Der Große Preis von Italien in Monza gilt traditionell als schnellstes Rennen der Formel 1-Saison. Das Alpine F1 Team reist nach dem Podestplatz in Zandvoort mit frischem Selbstbewusstsein in den „Tempel der Geschwindigkeit“. Klar ist: Auf den Alpine A523 und speziell die Hybrid-Antriebseinheit Renault E-Tech RE22 kommt bei 70 Prozent Vollgasanteil in Monza eine Menge Arbeit zu.
Mehr Tradition geht nicht: Seit es die Formel-1-Weltmeisterschaft gibt, gehört der Grand Prix in Monza dazu. Die einzige Ausnahme gab es 1980, als die Formel 1 wegen Umbauten in Monza nach Imola umzog. An die große Historie der Strecke im Königlichen Park von Monza erinnern noch heute die Steilkurven des ehemaligen Ovalkurses, die 1922 erbaut wurden und noch 1961 Bestandteil der Grand Prix-Strecke waren. Als Überführung vor der Variante Ascari und ausgangs der Zielkurve Parabolica ist die alte Piste für TV-Zuschauer noch zu erahnen.
Heute verfallen die eindrucksvollen Betonelemente zwar zusehends, der Glanz von Monza aber vergeht nicht. Ursprünglich eine Aneinanderreihung von langen Geraden mit der Mindestzahl an Kurven, haben einige Schikanen den archaischen Charakter der Strecke etwas gemildert.
Esteban Ocon freut sich auf die leidenschaftlichen italienischen Rennfans
Die Historie spürt auch Alpine F1-Werksfahrer Esteban Ocon: „Monza, der Tempel der Geschwindigkeit, ist ein legendärer Kurs und einer der ältesten Formel 1-Schauplätze“, sagt der Franzose. „Es gibt hier nur elf Kurven, ein krasser Unterschied zu Zandvoort, wo wir zuletzt gefahren sind. Sieben davon entfallen auf die Schikanen, die die klassischen Hochgeschwindigkeits-Passagen unterbrechen. Curva Grande, Ascari und Parabolica sind wahrhaft legendäre Kurven und ich finde es jedes Mal aufregend, hier zu fahren. Ich mag die Strecke und generell das Rennfahrern in Italien, weil ich hier in jungen Jahren viel Zeit verbracht habe. Die Tifosi machen das Rennen zu etwas Besonderem, du spürst ihre Leidenschaft.“
„Heimschläfer“ Pierre Gasly kehrt an den Ort seines ersten F1-Sieges zurück
Sein Teamkollege Pierre Gasly kommt mit dem Rückenwind seines ersten Podestplatzes in den Farben von Alpine F1 nach Monza. „Das war ein unglaubliches Rennen, mit viel Auf und Ab durch die Wetterkapriolen. Eins dieser Rennen, bei denen du ruhig bleiben musst – wir haben das fantastisch gemacht“, blickt der Drittplatzierte von Zandvoort zurück. „Ich habe einen Großteil meines Lebens in Italien verbracht und lebe heute in Mailand, deshalb ist Monza für mich ein halbes Heimrennen – ich kann sogar zuhause übernachten. Vor allem war Monza 2020 der Schauplatz meines ersten Grand Prix-Sieges. An diesen besonderen Tag werde ich mich immer erinnern. Aber das ist nun auch ein paar Jahre her und unser Ziel lautet, eines Tages wieder so ein Ergebnis zu erzielen. Im Moment müssen wir realistisch bleiben und schauen, was am Wochenende möglich ist. Es wird sicher nicht einfach für uns, doch wir gehen die Aufgabe selbstbewusst und mit dem Podestplatz im Rücken an.“
(Stand 8/2023, Irrtümer vorbehalten)