Der Königliche Park zu Monza zählt zu den größten Hochgeschwindigkeits-Tempeln der Formel 1. Mit flach gestellten Flügeln erreichen die schnellen Einsitzer die höchsten Durchschnittsgeschwindigkeiten der gesamten Saison. Für Renault Sport F1 endete der Ausflug zum Großer Preis von Italien mit Rang acht für Carlos Sainz, während Max Verstappen die Ziellinie zwar als Dritter überquerte, aber dennoch nicht aufs Podium springen durfte.
Für den französischen Werksrennstall stand das erste September-Wochenende von Beginn an unter einem schwierigen Stern: Nico Hülkenberg wusste, dass er nach dem von ihm ausgelösten Unfall in Spa-Francorchamps in der Startaufstellung um fünf Plätze nach hinten versetzt würde. Sein Team entschied, dies gleich mit einer Grundüberholung seines gelb-schwarzen Renault R.S.18 zu verbinden. Die Folge: Der Emmericher musste das Rennen von ganz hinten aufnehmen. Entsprechend chancenlos verlief sein Grand Prix: Hülkenberg wurde nur 13.
„Es ist immer schwierig, wenn du als letzter startest – aber ich bin mit dem Tag trotzdem ganz zufrieden“, so der Le-Mans-Sieger von 2015. „Wir haben wirklich versucht, noch in die Punkte zu kommen, und wollten nach einem frühen Stopp mit den mittelweichen Pneus bis ins Ziel fahren – aber der hohe Reifenverschleiß hat uns nicht in die Karten gespielt.“
Deutlich glücklicher sah Hülkenbergs Teamkollege Carlos Sainz nach dem 53-Runden-Rennen auf dem 5,793 Kilometer langen Traditionskurs aus. „Wir haben alles gegeben und nehmen von einer Strecke, auf der wir mit Schwierigkeiten rechnen mussten, vier WM-Punkte mit nach Hause“, so der Madrilene, der von Platz sieben in den Italien-Grand Prix gestartet war. „Unser Speed lag so hoch, wie er nur sein konnte. Dennoch fehlte uns auf den langen Geraden etwas Höchstgeschwindigkeit, das hat die eine oder andere Position gekostet. Seit dem vorherigen Rennen in Spa sind uns aber große Fortschritte gelungen, ich fühlte mich noch wohler im Auto. Jetzt blicken wir gen Singapur, dort sollten wir deutlich konkurrenzfähiger sein.“
Großer Preis von Italien:
Max Verstappen sorgt einmal mehr für Kurzweil
Auch in Monza galt: Wo Max Verstappen ist, gibt es etwas zu erleben. Der 20-Jährige sorgte auch im Königlichen Park durch seinen wild entschlossenen Kampfgeist für reichlich Spektakel. Lange Zeit lag der Niederländer mit seinem Red Bull Racing RB14 – in dessen Heck ebenfalls der Sechszylinder-Hybridmotor von Renault Dienst versieht – auf Platz vier, wo er sich spannende Positionskämpfe mit Valtteri Bottas lieferte. Eines dieser Rad-an-Rad-Duelle fanden die Sportkommissare jedoch etwas zu hart: Sie verhängten eine Fünfsekundenstrafe gegen den „Fliegenden Holländer“. Was diesem offensichtlich Schnuppe war, er hielt seinen finnischen Sparringspartner dennoch hinter sich und überquerte die Ziellinie als Dritter. In der Schlusswertung fiel er dann auf Rang fünf zurück.
(Stand 09/2018, Irrtümer vorbehalten)