: Statt wie gewohnt von außen nach innen, konzipierten ihn die Entwickler von innen nach außen. Zwei Designer geben exklusive Einblicke.

Im März 1996 staunten die Besucher des Genfer Auto-Salons nicht schlecht: Auf der Grundfläche des Kompaktmodells Renault Mégane zauberten die Renault Ingenieure ein gewaltiges Raumangebot für die ganze Familie. Wer im neuen Renault Mégane Scenic Platz nahm, war zudem von seiner Wandlungsfähigkeit begeistert: Anstelle einer durchgehenden Rücksitzbank hatte der Kompaktvan im Fond drei Einzelsitze, je nach Ausstattung konnten die Messebesucher sie um 17 Zentimeter nach vorne rücken. Die Rückenlehne des mittleren Sitzes ließ sich außerdem zum Tisch umklappen – so viel Variabilität war in der Kompaktklasse bis dato unbekannt.

Renault Scénic: Die Entwickler konzipierten den kompakten Van von innen nach außen

Zudem waren die hinteren Sitze herausnehmbar, was allerdings erst nach der Markteinführung im September intensiv genutzt wurde. Hierdurch wuchs der Laderaum auf bis zu 1.800 Liter. Damit brachte der Renault Mégane Scénic zahlreiche Familien in den Urlaub und half auch als verlässlicher Transportpartner bei Shoppingtouren im Baumarkt.

Der Newcomer passte somit perfekt zum damaligen Markenclaim von Renault: „Autos zum Leben“. Genau das war auch das Ziel der Entwickler: Sie wollten ein Fahrzeug kreieren, bei dem die Wohlfühlatmosphäre an erster Stelle stand. Die Vision von einem lichtdurchfluteten Innenraum mit Einzelsitzen in erhöhter Position wurde mit dem Mégane Scénic Realität. „Mit der Einführung des Scénic in den 1990ern kamen wir der Idealvorstellung des ‚Autos zum Leben‘ so nah, wie es nur geht“, blickt Louis Morasse auf die Anfänge dieser Erfolgsgeschichte zurück. Er zeichnete damals als leitender Designer für das Interieur des Mégane Scénic verantwortlich. „Wir wollten einfach ein wahres Familienauto mit Platz für jeden entwickeln.“

Hierzu wählten die Designer und Ingenieure von Renault eine ungewöhnliche Methode: Statt wie üblich von außen nach innen, beschritten sie bei der Konzeption des Modells genau den gegenteiligen Weg. „Die Gelegenheit, ein Auto von innen nach außen zu entwickeln, ergibt sich wohl nur einmal im Leben“, betont Louis Morasse.

Hier sollte sich nicht alles nur auf die Bedürfnisse des Fahrers konzentrieren – im Mégane Scénic stand die ganze Familie im Mittelpunkt. „Beim Scénic genossen die Passagiere absolute Priorität. Anders als in ,normalen‘ Autos war es im Scénic keine Strafe, hinten zu sitzen“, erinnert sich Louis Morasse.

Großer Erfolg dank zahlreicher Innovationen

Der Renault Mégane Scénic erwies sich vom Fleck weg als Erfolg. Wegen der großen Nachfrage musste Renault das Produktionsvolumen alle sechs Monate steigern. Kein Wunder, setzte der französische Kompaktvan mit fünf Einzelsitzen, herausragender Variabilität, einer Vielzahl an Ablagemöglichkeiten sowie dem großen Kofferraum neue Maßstäbe. Die Sandwich-Bauweise ermöglichte einen absolut ebenen Fahrzeugboden, die erhöhte Sitzposition und eine nochmals verbesserte aktive und passive Sicherheit. Auch die Fachpresse wusste das Konzept des Scénic zu schätzen und wählte 1997 den Kompaktvan zum „Auto des Jahres“.1

Dank zahlreicher Innovationen hielt die Popularität an: Anfang 1998 führte Renault neue Sicherheitskopfstützen und Adaptiv-Airbags ein, die den beliebten Reisebegleiter noch sicherer machten. Ab 1999 legte der Bestseller den Zusatz „Mégane“ ab und hieß fortan nur noch Renault Scénic. Ende 2000 sorgte der neue 1.9 dCi als erster Common-Rail-Diesel der Baureihe mit seinen 102 PS für Fahrspaß bei gleichzeitig reduziertem Verbrauch.

Zweiter Renault Scénic setzte ebenfalls Maßstäbe in seiner Klasse

Scenic Historie

Nach über zwei Millionen gefertigten Einheiten erschien im Sommer 2003 die zweite Scénic-Generation. Merkmale waren die straffe, geometrische Linienführung, die steil stehende Panoramaheckscheibe im Stil der Schwestermodelle Mégane und Espace sowie das Cockpit mit dem Joystick-ähnlichen Schalthebel und dem zentralen Display.

Während die jüngste Generation im Vergleich zum Vorgänger deutlich gewachsen war, legte die neue Langversion Grand Scénic nochmals kräftig zu: Mit zusätzlichen 20 Zentimeter Länge bot Renault ab Frühjahr 2004 die XL-Version als Novum im Segment der Kompaktvans an und war damit dem Wettbewerb erneut einen Schritt voraus war. Der Grand Scénic war wahlweise auch als Siebensitzer erhältlich. Die beiden Einzelsitze der dritten Sitzreihe ließen sich komplett im Fahrzeugboden versenken.

