Formel 1 in Zandvoort: frenetische Fans und furiose Fahrstrecke

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An der niederländischen Nordseeküste will das Alpine F1 Team den Punkteerfolg des vorherigen Grand Prix im belgischen Spa-Francorchamps wiederholen – die Batterien sind nach der Sommerpause wieder aufgeladen.

Fast einen Monat lang hat sich die Formel 1 Urlaub gegönnt, jetzt steht das letzte Saisondrittel vor der Tür. Den Auftakt macht am kommenden Wochenende der Große Preis der Niederlande, das 15. von insgesamt 24 Grands Prix-Rennen in diesem Jahr. Danach steht noch das Autodrom im italienischen Monza auf dem Programm, bevor sich der F1-Zirkus aus Europa verabschiedet.

Der 4,259 Kilometer lange Circuit Park-Kurs von Zandvoort liegt direkt an der holländischen Küste westlich von Amsterdam. Fahrer und Fans lieben die anspruchsvolle Naturrennstrecke, die bereits von 1952 bis 1985 zum Kalender der Königsklasse zählte und 2021 nach einer umfangreichen Modernisierung ihr Comeback gab. Sie weist zwei in Europa eher unübliche Steilkurven auf, einige der insgesamt 15 Kurven lassen sich durch das stete Auf und Ab nur schwer einsehen. Hinzu kommt der Sand, der von den Dünen herüberweht – dann kann es auf dem Asphalt unerwartet rutschig werden.

Zandvoort

Neuer Mann am Kommandostand: Oliver Oakes

Während Alpine F1 wie gehabt mit den Fahrern Pierre Gasly und Esteban Ocon antritt, gibt es am Kommandostand einen Neuzugang: Oliver Oakes übernimmt mit sofortiger Wirkung die Leitung. Mit 36 Jahren ist der Brite der zweitjüngste Teamchef in der Formel-1-Geschichte. Oakes kann bereits auf eine überaus erfolgreiche Geschichte im Motorsport zurückblicken: Der ehemalige Kart-Weltmeister saß früher selbst am Steuer, bevor er ab 2015 mit dem von ihm gegründeten Rennstall Hitech Grand Prix zahlreiche Rennen und Meisterschaften im Formelsport gewonnen hat.

Esteban Ocon freut sich auf die fahrerische Herausforderung

„Ein paar Tage raus aus dem Formel-1-Zirkus – das hat sich wirklich gelohnt“, erläutert der 1,86 Meter große Franzose. „Ich konnte etwas herunterkommen und entspannen. Die Zeit mit Freunden und Familie habe ich sehr genossen. Jetzt steht der zweite Teil der Saison auf dem Programm. Vor der Pause haben wir in Spa nochmal ein Highlight gesetzt und Punkte eingefahren. Das war mein bestes Ergebnis im laufenden Jahr. Jetzt sind wir bereit für die Rückkehr an die Strecke. Mit ihrer Energie und Begeisterung sorgen die niederländischen Fans in Zandvoort immer für eine unglaubliche Atmosphäre. Das motiviert uns Fahrer natürlich besonders. Die Strecke stellt uns mit ihren engen Kurven und hohen Geschwindigkeiten vor eine Herausforderung. Du musst permanent hochkonzentriert sein, denn sie bietet keinen Platz für Fehler.“

Pierre Gasly möchte Zandvoort-Podestplatz des Vorjahres wiederholen

„Nach dem anstrengenden Start in die Saison hat sich das ganze Team den Urlaub mehr als verdient“, betont Pierre Gasly. Der Franzose geht auch im kommenden Jahr für Alpine F1 an den Start. „Beim Auftaktrennen in Bahrain standen wir noch in der letzten Reihe. Seither haben wir enorm aufgeholt, unsere Performance konnte sich zuletzt sehen lassen und stimmt mich optimistisch für die verbliebenen Läufe. Wir wollen so oft wie möglich in das letzte Qualifying-Drittel vorstoßen und weiterhin Punkte einsammeln. Im vergangenen Jahr lief unser Rennwochenende in Zandvoort klasse: Als Drittplatzierter war mir erstmals für Alpine der Sprung aufs Podium gelungen. Ich mag diese klassischen Rennstrecken einfach. Sie lassen dir keinen Raum für Fehler, jeder Patzer wird bestraft – das macht jede einzelne Runde so besonders. Prinzipiell kannst du auf diesem Kurs auch überholen, aber es ist sehr schwierig. Entsprechend stark kommt es auf das Qualifying und die richtige Strategie an. Ich freue mich drauf!“

(Stand 8/2024, Irrtümer vorbehalten)

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