Anfang Dezember fiel in Hong Kong der Startschuss für die neue Saison zur FIA Formel E-Meisterschaft. Titelverteidiger Renault e.dams erlebte ein rabenschwarzes Wochenende: Nicolas Prost und Teamkollege Sébastien Buemi mussten sich mit den Plätzen neun und elf im ersten sowie acht und zehn im zweiten Rennen begnügen. Die 100% elektrische Rennserie begeistert mit spannenden Rad-an-Rad-Duellen und Motorsport zum Anfassen.
Bereits das Qualifikationstraining zum ersten ePrix der neuen Saison stand für die Werksmannschaft von Renault unter keinem guten Stern. Der amtierende Vize-Champion Sébastien Buemi eroberte nur den neunten Startplatz. Nicolas Prost fuhr mit seinem Renault Z.E.17 im ersten Sektor auf Bestzeitkurs. Doch dann touchierte der Franzose die Streckenbegrenzung und musste das Rennen infolgedessen von der 18. Position aus in Angriff nehmen.
Der erste Saisonlauf am Samstag wurde bereits kurz nach dem Start mit der roten Flagge unterbrochen. Formel E-Newcomer André Lotterer war mit seinem Techeetah in die Wand gekracht und versperrte die Strecke. Sébastien Buemi blieb nach dem Re-start hinter dem Safety Car vom Pech verfolgt: Der Schweizer kämpfte mit technischen Problemen an seinem Renault Z.E.17, zusätzlich erschwerte ein defekter Funk die Kommunikation mit der Boxenmannschaft. Am Ende überquerte der 29-Jährige die Ziellinie als Elfter und verpasste damit die Punkteränge nur knapp. Seinem Teamkollegen Nicolas Prost gelang eine starke Aufholjagd: Der Sohn des vierfachen Formel 1-Weltmeisters und Mitbesitzers des Teams Renault e.dams Alain Prost kämpfte sich vom 18. Platz bis auf die neunte Position nach vorne.
Buemi fährt im Renault Z.E.17 neuen Streckenrekord
Am Sonntag brannte Buemi im Freien Training zum zweiten Lauf mit einer Zeit von 1.02,002 Minuten einen neuen Streckenrekord in den Asphalt und stellte damit die Leistungsfähigkeit des Renault Z.E.17 eindrucksvoll unter Beweis. Im Qualifikationstraining verhinderte jedoch der Kontakt mit der Streckenbegrenzung eine Top-Platzierung und Sébastien musste das Feld als Letzter von hinten aufrollen. Nicolas Prost startete den zweiten ePrix als 14., sein Rückstand auf Polesetter Felix Rosenqvist (Mahindra Racing) betrug 0,8 Sekunden.
Prost hatte sich nach zwei Runden bereits bis auf die neunte Position nach vorne gekämpft. Sébastien Buemi konnte in dieser frühen Phase ebenfalls mehrere Konkurrenten überholen und setzte seine Aufholjagd als 18. fort. Der Schweizer fuhr zwischenzeitlich die schnellste Runde des Rennens. Die beiden Werkspiloten von Renault reihten sich nach dem obligatorischen Fahrzeugwechsel auf den Plätzen zehn (Prost) und elf (Buemi) wieder ins Renngeschehen ein. In der letzten Runde preschte Prost noch an DS Virgin Racing-Pilot Alex Lynn vorbei auf Platz neun. Sébastien Buemi überquerte die Ziellinie als Elfter. Aufgrund der nachträglichen Disqualifikation eines Konkurrenten rückten beide Renault e.dams Fahrer im Endklassement jeweils eine Position nach vorne.
Renault e.dams forciert die Fehlersuche
„Das war ein enttäuschendes Wochenende für das gesamte Team“, erklärt Team-Mitbesitzer Alain Prost. „Wir werden, die Ursache für unsere technischen Schwierigkeiten genau analysieren und diese Probleme schnell lösen. Wir haben an diesem Wochenende nicht die erhofften Ergebnisse eingefahren. Umso wichtiger ist es jetzt, dass wir hart daran arbeiten, möglichst schnell wieder zurück an die Spitze zu gelangen.“
„Im dritten Freien Training war Sébastiens Auto im Qualifikationstrimm sehr zuverlässig“, erläutert Vincent Gaillardot, als Projektleiter für das Formel E-Engagement von Renault verantwortlich. „Leider hatten wir im Rennen mit Problemen bei der Energierückgewinnung zu kämpfen. Der Wettbewerb ist im Vergleich zur vorangegangenen Saison noch härter geworden. Leider ist es uns nicht gelungen, unsere gewohnte Leistung abzurufen. Wir werden die Resultate genau analysieren, um unser Auto weiterzuentwickeln.“
„Das war ein hartes Wochenende, von dem wir uns mehr erhofft hatten“, betont Nicolas Prost. „Bereits in der vergangenen Saison war der ePrix von Hong Kong für uns ein schwieriges Pflaster. Dennoch konnten wir bei den restlichen Rennen mit konstant guten Vorstellungen überzeugen. Daher sollten wir jetzt keine voreiligen Schlüsse ziehen – wir müssen zunächst verstehen, warum es uns nicht gelungen ist, ganz vorne mitzufahren.“
Auch Teamkollege Sébastien Buemi war mit den Resultaten nicht zufrieden: „Ein Wochenende zum Vergessen! Immerhin war unsere Pace im Freien Training in den ersten drei bis vier Runden gut. Wir müssen die Ursachen für unsere Probleme genau analysieren und bis zum nächsten Rennen in Marrakesch abstellen, damit wir wieder um die Spitzenplätze kämpfen können.“
Der zweite Lauf zur FIA Formel E-Meisterschaft findet am 13. Januar in Marrakesch im Südwesten Marokkos statt.
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Was trauen Sie dem dreifachen Markenmeister Renault e.dams in dieser Formel E-Saison zu?
(Stand 12/2017, Irrtümer vorbehalten)