Mit dem Großen Preis der Emilia Romagna in Imola startet die Formel 1 in ihre Europa-Saison. Das BWT Alpine F1 Team hat sich zum Ziel gesetzt, seine starke Serie an Punkteplatzierungen auch in Oberitalien fortzusetzen.
Werksfahrer Esteban Ocon erlebt in dem vom Hybridaggregat Renault E-Tech RE22 angetriebenen Alpine A522 gerade den besten Saisonstart seiner Formel 1-Karriere: Der junge Franzose punktete nicht nur durchgehend in allen drei bisherigen Läufen des Jahres – saisonübergreifend fuhr er mit dem blau-rosa Renner bereits sieben Mal in Folge in die punktberechtigten Top-Ten.
Teamkollege Fernando Alonso jagt einen anderen Rekord: Dem Spanier – 2005 und 2006 Weltmeister mit Renault – fehlen bloß noch 18 WM-Zähler, um die Marke von 2.000 Punkten zu erreichen. Im aktuellen Starterfeld weisen lediglich die Multi-Champions Lewis Hamilton und Sebastian Vettel mehr WM-Punkte auf.
Bevor es auf dem Autodromo Enzo e Dino Ferrari in Imola um Rennergebnisse geht, steht das Qualifying auf dem Plan – erstmals in dieser Saison in der faszinierenden Form eines Sprintrennens ausgetragen. Fernando Alonso gilt als Spezialist für dieses Format, seit er 2021 in Silverstone in wenigen Runden von Startplatz elf bis auf Rang fünf nach vorn stürmte.
Für Renault ist die 4,909 Kilometer lange Strecke in der Emilia Romagna ein erfolgversprechendes Pflaster: Formel 1-Boliden mit Motoren der französischen PS-Zauberer haben dort acht Pole Positions, acht Siege sowie 16 Podestplätze erzielt.
Alpine F1 Team entwickelt den Alpine A522 laufend weiter
„Imola gehört zu den Klassikern im Formel 1-Kalender“, unterstreicht Pat Fry, der Technische Direktor des Alpine 1 Teams. „Ich komme jetzt seit 30 Jahren hierher und habe in dieser Zeit wahrhaftig einige Generationen von Formel-1-Autos gesehen. Ich bin gespannt, wie die diesjährigen Renner auf einem Kurs wie Imola funktionieren – hoffentlich können wir eine gute Show zeigen. Wie alle Teams versuchen wir, unser Auto so rasch wie möglich weiterzuentwickeln. Das Einsparen von Gewicht an allen Ecken und Enden ist dabei eine nie endende Aufgabe. Trotz des Sprint-Qualifyings probieren wir einen neuen Unterboden aus – mal sehen, wie sich der im einzigen Freitagstraining bewährt.“
Esteban Ocon und Fernando Alonso begrüßen das Sprint-Qualifying
Großen Einfluss auf die Entscheidung, ob die neue Komponente Samstag und Sonntag eingesetzt wird, haben naturgemäß die Piloten. Esteban Ocon, der mit seinem eigenen Saisonauftakt durchaus zufrieden ist, hofft auf weitere Fortschritte fürs gesamte Team: „Dass wir mit unserer derzeitigen Position im Vergleich mit den Gegnern nicht zufrieden sind, belegt unsere hohen Ambitionen. Das Qualifying im Sprintformat gefällt mir – zum einen, weil ich jede Weiterentwicklung unseres Sports befürworte, die es für die Fans interessanter macht. Zum anderen liegt es mir und ich bin heiß drauf, zu fahren und möglichst viele Punkte für das Team zu sammeln.“
Auch Fernando Alonso versucht sich an einer Standortbestimmung für das Team und den Alpine A522: „Wir haben auf drei sehr unterschiedlichen Strecken konstante Leistungen gezeigt. Das halte ich für ein gutes Zeichen. Wir wissen, dass dieses Jahr vom Wettbewerb in der Weiterentwicklung bestimmt sein wird. Es stehen noch 20 Rennen aus, es bleibt uns also genügend Zeit, unseren aktuellen Rückstand in der WM-Wertung zu verringern. Was das Sprint-Qualifying angeht, so begrüße ich diesen Mix der Formate – und außerdem hat es voriges Jahr für uns ja gut geklappt. In Imola zu überholen, ist schwierig, aber nicht unmöglich. Mal sehen, wie viel Action wir Samstag und Sonntag sehen werden. Ich hoffe, dass wir an diesem Wochenende einige WM-Punkte einfahren können.“
(Stand 4/2022, Irrtümer vorbehalten)