Bei diesen Fahrrädern ist der Name tatsächlich Programm. Die sogenannten Fatbikes rollen dank ihrer fetten Reifen mühelos über nahezu jedes Hindernis. Fahrer schwärmen vom besonderen Fahrverhalten und der coolen Sitzposition. Ebenso wie manch anderer Trend schafften die Fatbikes den Sprung aus den USA über den Großen Teich. Hierzulande erfreuen sie sich inzwischen auch wachsender Beliebtheit. Was können die „dicken Dinger“ mit ihrer markanten Reifenbreite und wo bieten sie Vorteile gegenüber einem Mountainbike mit normalen Reifen?
Dicke Dinger für schroffes Gelände
Wer schon einmal in freier Wildbahn auf eines dieser Mountainbikes im XXL-Format getroffen ist, dürfte sich zunächst verwundert die Augen gerieben haben. Denn Fatbikes wirken mit ihren ultradicken Reifen wie eine Mischung aus Luftkissenboot und Fahrrad. Die fetten Vorder- und Hinterreifen sind das offensichtlichste Erkennungsmerkmal und zugleich Namensgeber. Zumeist verfügen die Fatbikes auch über eine spezielle Rahmengeometrie und eine angepasste Teleskopgabel.1
Dabei sind diese Sportgeräte alles andere als eine bloße Modeerscheinung. Denn dank der bis zu 4,8 Zoll dicken Reifen spielen sie ihre Vorteile insbesondere auf Schlamm, Sand und Schnee gekonnt aus. Normale Mountainbikes rollen zum Vergleich lediglich auf rund zwei Zoll dicken Mänteln.1
Demgegenüber bringen die „dicken Dinger, die mit einem niedrigen Luftdruck3 von weniger als einem Bar2 aufgepumpt sind, im schroffen Offroad-Einsatz klare Vorteile. Denn im Gelände sinkt mit zunehmender Reifenbreite und abnehmendem Reifendruck der Rollwiderstand. Belegt wird das durch ein Testergebnis des Fachmagazins Mountainbike. Bereits mit 60 respektive 62 Millimeter (2,4 Zoll) dicken Reifen muss ein Fahrer über das Pedal beim Überfahren einer Wiese rund 15 Watt weniger Rollwiderstand überwinden als mit einem Mountainbike, das mit 50 bzw. 54 Millimeter (2,0 Zoll) breiten Mänteln ausgestattet ist.4
Fatbikes schlucken Wurzeln und Felsen
Die Fatbike-Reifen passen sich selbst groben Fahrbahnunebenheiten mühelos an. Der Reifen schluckt das Hindernis förmlich, während der Fahrer eines normalen Mountainbikes öfter das Lenkrad bewegen und deutlich mehr Kraft aufwenden muss. Baumwurzeln oder felsige Singletrails lassen sich durch eine verbesserte Federung deutlich entspannter bewältigen. Gleichzeitig bieten die Reifen der Fatbikes dank der größeren Auflagefläche ein Plus an Grip und Traktion5. Da macht eine Kurvenfahrt bei hoher Geschwindigkeit doppelt so viel Spaß. Zu den Nachteilen zählen das etwas höhere Gewicht sowie der im Durchschnitt etwas höhere Preis.
Inzwischen sind Fatbikes nicht nur als sogenanntes Hardtail erhältlich, also ohne jegliche Federung, sondern auch mit Federgabel und sogar als vollgefederte Variante im Handel verfügbar.
1 Quelle Fatbikes – Für wen lohnt der Umstieg: tretwerk.net.
2 Quelle Ratgeber Fatbikes: outside-stories.de.
3 Quelle Alles über Rollwiderstand: www.mountainbike-magazin.de.
4 Quelle Einflussfaktor Reifenbreite: www.mountainbike-magazin.de.
5 Quelle Fatbike-Test: Testsieger, Fakten, Erkenntnisse und Tipps: www.mtb-news.de.‘
Bildquelle Hauptmotiv: Urheber: ivandanru.
(Stand 04/2018, Irrtümer vorbehalten)