Beim Formel 1-Rennen in Aserbaidschan zauberte Fernando Alonso eine geradezu magische Leistung auf den Asphalt des Straßenkurses von Baku: Der Spanier, mit Renault zweifacher Formel 1-Weltmeister, erkämpfte mit fulminanten Schlussrunden im Alpine A521 das beste Ergebnis seit seiner Rückkehr in die Königsklasse und das beste Resultat in der noch jungen Grand Prix-Historie von Alpine.
Es waren zwei Runden für die Geschichtsbücher: Innerhalb von nur rund zwölf Kilometern vor dem Fallen der Zielflagge kämpfte Fernando Alonso im Alpine A521 nicht weniger als vier Gegner nieder und holte sich den umjubelten sechsten Platz beim Großen Preis von Aserbaidschan. Sein einzigartiger Schlussspurt nach dem späten Restart des Rennens bedeutete das beste Resultat für den Asturier seit dem Australien-Grand Prix 2018.
In der Startaufstellung zum sechsten Formel 1-Rennen der Saison belegten Fernando und sein Alpine Teamkollege Esteban Ocon die Plätze acht und zwölf, und schon während der ersten Runde hatten sich beide um je eine Position verbessert. Für Ocon endete das Rennen jedoch drei Runden später, als sein Auto ohne Vortrieb ausrollte.
Im verblieben Alpine A521 wechselte Alonso als erster Fahrer überhaupt in Runde sieben auf die härtete Reifenvariante und richtete sich in den Top Ten ein. Eine Safety Car-Phase ab Umlauf 31 nutzte der Spanier für den erneuten Tausch der Reifen, diesmal auf die softe Version der Rennslicks. Mit frischen Reifen eröffnete er die Jagd auf die vor ihm liegenden Piloten – die aber abrupt von einem Rennabbruch wegen des Unfalls von Max Verstappen gestoppt wurde.
Formel 1 in Aserbaidschan: Fernando Alonso zaubert nach dem Neustart
Nach längerer Pause reihte sich das Feld für die verbleibenden zwei Runden erneut in der Startaufstellung auf – und nun schlug die Stunde des „Magiers“ im blauen Boliden: Noch vor der ersten Kurve nach dem Erlöschen der roten Ampel kurvte Fernando Alonso um mehrere Gegner herum, schnappte sich dann in einem atemberaubenden Manöver an der Außenseite von Kurve 5 den Japaner Yuki Tsunoda und sah die Zielflagge als Sechster dieses aufregenden Grand Prix.
„Ich bin glücklich, dass ich dem Team eine gute Punkteausbeute bescheren konnte – sie hatten es nach diesem harten Rennwochenende wirklich verdient“, strahlte Fernando Alonso im Ziel. „Die letzten Runden haben richtig Spaß gemacht, ich konnte aggressiv attackieren und einige Plätze gutmachen. Vorher fehlte uns im Rennen ehrlich gesagt etwas Tempo. Das müssen wir jetzt analysieren – aber erstmal freuen wir uns über diesen Erfolg und reisen mit Rückenwind nach Frankreich.“
Esteban Ocon haderte dagegen mit seinem fehlenden Rennglück in Baku: „Irgendwie passt es hier nicht für mich. Nach dem Start lag ich vor beiden McLaren, das Rennen ließ sich gut an, das Tempo hätte uns in die Top Ten gebracht. Aber dann hatte ich diesen Druckverlust – es war eindeutig nicht mein Wochenende. Jetzt schauen wir voraus auf unser Heimrennen in Frankreich. Das wird großartig für mich. Ich kann es kaum erwarten!“
Große Show und tolle Belohnung für das Alpine F1 Team
Für Marcin Budkowski, Geschäftsführer des Alpine F1 Teams, klang ein schwieriges Formel 1-Rennwochenende versöhnlich aus: „Das Rennen ging nicht gut los, als Esteban mit einem Problem an der Antriebseinheit ausfiel und Fernandos Renntempo nicht so hoch lag wie erhofft. Die Gründe dafür müssen wir unbedingt herausfinden. Insgesamt lief es zunächst nicht berauschend. Wir dürfen froh sein, dass die beiden Highspeed-Unfälle von Lance Stroll und Max Verstappen glimpflich ausgingen und wir nach dem Restart eine große Show erlebt haben. Fernandos magische Schlussrunden und Platz sechs sind eine Belohnung für die harte Arbeit aller Teammitglieder. Er ist wieder voll da. Jetzt arbeiten wir gemeinsam daran, uns beim nächsten Rennen in Frankreich in starker Form zu präsentieren.“
(Stand 6/2021, Irrtümer vorbehalten)