Die Bilanz am Ende des Großen Preises von Spanien fiel nüchtern aus: Sowohl Nico Hülkenberg als auch Daniel Ricciardo gingen auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya leer aus. Der Deutsche beendete das 66-Runden-Rennen auf dem 4,655 Kilometer langen Parcours auf Rang 13, sein australischer Teamkollege wurde Zwölfter. Das Renault Team hatte sich vom Beginn der Formel 1-Europasaison mehr versprochen.
Das Desaster nahm für Hülkenberg schon im Zeittraining seinen Lauf, als er zu Beginn des ersten Qualifying-Drittels seinen Renault R.S. 19 aus der Gewalt verlor und von der Strecke rutschte. Unglücklicherweise beschädigte der Emmericher dabei den neu entwickelten Frontflügel – und der war noch ein Einzelstück. Mit einem Ersatzteil aus einer früheren Entwicklungsstufe ging der 31-Jährige noch einmal auf die Strecke, doch er verpasste das Weiterkommen knapp. Da noch weitere Komponenten an seinem Auto getauscht wurden, nahm er das Rennen aus der Boxengasse auf.
Ricciardo musste um seinen Einzug ins Qualifying der besten 15 kurz bangen, war aber 19 Tausendstelsekunden schneller als Hülkenberg und damit eine Runde weiter. Dort lief es für den 29-Jährigen aus Perth so gut, dass er es in die Top 10 schaffte – trotzdem musste er von der 13. Position starten, denn er wurde als Folge einer Strafe aus dem vorherigen Grand Prix in Baku zurückversetzt.
Stark gekämpft und im Rennen alles gegeben
Die erste Runde verlief für beide R.S. 19-Fahrer problemlos, Daniel machte einen Platz gut und Nico konnte schnell das Ende des Felds ein- und erste Positionen aufholen. Nach 24 Runden wechselte der Australier von den softesten auf die harten Reifen, der Niederrheiner hielt mit seinen Medium-Pneus sogar bis zum 35. Umlauf haus, wodurch er kurzzeitig bis auf Rang sieben vorrückte. Dann löste eine Kollision zwischen dem McLaren-Piloten Lando Norris und Lance Stroll im Racing-Point eine Safety-Car-Phase aus, die alle Teilnehmer wieder zusammenführte – und speziell im Mittelfeld für eine wahre Treibjagd um die Punkteplätze sorgte.
„Ich wusste, dass mir mit dem Start aus der Boxengasse ein schwieriges Rennen bevorsteht“, fasste Hülkenberg zusammen. „Leider haben wir keine Punkte errungen, aber ich konnte viel Vertrauen in unser Auto zurückgewinnen – das ist vor dem Saisonhöhepunkt in Monte Carlo ein positiver Aspekt. Mit zehn Runden alten Soft-Reifen waren mir am Ende gegen die anderen mit frischeren Pneus die Hände gebunden. Am Dienstag sitze ich schon wieder im Renault R.S. 19 und hoffe auf einen produktiven Test.“
Ricciardo trauerte im Ziel der verpassten Chance nach: „Im ersten Renndrittel war ich so schnell wie Carlos Sainz im McLaren-Renault und konnte ihn kurz vor meinem Boxenstopp auch niederkämpfen – dann hat er mich auf den härteren Pirelli aber schnell wieder geschnappt“, so die Frohnatur. „Eigentlich waren wir viel schneller unterwegs, als Platz zwölf beschreibt, aber ich kam aus der letzten Kurve nicht gut genug heraus. Im Mittelfeld geht es so eng zu, es muss alles perfekt laufen, um ein starkes Ergebnis erzielen zu können. Wir sammeln uns jetzt und blicken dem nächsten Rennen entgegen.“
(Stand 05/2019, Irrtümer vorbehalten)