Die Mannschaft ist vollzählig: Im Renault F1 Team unterstützen gleich drei Nachwuchspiloten die Stammfahrer Nico Hülkenberg und Daniel Ricciardo. Sollten der Deutsche oder sein australischer Teamkollege einmal nicht starten können, klettert ein Russe ins Cockpit des Renault Formel-1-Rennwagens R.S.19. Sergey Sirotkin ist 2019 der dritte Mann und damit offizieller Ersatzfahrer der Equipe. Jack Aitken kommt als Testpilot an Bord, Guanyu Zhou übernimmt die Rolle als Entwicklungsfahrer.1
In der Formel 1 gibt es für Fahrer mehr zu tun, als Außenstehende erkennen mögen. Allein 21 Grands Prix auf vier Kontinenten innerhalb von knapp neun Monaten sind ein straffes Programm. Hinzu kommen Testfahrten, ausgiebige Erprobungsarbeit im Simulator, Medientermine, Auftritte auf Messen und bei anderen Veranstaltungen. Und nicht zu vergessen: ausreichend Zeit für das tägliche Fitnesstraining der Piloten. Die Vielfalt der Aufgaben erfordert deutlich mehr als zwei Top-Athleten für das Werksteam von Renault. Neben den Stammfahrern am wichtigsten ist dabei natürlich ein guter Ersatzmann. Und den hat das Renault F1 Team in Sergey Sirotkin gefunden.
Welcome back – Sirotkin als Heimkehrer im Renault F1 Team
Der junge Moskowiter Sirotkin, Jahrgang 1995, gehörte bereits 2016 und 2017 zum Renault F1 Team. Zunächst als Testfahrer mit gelegentlichen Einsätzen, dann als offizieller Ersatzmann. In der Saison 2019 schlüpft er für die Renault Werksmannschaft erneut in diese Rolle – und verzichtet dafür sogar auf seinen Stammplatz beim Williams Formel 1-Team, für das Sirotkin im Vorjahr noch die komplette Saison mit 21 Grands Prix bestritten hatte. Das einstige Top-Team kämpft in der Königsklasse derzeit mit einigen Schwierigkeiten. Immerhin steuerte Sirotkin in seiner Debütsaison einen von sieben Weltmeisterschaftspunkten zur Bilanz bei. Das Dilemma eines jeden Ersatzfahrers: Aller Wahrscheinlichkeit nach werden die Stars immer startklar sein und er selbst vielleicht kein Rennen bestreiten. Wenn aber doch einmal Not am Mann ist, wird von ihm Höchstleistung erwartet. Um seine Sinne und Reflexe auch 2019 messerscharf zu halten, tritt Sergey Sirotkin in der FIA Langstrecken-Weltmeisterschaft mit dem Team SMP Racing an. Das liegt im Interesse des Renault F1 Teams.
Jack Aitken – aufstrebender Kandidat aus der Renault Sport Academy
Der Brite Jack Aitken, geboren 1995 in London, unterstützt das Team als Testfahrer. In den drei Jahren seiner Mitgliedschaft zur Renault Sport Academy, jener begehrten Talentschmiede – in der Renault mit viel Engagement den Rennsport-Nachwuchs ausbildet – stieg er von der GP3-Serie in die FIA Formel-2-Meisterschaft auf. Dort gelangen ihm 2018, in seiner Debütsaison, ein Sieg und ein zweiter Platz. Im Mai desselben Jahres steuerte er erstmals den Formel 1-Rennwagen von Renault bei offiziellen Testfahrten in Barcelona. Damit ist seine Ausbildung noch lange nicht am Ende, und mit der Formel 2 hat er ohnehin eine Rechnung offen. Diese zu begleichen und parallel das Renault F1 Team zu unterstützen, sind seine Aufgaben und Ziele 2019.
Guanyu Zhou – Entwicklungsfahrer aus China
Der junge Chinese Guanyu Zhou, geboren 1999 in Shanghai, will sich 2019 mit seinem Renault Teamkollegen Jack Aitken in der Formel 2-Meisterschaft messen. Dort ist Zhou jetzt der Neuling; zuvor profilierte er sich in der FIA Formel 3-Europameisterschaft. Das Talent aus dem Reich der Mitte stieß erst 2019 zur Renault Sport Academy und steht dem Renault F1 Team in der Rolle des Entwicklungsfahrers zur Verfügung.
1 Quelle Renault Sport – Driver Line Up: www.renaultsport.com.
(Stand 03/2019, Irrtümer vorbehalten)