Hülkenberg und Renault punkten auch in Kanada

  • Formel 1 in Kanada: wieder WM-Punkte für Renault

Eigentlich klar, dass dieser Nachmittag für Nico Hülkenberg gut laufen würde. Der deutsche Werksfahrer im Renault Sport F1 Team ist mit der Startnummer 27 unterwegs – jene Nummer, die einst der unvergessene Kanadier Gilles Villeneuve berühmt machte. Seit vielen Jahren trägt der Formel 1-Kurs von Montreal den Namen des legendären Draufgängers, der hier 1978 seinen allerersten Grand Prix-Sieg errang. Für einen Sieg reichte es bei „Hulk“ in diesem Jahr noch nicht, doch beim Großen Preis von Kanada machte er seiner Startnummer alle Ehre.

Nico Hülkenberg macht es möglich: Wieder gelang dem Niederrheiner im Qualifying der Sprung in die Top Ten – und wieder endete ein ganz starkes Rennen in den Punkterängen. Nach gutem Start entschied sich der 29-Jährige bereits in der elften Runde zum Wechsel von den ultrasoften Qualifying-Reifen auf die etwas härteren Supersoft-Pneus. Mit einer sehr entschlossenen Fahrt hielt er den Renault R.S.17 ständig auf Tuchfühlung zu den punkteberechtigten Rängen und hatte dann auch noch das Glück des Tüchtigen, als einige Gegner in seiner Gruppe in Schwierigkeiten gerieten.

„Hulks“ finaler Sturm auf den vor ihm fahrenden Kimi Räikkönen zählte dann zu den Highlights des Rennens. Innerhalb weniger Runden verkürzte er den Rückstand auf den Finnen von 20 auf weniger als zwei Sekunden. Dass es nicht mehr ganz zum Überholen reichte, trug der Emmericher mit Fassung. „Das Rennen lief insgesamt sehr positiv für uns. Nur der Wind war heute wirklich verrückt: Auf der langen Geraden hat es mich von links nach rechts geweht“, berichtet Hülkenberg. „Am Ende haben wir mit Platz acht wieder vier WM-Zähler geholt – das ist keine schlechte Ausbeute, denn wir hatten damit gerechnet, dass wir uns auf diesem Kurs schwertun würden.“

Teamkollege Jolyon Palmer ging von Startplatz 15 in das Rennen auf der Île Notre Dame. Auch er verbesserte sich um mehrere Positionen, blieb aber wie vor 14 Tagen in Monaco als Elfter knapp außerhalb der Punkteränge. „Zwei Rennen in Folge in Reichweite der WM-Punkte als Elfter zu beenden, ist schon etwas ärgerlich“, gab der Brite zu. „In dem Durcheinander am Start verlor ich einige Positionen und steckte nachher rund 60 Runden hinter Romain Grosjean fest, ohne ihn attackieren zu können. Hätten wir etwas schneller fahren können und hätte ich einen etwas besseren Startplatz erreicht, wären locker Punkte drin gewesen. Egal: Jetzt heißt es weiter hart arbeiten, dann klappt es auch mit den Top Ten.“

Viermal Punkte für Hülkenberg, bisher keine für Palmer. Bricht der Brite beim nächsten Grand Prix in Baku den „Fluch“?

(Stand 06/2017, Irrtümer vorbehalten)

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