Mit dem Großen Preis von Bahrain startet das BWT Alpine F1 Team am kommenden Wochenende in die actionreichste Saison aller Zeiten. Nie zuvor gab es einen Kalender mit 24 Rennen. Mit der Rennstrecke von Sakhir, Schauplatz des Saisonauftakts, verbinden die beiden Alpine F1-Piloten Esteban Ocon und Pierre Gasly sehr gute Erinnerungen.
Landschaftlich mag es attraktivere Grand Prix-Schauplätze geben als den in der Sakhir-Wüste gelegenen Bahrain International Circuit. Die Strecke selbst gilt allerdings als attraktiv. Die lange Zielgerade samt Bremszone vor Kurve 1 bietet sich für Überholmanöver an, weil die Fahrer aus dem Windschatten heraus hier einen Konkurrenten ausbremsen können. Auch die Kurven 4 und 11 am Ende der beiden kürzeren Geraden laden zu Attacken ein. Besonders spektakulär sind Angriffe eingangs der Gegengeraden in der dortigen Haarnadelkurve.
Die feine Sandschicht, die den Grip auf dem seit 2004 genutzten Grand Prix-Kurs vor dem Rennwochenende üblicherweise beeinträchtigt, dürfte diesmal eine geringere Rolle spielen. Denn vor rund anderthalb Wochen jagten die Formel 1-Rennställe drei Testtage lang über die 5,412 Kilometer lange Streckenvariante. Wie immer setzen die Teams spezielle Luftfilter ein, damit der Wüstensand nicht in den Motor gerät.
Aufgrund des muslimischen Fastenmonats Ramadan wird der Bahrain-Grand-Prix dieses Jahr am Samstag ausgetragen.
Teamchef Bruno Famin vertraut auf die gute Basis des Alpine A524
„Wir freuen uns auf den Start der Formel 1-Saison in Bahrain. Unser dreitägiger Test verlief produktiv, wir haben viel gelernt und konnten den A524 weiterentwickeln. Das Auto hat eine gute Basis“, fasst Teamchef Bruno Famin die Ausgangslage vor dem Saisonbeginn zusammen. „Außerdem hat es mich sehr gefreut zu sehen, wie das Team in den letzten Wochen und Monaten zusammengehalten hat, um die Autos auf die Strecke zu bringen. Und diese harte Arbeit wird weitergehen, damit wir weiter vorankommen.“
Pierre Gasly sehnt sich nach Rad-an-Rad-Duellen
Dem 28-jährigen Piere Gasly machte der Vorsaisontest richtig Appetit auf die Saison 2024: „Ich kann es kaum abwarten, endlich wieder ein Grand Prix-Wochenende zu bestreiten“, bekräftigt der Franzose. „Bei den Tests ergaben sich sogar einige Rad-an-Rad-Kämpfe beim Anbremsen von Kurve 1 – das macht Lust auf mehr. Unser Auto hat sich vom ersten bis zum letzten Tag ständig verbessert, was am Rennwochenende hoffentlich ähnlich aussieht. Klar ist jedenfalls, dass wir das Maximum aus unserem Paket herausholen müssen, wenn wir aus Bahrain etwas mitnehmen wollen.“ Er selbst erzielte in Bahrain sogar schon einmal einen zweiten Platz, wenn auch auf der nur 2020 benutzten Streckenvariante „Outer Track“ mit weniger Kurven.
Das einzigartige Gefühl des Esteban Ocon
Ähnlich gut hat Esteban Ocon im Wüstenstaat schon abgeschnitten – er lief 2018 auf Platz vier ein. „Der Beginn einer neuen Formel 1-Saison fühlt sich immer einzigartig an, wenn alles Gerede aufhört und du endlich zum Rennfahren auf die Strecke darfst“, verrät der 31-jährige. Mit Blick auf die Erkenntnisse der Testtage schätzt er: „Es wird sicherlich einige Zeit dauern, bis sich das Potenzial des Autos voll entfaltet. Das ist bei einem völlig neuen Konzept auch kein Wunder. Ich bleibe realistisch: Der Start wird für uns nicht einfach. Allerdings ist Bahrain eine tolle Strecke. Voriges Jahr bin ich bei meinem Debüt für Alpine hier sehr gut zurechtgekommen. Mal sehen, wie es diesmal läuft. Ich freue mich jedenfalls, dass es losgeht und werde jede Chance ergreifen.“
(Stand 2/2024, Irrtümer vorbehalten)