Podestplatz für Renault e.Dams beim Heimspiel

  • e.Dams Renault - Formel E Paris 2016

Eine Premiere wie ein Heimspiel: Der erste ePrix von Paris, Lauf sieben zur diesjährigen Formel E-Weltmeisterschaft, hat Fans und Fahrer gleichermaßen begeistert. Vor den Augen zehntausender Zuschauer auf dem eigens abgesteckten, restlos ausverkauften Stadtkurs rund um den Invalidendom entbrannten spannende Positionskämpfe. Mittendrin: die beiden Renault e.Dams-Piloten Sébastien Buemi und Nicolas Prost.

Während Buemi nach einer tollen Aufholjagd als Dritter die Ziellinie überquerte, verpasste sein Teamkollege direkt hinter dem französischsprachigen Schweizer den Sprung aufs Podium nur knapp. Dabei hatten sich die beiden Werksfahrer am Steuer ihrer rein elektrisch angetriebenen, lokal emissionsfreien Renault Z.E.15 den Auftritt in den Straßen der französischen Metropole selbst schwieriger gemacht als nötig.

Buemi, der als Tabellenzweiter nach Paris gereist war, verpasste im Qualifying den Sprung in die Finalrunde der schnellsten Fünf. Er musste das Rennen von Position acht in Angriff nehmen. Nico Prost startete immerhin als Fünfter. Kaum waren die roten Ampellichter erloschen, quetschte sich der Eidgenosse aber schon an einem ersten Konkurrenten vorbei, wenig später musste auch der Franzose Stéphane Sarrazin dran glauben – zur Halbzeit des 45-Runden-Rennens auf dem lediglich 1.920 Meter langen Parcours war Buemi bereits Fünfter hinter seinem Teamkollegen und quetschte sich noch vor dem obligatorischen Fahrzeugwechsel an Prost vorbei auf Platz vier.

Spannende Renn-Action

vor ausverkauftem Haus

Derweil war es auch an der Spitze hoch hergegangen. Sam Bird, der Gewinner der „Super Pole Position“, hatte sich bereits auf den ersten Metern von Long Beach-Sieger Lucas di Grassi im Auto des Teams Abt-Schaeffler austricksen lassen und war noch hinter den ehemaligen Formel 1-Piloten Jean-Eric Vergne zurückgefallen. Während sich di Grassi zügig absetzen konnte, entbrannte zwischen den beiden Virgin-Teamkollegen ein zünftiges Duell, bei dem sich die beiden Streithähne gleich mehrfach touchierten.

Wütende Attacken trieben

den Gegner in einen Fehler

Ein Umstand, den Buemi zu seinem Vorteil nutzte, um aufzuschließen. Mit Verve setzte der Langstrecken-Weltmeister von 2014 seinen Vordermann in der Schlussphase des Rennens unter Druck, doch der Brite verteidigte die dritte Position trotz wilder Drifteinlagen mit Zähnen und Klauen – bis er sich in Runde 40 verbremste und in einen Notausgang schlitterte. Zwar schaffte es Bird mit einer künstlerisch wertvollen Schleuderwende umgehend wieder zurück auf den richtigen Pfad, die beiden Renault e.dams jedoch waren ihm entwischt.

e.Dams Renault - Formel E Paris 2016

Eine wilde Schlussattacke auf Vergne, der das Geraufe in seinem Rückspiegel sicher mit Freude verfolgt haben wird, musste Buemi jedoch abblasen: Formel E-Neuling Qing Hua Ma aus China stopfte seinen Aguri nur Sekunden später in eine Streckenbegrenzung und kam mit dem Wrack so unglücklich zum Stehen, dass eine Bergung seines Elektro-Renners in der Kürze der Zeit nicht mehr möglich war – der erste ePrix von Paris endete hinter dem Safety Car mit Lucas die Grassi als Sieger, Jean-Eric Vergne auf Rang zwei und den beiden Renault e.dams-Piloten auf den Positionen drei und vier.

Der nächste ePrix findet Mitte Mai rund um den Alexanderplatz von Berlin statt. Welcher Ort in Deutschland fällt Ihnen noch ein, der sich für einen Lauf der Formel E-Weltmeisterschaft anbieten würde?

(Stand 04/2016, Irrtümer vorbehalten)

Nach oben