Mit dem Monaco-Grand Prix kehrt das berühmteste aller Formel 1-Rennen in den Kalender zurück. Wegen der Corona-Pandemie hatte dieser einzigartige Schauplatz im Vorjahr pausiert. Das Alpine F1 Team sieht den Glamour-Grand Prix als halbes Heimrennen – und verspricht sich in den engen Straßenschluchten viel vom Alpine A521.
Der Große Preis von Monaco in den Straßenschluchten von Monte Carlo zählt zu den Kronjuwelen des Rennsports. Wenn ein Fahrer irgendein Rennen mehr als jedes andere gewinnen möchte, dann in der Regel diese anachronistische Jagd durch den Leitplankenkanal. Am 23. Mai 2021 erhalten die Stars der Königsklasse die nächste Möglichkeit dazu.
Fast alle Formel 1-Fans weltweit können die Landmarken dieser atemberaubenden „Stadtrundfahrt“ auswendig hersagen: Nach dem Start die Rechtskurve vor der Kapelle Sainte-Devôte, dann die schnelle Auffahrt vorbei am Hotel Beau Rivage, der Drift über den Casinoplatz, die Bodenwelle vor Mirabeau, die einzigartige Spitzkehre Grand Hotel – die für Viele auf ewig „Loews“ heißen wird – mit dem anschließenden Vollgas-Orkan durch den Tunnel, gefolgt vom irrwitzigen Rechts-Links-Getümmel durch Tabac und Piscine, bis es durch die langsamen Kehren Rascasse und Anthony Noghés wieder auf die so gar nicht gerade verlaufende Zielgerade geht.
Der Leitplankenkanal erfordert volles Vertrauen ins Auto
„Wer an die Formel 1 denkt, denkt an Monaco“, bestätigt Alpine F1-Pilot Esteban Ocon. „Ein Formel 1-Auto durch diese Straßen lenken zu dürfen, ist ein Privileg“, schwärmt der 24-Jährige vor dem fünften Saisonlauf. „Das ganze Ambiente gefällt mir: die Boote im Hafen, das in der Sonne glitzernde Meer, die Atmosphäre. Genau wie Fernando bin ich letztmals 2018 in Monaco gefahren. Es kann sein, dass wir im Training ein paar Runden brauchen, um unseren Speed wiederzufinden und ein Gespür für das Limit zu erhalten. Für mich ist Monaco die größte Herausforderung der Saison – du musst den Kurs voll annehmen und brauchst volles Vertrauen in dein Auto.“
Auch Teamkollege Fernando Alonso findet: „Es gibt kein vergleichbares Rennen. Ich freue mich, endlich wieder dort zu sein. Zweimal konnte ich in Monaco gewinnen. Mir gefallen die strategischen Aspekte des Rennens. Genau wie zuletzt in Spanien wird das Qualifying sehr wichtig, deshalb müssen wir unser Potenzial für eine schnelle Runde optimieren. Der Umgang mit dem Verkehr spielt hier ebenfalls eine große Rolle. Die Leitplanken an jeder Seite erinnern dich ständig daran, dass du dir keinen Fehler erlauben darfst. Du musst dich während der gesamten Renndistanz extrem konzentrieren. Aber für solche Erfahrungen leben wir Formel 1-Fahrer. Ich genieße den Thrill dieses Kurses in jeder Kurve und auf jeder Bodenwelle.“
Monaco-Grand Prix könnte dem Alpine A521 liegen
Marcin Budkowski, Technikdirektor des Alpine F1 Teams, freut sich über die Rückkehr des Monaco-Grand Prix. „Es fühlt sich einfach total anders an als an jeder anderen Strecke. Alle Teammitglieder freuen sich auf dieses Ereignis. Unser A521 funktioniert in langsamen Kehren besonders gut, auch wenn wir uns im Saisonverlauf in mittelschnellen und schnellen Kurven steigern konnten. Grundsätzlich sucht in Monaco jeder nach aerodynamischem Abtrieb, mechanischem Grip und Traktion, doch es kommt auch sehr stark auf die Fahrer an. Sie brauchen etwas Zeit, um sich daran zu gewöhnen, dass die Leitplanken so eng an der Strecke stehen. Meist kommen sie mit jeder Runde näher ans Limit – darüber hinaus sollten sie allerdings nie gehen, denn dafür gibt es sofort eine schmerzhafte Quittung. So oder so kann der Fahrer hier den Unterschied machen.“
(Stand 05/2021, Irrtümer vorbehalten)