Mit dem auf Schienen montierten Schiebestaufach Vario-Modul, das von beiden Sitzreihen aus bequem erreichbar war, mittig platzierten digitalen Instrumenten sowie der größeren Windschutzscheibe hatte der Scénic II noch weitere praktische Neuheiten an Bord. Mit über 1,5 Millionen gebauten Exemplaren schrieb die zweite Scénic-Generation gegen die immer umfangreichere Konkurrenz den Erfolg des Vorgängers fort.

Renault Scénic der dritten Generation mit noch mehr Platz

Scenic Historie

Für das 2009 präsentierte Nachfolgemodell behielt Renault deshalb das Konzept von zwei Karosserielängen in Verbindung mit einem variablen Innenraum bei. Allerdings setzte der französische Hersteller verstärkt auf Individualisierung: Der auf 4,34 Meter gewachsene neue Scénic und der fünf- oder siebensitzige Grand Scénic (4,56 Meter) warteten mit eigenständigen Frontschürzen und unterschiedlich gestalteten Rückleuchten auf.

Kopf- und Kniefreiheit in der zweiten Reihe lagen auf Rekordniveau, und die Variabilität erreichte ein nochmals höheres Niveau. Davon zeugten zum Beispiel die klapp- und ausbaubaren Sitze der zweiten Reihe sowie die umklappbare Beifahrersitzlehne. Größere Fensterflächen ließen zudem noch mehr Tageslicht ins Interieur. Mit drei Benzinern und vier Dieseln standen zum Marktstart so viele Motoren zur Verfügung wie noch nie. Rund eine Million gebaute Fahrzeuge belegen die ungebrochene Attraktivität des Konzepts.

Das schönste Geschenk: 2016 startete die vierte Generation des Renault Scénic

Pünktlich zum 20. Geburtstag feierte 2016 die vierte Generation des Renault Scénic ihren Marktstart. Die Neuauflage der erfolgreichen Baureihe vereinigt kraftvolles und emotionales Design mit höchster Variabilität, modernsten Fahrerassistenzsystemen und maximalem Komfort. Zu den Highlights zählen das One-Touch-Folding, bei dem die Rücksitze per Fingertip im Kofferraumboden verschwinden, der Notbremsassistent mit Fußgängererkennung sowie die hocheffizienten Antriebe. Hinzu kommen serienmäßige Efficiency Wheels in der Größe 20 Zoll.

Scenic Historie

Bei der Konzeption stand die spektakuläre Studie Renault R-Space Pate, die 2011 auf dem Genfer Autosalon für Aufsehen sorgte. Agneta Dahlgren, damals Design-Direktorin der Mégane-Scénic-Familie, erinnert sich: „Wir wollten den Scénic neu erfinden, um ihn sinnlicher und sportlicher zu machen.“ Als Renault den Schleier vom Scénic der vierten Generation zog, waren viele Experten über die Nähe zwischen Serienmodell und Concept Car verblüfft.

Trotz des komplett neuen Designs bleibt der Scénic IV innen mit hoher Modularität und exzellentem Raumangebot seinem Kompaktvan-Erbe treu. Die weit nach vorne gezogene, dreigeteilte Panorama-Windschutzscheibe und ein Panorama-Schiebedach lassen noch mehr Licht ins Fahrzeuginnere. „Ein Serienfahrzeug zu schaffen, das einem Konzeptfahrzeug nahe kommt, ist keine leichte Aufgabe, aber das Ergebnis spricht für sich“, skizziert Agneta Dahlgren. „Wir sind stolz auf den Scénic IV. Er ist wirklich ein wunderschönes Auto und ein schicker Kompaktvan.“

Renault Scénic: Gesamtverbrauch kombiniert (l/100 km): 5,9-5,7; CO2-Emissionen kombiniert (g/km): 135-130. Energieeffizienzklasse: B.* (Werte nach Messverfahren VO [EG] 715/2007). Zur grafischen Darstellung der Energieeffizienzklasse klicken Sie HIER.

* Die angegebenen Werte wurden nach dem vorgeschriebenen Messverfahren VO (EG) 715/2007 und § 2 Nrn. 5, 6, 6a Pkw-EnVKV in der gegenwärtig geltenden Fassung und ohne Zusatzausstattung ermittelt. Die Angaben beziehen sich nicht auf ein einzelnes Fahrzeug und sind nicht Bestandteil des Angebots, sondern dienen allein Vergleichszwecken zwischen den verschiedenen Fahrzeugtypen. Weitere Informationen zum offiziellen Kraftstoffverbrauch, den offiziellen spezifischen CO2-Emissionen und den Stromverbrauch neuer Personenkraftwagen können dem ‚Leitfaden über den Kraftstoffverbrauch, die CO2-Emissionen und den Stromverbrauch neuer Personenkraftwagen“ entnommen werden, der bei allen Renault Partnern und bei der Deutsche Automobil Treuhand (DAT) unentgeltlich erhältlich ist. Der Leitfaden steht außerdem als Download zur Verfügung.

1 Quelle: https://www.auto-motor-und-sport.de/marken-modelle/renault/scenic/

(Stand 12/2021, Irrtümer vorbehalten)

Nach oben