„Der Mégane R.S. verkörpert die Leidenschaft, mit der wir alle bei Renault Sport arbeiten. Er ist der ultimative Ausdruck des Know-hows, das wir über Jahrzehnte im Top-Motorsport gesammelt haben.“ Wer Patrice Ratti, den Geschäftsführer von Renault Sport Cars, so über sein liebstes Kind sprechen hört, der versteht, warum der Name Mégane R.S. seit seinem Debüt die Herzen von sportlichen Autofahrern höher schlagen lässt.
2017, passend zum 40-jährigen Jubiläum von Renault Sport, betritt ein neuer Herausforderer die Bühne. Und der wird die Messlatte wieder einmal höher legen: „Mit seinem extrem guten Kurvenhandling macht er auf den anspruchsvollsten Strecken – wie der Nürburgring-Nordschleife – am meisten Spaß“, verspricht Patrice Ratti und verrät: „Dank der verbreiterten Karosserie und den von der Formel 1 inspirierten Aerodynamikelementen sieht er auch atemberaubend aus.“
Der Newcomer, der seinen ersten öffentlichen Auslauf passenderweise auf der Formel 1-Rennstrecke von Monaco erlebte, hat berühmte Vorläufer. Zum einen die Urahnen vom Schlage des heißen Hecktrieblers Renault 8 Gordini von 1964, der das Segment der sportlichen Kompaktlimousinen mit erfand. Mit dem R12 Gordini zog 1971 der Frontantrieb in das Konzept ein, 1984 steuerte der Renault 11 Turbo schließlich die Turbo-Gene bei.
Wann aber kam der Mégane bei Renault Sport ins Spiel? Während der Bauzeit der ersten Generation ab 1995 konzentrierte sich die Sportabteilung noch voll auf den Clio. In der Mégane-Familie deckte der kurze, knackige Mégane Coach das sportliche Segment ab, der auch die Basis für das schicke Lifestyle-Cabrio derselben Baureihe bildete.
Die Geburt einer Legende:
2004 erscheint der erste MEGANE R.S.
2004, zwei Jahre nach dem Start des Mégane II, war es dann soweit: Eine Legende wurde geboren. Äußerlich unterschied sich der erste Mégane R.S. kaum von den „zivilen“ Versionen, die sich durch das keck herausgestellte Hinterteil mit markantem Panorama-Heckfenster auszeichneten. Der Kenner aber sah den vom Clio V6 geerbten Doppelauspuff, den großen Lufteinlass an der Front, die weit außen liegenden Nebelleuchten, den geschwungenen Dachkantenspoiler, die mächtigen 18-Zöller und das auffällige Renault Sport-Branding. Geradezu Kultcharakter erlangte der Vierzylinder-Turbomotor mit dem Kürzel F4RT. Die Leistungsliebhaber bei Renault Sport entlockten diesem Aggregat statt der serienmäßigen 165 PS gleich mal 225 PS. Und nicht zuletzt führte der erste Mégane RS das revolutionäre Fahrwerk mit der von den Antriebskräften entkoppelten Lenkachse ein. Eine dCi-Variante unterstrich den Anspruch von Renault Sport, Effizienz, Leistung und Alltagstauglichkeit zu vereinen. Der Mégane R.S. Trophy wiederum begeisterte mit einem radikalen Sportfahrwerk: 25 Prozent steifere Federn vorn, 77 Prozent hinten, schlankerer Stabilisator und deaktivierbares ESP erlaubten eine noch flottere Gangart. Bis 2009 wurde diese Generation in Dieppe gefertigt – dann sollte es noch besser kommen …
Neue Dimension – zweiter MEGANE R.S.
ab 2009 ein purer Sportwagen
2009 debütierte der nächste Mégane R.S. auf Basis der dritten Modellgeneration. Scharfes Design, dynamischer Auftritt, klare Styling-Hinweise auf den einzigartigen Charakter und 250 PS: Die zweite Generation machte ernst. Dieses kompakte Kraftpaket war als Alltagssportler ebenso geeignet wie für Ausflüge auf die Rennstrecke.
Äußere Kennzeichen dieses Mégane R.S. waren die muskulös ausgestellten Radhäuser, die vordere Spoilerlippe im Formel 1-Look, das zentrale Auspuffrohr und der Heckspoiler. Geradezu als Markenzeichen galt bei Fans die exklusive neue Lackierung in Sport-Gelb.
Wieder führte Renault Sport eine aufregende Innovation ein: den R.S. Monitor. Auf einem zentralen Display erhielt der Pilot Fahrzeugdaten wie Turboladedruck, Öltemperatur, abgerufene Leistung und aktuelles Drehmoment angezeigt. Damit wurde nach heißen Runden auf der Rennstrecke ein Debriefing wie im großen Rennsport möglich.
Neue Renault MEGANE Trophy-Version kam in 2011
Mit der Trophy-Version unterstrich Renault Sport 2011 dann einmal mehr den Anspruch dieser Ikone unter den Kompaktsportlern: Jede neue Evolution oder Variante muss progressiver, sportlicher und radikaler sein. Die Basis des Trophy lieferte das Cup-Chassis aus der Markenpokal-Rennserie. Die Leistung stieg auf 265 PS, das Drehmoment auf 360 Nm. Mit einem Rundenrekord auf dem Nürburgring krönte sich der Mégane R.S. zum schnellsten frontgetriebenen Serienfahrzeug der Welt. Nachdem zuerst nur 500 Exemplare der limitierten Trophy-Version gebaut werden sollten, gab Renault dem Drängen der Enthusiasten nach und legte mehr als doppelt so viel auf. 2016 legte die Mégane R.S.-Saga mit dem Auslaufen der Produktion eine kurze Pause ein – doch bald beginnt das nächste aufregende Kapitel.
(Stand 07/2017, Irrtümer vorbehalten)