Tradition trifft Topspeed: Das Autodromo Nazionale di Monza gilt in der Formel 1 seit jeher als Tempel der Geschwindigkeit. Das Alpine F1 Team reist nach zuletzt vielen guten Ergebnissen zuversichtlich zum dortigen Italien-Grand Prix. Fernando Alonso steht am kommenden Rennwochenende vor zwei weiteren Rekorden – und möchte diese am liebsten mit einem starken Resultat krönen.
Wenn der unverwüstliche Spanier – 2005 und 2006 Weltmeister mit Renault – am Sonntag ins Rennen geht, hat er nicht nur den Rekord von Rubens Barrichello für die meisten Auftritte beim Großen Preis von Italien (19) eingestellt, er wird vor allem die Marke von 349 Grand Prix-Starts feiern. Damit zieht er mit dem bisherigen Rekordhalter Kimi Räikkönen gleich.
Für Monza hat der Asturier allerdings ganz andere Prioritäten: „Der Rekord ist ja gut und schön und ich bin auch stolz, mit Kimi gleichzuziehen, aber ganz ehrlich: Solange ich Formel 1 fahre, denke ich nicht an solche Statistiken – mein Fokus liegt auf dem Rennen“, betont Alonso. „Sicher werde ich eines Tages zurückblicken und mich über den Rekord freuen. Aber im Moment geht es für mich einzig und allein darum, aus jedem Rennwochenende das Optimum rauszuholen. Monza besitzt als Rennstrecke eine lange Tradition. Wir haben in Zandvoort die Party-Atmosphäre der Holländer erlebt, jetzt freuen wir uns auf die Leidenschaft der Tifosi. Die italienischen Fans mögen mich wegen meiner Zeit bei Ferrari. Ich habe hier zweimal gewonnen und einige Podestplätze geholt.“
Apropos Siege: Für Rennwagen mit Motoren von Renault, zu denen auch der Alpine A522 zählt, war Monza oft ein gutes Pflaster – elf Pole Positions, acht Siege und 19 Podestplätze stehen für die französischen Aggregate in Monza zu Buche.
Esteban Ocon will an gute Form anknüpfen
„Ich fühle mich gut und voller Energie“, verkündet Teamkollege Esteban Ocon vor dem 16. Saisonlauf. „Das Auto hat in den vorigen beiden Rennen gut funktioniert. Monza gehört zu meinen Lieblingsrennen, überhaupt liebe ich es, in Italien Rennen zu fahren. Ich habe hier viel Zeit verbracht, als ich mit dem Kartsport begonnen habe. Das Team ist zuversichtlich, da wir unseren vierten Platz in der Konstrukteurs-WM weiter gefestigt haben und jetzt auf einer Strecke fahren, die unserem Auto gut liegen sollte. Natürlich unterscheidet sich Monza extrem von Zandvoort. Es gibt die langen Geraden, ein paar Schikanen und schnelle Kurven. Das hohe Tempo in Monza sorgt üblicherweise für ein spannendes Qualifying und aufregende Rennen. Und bestimmt werden die vielen Tifosi wieder die Atmosphäre dieses historischen Rennens prägen.“
Alpine F1 Team will sechstes doppeltes Punkte-Finish in Folge
Auch Teamchef Otmar Szafnauer reist zuversichtlich nach Italien: „In Zandvoort ist es uns wieder gelungen, trotz nicht optimaler Startplätze mit beiden Autos in die Punkte zu fahren. Unsere Strategie war klasse und die Fahrer haben ihr ganzes Können gezeigt“, blickt er zurück. „Allerdings war unser Qualifying aus mehreren Gründen nicht gut – ziemlich untypisch für uns. Für Monza haben wir wieder einige kleinere Upgrades im Gepäck. Das soll ab jetzt bei jedem Rennen so sein, es wird für unsere Wettbewerbsfähigkeit einen deutlichen Unterschied machen. Wir haben jetzt fünf Mal in Folge mit beiden Autos gepunktet – in Monza wollen wir das halbe Dutzend vollmachen.“
(Stand 9/2022, Irrtümer vorbehalten)