Formel 1 in Baku: Alpine F1-Piloten stehen auf den „verrückten“ GP-Kurs

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Der Große Preis von Aserbaidschan ist für die Alpine F1-Stars Esteban Ocon und Pierre Gasly eine wahre Adrenalin-Kur. Sie lieben die in vielerlei Hinsicht außergewöhnliche Strecke durch die Metropole am Kaspischen Meer. Esteban Ocon feiert in Baku zudem ein doppeltes Formel 1-Jubiläum … 

Seit 2016 gastiert die Formel 1 am Kaspischen Meer – und seitdem gilt der vom deutschen Architekten Hermann Tilke entworfene Baku City Circuit als Ausnahmeerscheinung. Historische Altstadt, modernes Regierungsviertel und Strandpromenade bilden die Kulisse für das Stadtrennen. Eine sonst mit Pflastersteinen belegte Passage wird eigens für den Grand Prix asphaltiert!

Auch die gesamte Infrastruktur errichten die Veranstalter nur für das Rennwochenende der Königsklasse. Fahrerlager, Boxengebäude, Team-Hospitalitys, Medienzentrum und Medical Center werden anschließend wieder abgebaut und ihre Bauteile für ein Jahr eingelagert.

In der Vogelperspektive wirkt das Streckenlayout zunächst nicht besonders spektakulär. Zu Beginn der Runde geht es rund um das Regierungsgebäude viermal rechtwinklig nach links und zweimal rechtwinklig nach rechts. Interessant wird es im historischen Stadtkern, wo eine Doppelschikane von Kurve 8 bis Kurve 11, eine Bergaufpassage und die nicht weniger als 2,2 Kilometer lange Vollgasgerade entlang der Strandpromenade warten. Hier erreicht der vom Renault E-Tech RE22 angetriebene Alpine A524 schon ohne Windschatten und DRS bis zu 320 km/h.

Wegen der nah an der Strecke stehenden Mauern kommt es in Baku gern mal zu Unfällen, nach denen das Safety Car ausrücken muss. Andererseits befindet sich die Formel 1 gerade mit sieben Rennen ohne Safety-Car-Einsatz auf Rekordkurs: So lange blieb das Führungsfahrzeug zuletzt 2005 in der Garage.

Esteban Ocon: „Du spürst das Adrenalin in jeder Runde“

„Ich komme immer gern nach Aserbaidschan“, verrät Alpine F1-Pilot Esteban Ocon. „Viele Fahrer mögen die Stecke wegen dem Mix aus engen Kurven und ausgedehnten Geraden. Das ist im Auto ein unglaubliches Erlebnis. Der gewundene zweite Sektor durch die Altstadt verzeiht nicht den kleinsten Fehler, du musst laserscharf konzentriert sein. Dann geht es raus auf die lange Start-Ziel-Gerade, wo mehrere Autos nebeneinander fahren können. Du spürst das Adrenalin jede einzelne Runde. Nach einigen schwierigen Rennen möchte ich hier das Beste aus dem Rennwochenende herausholen und ein gelungenes Formel 1-Jubiläum feiern.“

Damit meint der 27-jährigen Franzose seinen anstehenden 150. Start in der Königsklasse – der zugleich sein 100. Rennen für Alpine F1 sein wird. Nur Fernando Alonso (149) und Giancarlo Fisichella (119) haben mehr Rennen für das in Enstone beheimatete Team bestritten. Übrigens lernte Enstone Ocon in seiner Karriere bereits sämtliche Stufen des Siegerpodests kennen, auch die oberste, als er 2021 mit Alpine F1 in Ungarn gewann und dem Rennstall den 50. Grand Prix-Sieg schenkte.

Pierre Gasly: „Die Strecke ist absolut verrückt“

„Auf Baku freue ich mich unheimlich. Die Strecke ist absolut verrückt. Hier hat jeder, der bereit ist, Risiken einzugehen, seine Chance“, findet Teamkollege Pierre Gasly. „In den vergangenen Jahren gab es hier mehrfach chaotische Situationen, deshalb zahlt es sich oft aus, ein sauberes Rennen zu fahren und auf seine Chance zu warten. Wegen der Mauern direkt an der Fahrbahn pumpt das Adrenalin hoch, besonders in der engen Sektion am Schloss. Bei der Abstimmung geht es darum, den schwierigen Mittelweg zu finden, der für die langsamen Kehren, den welligen Asphalt und die langen Geraden optimal funktioniert. Wir möchten Freitag direkt bei der Musik sein und das Beste aus diesem arbeitsreichen Wochenende machen.“

(Stand 09/2024, Irrtümer vorbehalten)

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