Der Mann ist ein Phänomen und steht vermutlich ebenso unter Hochspannung wie sein 100% elektrisch angetriebener Rennwagen: Sébastien Buemi hat in den Straßen von Buenos Aires auch den dritten ePrix der Formel E-Saison gewonnen. Renault e.dams, sein Team, erhöhte sogar auf Sieg Nummer zwölf im insgesamt 24. Lauf dieser innovativen Rennserie – eine Erfolgsquote, die sich wahrlich sehen lassen kann…
Titelverteidiger Buemi spielte seine besondere Klasse auf dem Circuit Puerto Madero einmal mehr aus, obwohl er sich im „Super Pole“ genannten Qualifying erneut hinten anstellen musste: Startplatz drei, mehr lag für den Eidgenossen erneut nicht in Reichweite. Ganz vorne reihten sich sein Erzrivale Lucas die Grassi im Abt Schaeffler-Auto sowie der ehemalige Formel 1-Pilot Jean-Eric Vergne ein. Dies allerdings nicht für lange, denn di Grassi erwischte einen schlechten Start. „Ich kam auch besser als Jean-Eric vom Fleck, wollte aber am Anfang nicht zu viel riskieren und erst einmal herausfinden, wie schnell mein Renault Z.E. 16 im Vergleich zu den anderen war“, rapportierte Buemi später. „Als ich sah, dass wir einen Vorteil besaßen, riss ich die Führung an mich – wir hatten alles unter Kontrolle.“
Sébastien Buemi ließ
der Konkurrenz keine Chance
Genau genommen war dies der letzte Moment, in dem ihn seine Verfolger aus der Nähe sahen: Mit Riesenschritten eilte der 28-Jährige von dannen, schnell hatte er sich auf dem engen Stadtkurs und vor 21.000 Zuschauern einen Vorsprung von sechs Sekunden herausgefahren. „Der Renault lag perfekt, obwohl ich wegen der großen Hitze immer ein Auge auf die Batterietemperatur hatte. Auch der Boxenstopp mit dem obligatorischen Fahrzeugwechsel lief optimal.“
Buemi kehrte erneut als Führender auf die Strecke zurück, doch von da ab wurde es für ihn etwas schwieriger: „Die Bremsbalance des zweiten Autos war nicht so ausgewogen. Aber ich konnte mir den Energieverbrauch gut einteilen und wäre auch für den Fall einer späten Safety-Car-Phase noch gewappnet gewesen. Insgesamt bin ich mit meinem Rennen mehr als zufrieden, denn ich habe mir keinerlei Fehler geleistet und erneut so viele Punkte mitgenommen wie möglich. Die ersten drei Rennen der Saison zu gewinnen, das ist fantastisch.“
Renault e.dams führt
beide Tabellen souverän an
Tatsächlich zeigt der Blick in die Tabelle Erstaunliches: Während Buemi mit 75 Zählern nun 29 Punkte Vorsprung auf di Grassi genießt, liegt Renault e.dams in der Team-Wertung sogar 51 Einheiten vor Abt Schaeffler. Dies verdankt das französische Werksteams nicht nur Buemi, sondern auch Nicolas Prost. Der Sohn des ehemaligen Formel 1-Weltmeister Alain Prost verpasste den Sprung aufs Podium in Argentinien zwar erneut und fuhr zum dritten Mal auf Rang vier, stellte sein Talent aber mit einigen starken Überholmanövern unter Beweis. Oder wie es Vincent Gaillardot beschrieb, der Renault Sport-Projektleiter für das Formel E-Engagement: „Wir hatten ein großartiges Auto, ein starkes Team und überlegene Fahrer – also eine Kombination, die wirklich perfekt funktioniert.“
Der vierte Lauf der Formel E-Saison 2016/2017 findet am 1. April auf dem historischen Autodromo Hermanos Rodriguez in Mexico City statt.
Kann Sébastien Buemi in Mexiko auch Lauf Nummer 4 der Formel E-Saison gewinnen?
(Stand 02/2017, Irrtümer vorbehalten)