GP Japan: Licht und Schatten im Land der aufgehenden Sonne

  • GP Japan: Licht und Schatten im Land der aufgehenden Sonne

Suzuka ist weltbekannt – zum Beispiel bei Anhängern japanischer Mode. Denn die 200.000-Einwohner-Stadt gilt als Zentrum der traditionellen japanischen Handwerkskunst Ise-Katagami.1 Für Nicht-Eingeweihte: Hinter diesem Begriff verbirgt sich die kunstvolle Fertigung von Papierschablonen zum Färben von Stoffen. Motorsport-Fans huldigen Suzuka hingegen nicht als Papier-, sondern vielmehr als Power-Mekka. Auf dem 5,807 Kilometer langen Suzuka International Racing Course wurde in den vergangenen Jahrzehnten Formel 1-Geschichte geschrieben. An diesem Wochenende gastierte die Königsklasse des Motorsports erneut im Land der aufgehenden Sonne. Aus Sicht von Renault Sport F1 hielt der 16. Grand Prix des Jahres neben viel Licht auch einiges an Schatten bereit.

Das Renault Werksteam ging mit Nico Hülkenberg und Jolyon Palmer von den Startplätzen elf und 18 ins Rennen. Dabei setzten beide für ihren ersten Stint auf die weichen Pirelli-Reifen. Daniel Ricciardo und Max Verstappen – die in ihren Red Bull Racing RB13 ebenfalls von der Power des R.E.17 Hybrid-Triebwerks von Renault profitieren – eroberten im Qualifying die Positionen vier und fünf.

Obwohl sich das Überholen in Suzuka aufgrund der Streckencharakteristik besonders schwierig gestaltet, konnte „Hülk“ in der Anfangsphase des Rennens einige Positionen gut machen. Der Werksfahrer von Renault balgte sich mit Ferrari-Pilot Kimi Räikkönen um die achte Position. Zwischenzeitlich lag der Deutsche sogar auf Platz fünf. Teamkollege Palmer, der an diesem Wochenende sein letztes Rennen für das französische Werksteam bestritt, hatte zu diesem Zeitpunkt bereits fünf Positionen gutgemacht. Der schnelle Deutsche aus Emmerich kam in der 38. Runde zum Reifenwechsel an die Box und holte sich vier superweiche Slicks ab. Einen Umlauf später erhielt auch Palmer frische Pneus. Kurz darauf war das Rennen für Nico jedoch vorzeitig beendet: Das sogenannte DRS-System, mit dem die Piloten den Heckflügel zum Einleiten eines Überholmanövers „flach“ stellen können, hatte sich verklemmt. Trotz emsiger Versuche mit vollem Körpereinsatz gelang es den Renault Mechanikern nicht, das Flügelwerk zu reparieren. An ein Weiterfahren war aufgrund des fehlenden Anpressdrucks somit leider nicht zu denken. Jolyon Palmer kämpfte sich  am Ende sogar bis auf die zwölfte Position nach vorne.

Red Bull-Piloten erobern dank Renault Power

die Plätze zwei und drei

An der Spitze stellte Max Verstappen erneut seine fahrerische Extraklasse unter Beweis. Nur eine Woche nach seinem Sieg beim GP von Malaysia zeigte der junge Niederländer wieder einmal, dass er zu den schnellsten Piloten im Feld gehört. Bereits in der ersten Runde preschte Max mit einem sehenswerten Manöver und dank der Power des Renault R.E.17 an Ferrari-Fahrer Sebastian Vettel vorbei auf die zweite Position. In der Folge jagte Verstappen den führenden Mercedes von Lewis Hamilton und hatte nach 53 Runden lediglich 1,2 Sekunden Rückstand auf den Briten. Daniel Ricciardo machte im zweiten RB13 mit Platz drei das Doppelpodium für die „Roten Bullen“ perfekt.

„Der Ausfall ist natürlich schade, denn heute wäre eine gute Punkteausbeute möglich gewesen“, erklärte Nico Hülkenberg nach dem Grand Prix von Japan. „Leider ist am Heckflügel ein kleines Metallteil gebrochen, was dazu führte, dass sich das DRS nicht mehr schließen ließ. Wir werden die Ursache hierfür genau analysieren, denn das wäre heute eine gute Gelegenheit gewesen, um weiter nach vorne zu fahren. Ich bin sehr zuversichtlich, dass wir bei den verbleibenden Rennen eine starke Vorstellung zeigen werden. Unser Auto lag heute sehr gut und für die vier letzten Grands Prix haben wir noch einiges im Köcher.“

Teamkollege Jolyon Palmer verabschiedete sich mit einer starken Vorstellung von Renault. Der Brite kam als Zwölfter ins Ziel. „Alles in allem war das heute ein sehr solides Rennen. Mit einer Runde mehr hätte vielleicht sogar noch der zehnte Platz und damit WM-Punkte in Reichweite gelegen. Die Saison war anstrengend und die Mannschaft und ich haben gemeinsam viel erlebt. Ich bin froh, dass ich von Beginn an Teil dieser für das gesamte Team neuen Ära sein durfte. Wir haben große Fortschritte erzielt und ich habe es genossen. Ich wünsche der gesamten Truppe für die Zukunft alles Gute.“

Cyril Abiteboul, Managing Director von Renault Sport Racing, zog nach dem Grand Prix von Japan ein durchwachsenes Fazit: „Dank seiner starken Vorstellung und der guten Rennstrategie hat Jolyon heute sechs Positionen gut gemacht. Mit seiner Performance stellte er einmal mehr seine Professionalität und Loyalität unter Beweis. Wir wünschen ihm von Herzen alles Gute für die Zukunft. Nico war ebenfalls sehr stark unterwegs. Er hatte einen guten Start, kämpfte sich um einige Plätze nach vorne, und unsere Strategie funktionierte sehr gut. Leider mussten wir das Auto kurz nach dem Boxenstopp in aussichtsreicher Position aus dem Rennen nehmen. Das ist frustrierend und wir müssen weiterhin hart an der Zuverlässigkeit arbeiten, denn die ist in dieser Saison leider unsere Schwachstelle. Alles in allem waren die beiden vergangenen Grands Prix aus unserer Sicht schon enttäuschend, sowohl in Malaysia als auch hier in Suzuka blieben uns WM-Punkte verwehrt. Der Kampf in der Herstellerwertung ist sehr hart. Bei jedem der vier verbleibenden Rennen müssen wir maximale Performance abliefern. Vor dem Grand Prix in Austin werden wir uns zusammensetzen und gestärkt zurückkehren. Ich gratuliere Red Bull Racing zum Doppelpodium. In Suzuka spielt die Motorleistung eine große Rolle. Die starke Vorstellung beider Autos belegt einmal mehr, dass unsere Renault R.S. 17-Antriebseinheit am Rennsonntag sehr gut funktionierte.“

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1 Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Suzuka.

(Stand 10/2017, Irrtümer vorbehalten)

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