Die Formel 1 startet am kommenden Wochenende mit einem Klassiker in das letzte Saison-Drittel: Der Grand Prix von Belgien in Spa-Francorchamps zählt zu den anspruchsvollsten Rennen des Jahres. Das BWT Alpine F1 Team reist als Viertplatziertes der Konstrukteurs-Weltmeisterschaft in die Ardennen. Fernando Alonso und Esteban Ocon wollen diese Position mit aller Kraft verteidigen.
Der Circuit de Spa-Francorchamps, nur wenige Kilometer von der deutsch-belgischen Grenze entfernt gelegen, zählt zu den Ikonen unter den Formel 1-Strecken. Der erste Grand Prix fand auf der damals noch 14,863 Kilometer langen, rasant schnellen, aber auch sehr gefährlichen Originalstrecke statt. Ende der 1970er Jahre wurde sie auf rund sieben Kilometer quasi halbiert und modernisiert. 1983 kehrte die Königsklasse nach 13-jähriger Pause wieder nach Spa zurück – und prompt gewann ein reinrassiger Renault: Alain Prost holte sich die größte Trophäe mit einem Boliden des Werksteams. Ein Jahr später wiederholte Ayrton Senna diesen Erfolg am Steuer seines Lotus, der ebenfalls von einem Turbomotor des französischen Autoherstellers angefeuert wurde. Bis heute kamen sechs weitere Siege hinzu, von denen zwei besonders hervorstechen: Michael Schumacher triumphierte 1995 mit dem Benetton-Renault, während Sebastian Vettel am 25. August 2013 am Steuer seines Red Bull-Renault die Ziellinie als Erster überquerte. Mit anderen Worten: Spa-Francorchamps ist ein gutes Pflaster für Formel 1-Motoren der Marke.
Alpine F1 nutzt den E-Tech RE22-Hybridmotor von Renault
Heute setzt Alpine F1 auf die Aggregate aus Viry-Châtillon, und die Ansprüche sind hoch: Fernando Alonso und sein französischer Teamkollege Esteban Ocon wollen auf der sogenannten „Ardennen-Achterbahn“ natürlich wieder in die Punkteränge fahren, also unter die ersten Zehn kommen. Für den zweifachen Weltmeister aus dem spanischen Oviedo wird es der bereits 17. Start beim Großen Preis von Belgien sein. Erfahrung auf der spektakulären Strecke, die einen herausfordernden Mix aus Highspeed-Passagen und superschnellen Kurven mit extremer Querbeschleunigung sowie einem Höhenunterschied von gut 100 Metern bietet, besitzt er also genug.
„Ich liebe Spa – der Kurs zählt zu den geschichtsreichsten Rennen des Formel 1-Kalenders“, betont Alonso. „Normalerweise ermöglicht er immer sehr interessante Grands Prix mit vielen Überholmanövern. Das wechselhafte Wetter kann immer für Überraschungen sorgen. Für uns kann es gerne regnen, denn unter diesen Bedingungen funktioniert unser Alpine A522 besonders gut!“
Von allem etwas: Der Circuit de Spa-Francorchamps ist anspruchsvoll
Esteban Ocon sieht das ganz ähnlich. „Spa gehört zu den Strecken, die bei uns Fahrern besonders beliebt sind – und da schließe ich mich gerne mit ein“, erläutert der Franzose, der 2016 in Belgien sein Formel 1-Debüt gefeiert hatte. „Es gibt wirklich fantastische Kurven so wie die Senke von ,Eau Rouge‘, die blind gefahrene Kuppe von ,Raidillon‘, die rasante Doppel-Links in ,Pouhon’ oder die enorm schnelle ,Blanchimont‘. Hinzu kommen lange Vollgas-Geraden und viele Bergauf- und Bergabpassagen. Regen wäre tatsächlich schön, aber es muss ja nicht gleich so viel sein wie im vergangenen Jahr…“
(Stand 8/2022, Irrtümer vorbehalten)