Am Ende eines fordernden Rennens darf sich Renault Sport F1 auf dem Suzuka Circuit immerhin über einen hart erarbeiteten WM-Punkt freuen: Carlos Sainz jr. hat sich in der Schlussphase des Großen Preis von Japan mit einem großartigen Finale noch bis auf Platz zehn vorgearbeitet. Sein Teamkollege Nico Hülkenberg indes ging leer aus – er stellte seinen Renault R.S.18 in der 38. von 53 Runden mit einem technischen Problem ab.
Schon in der Startaufstellung konnte sich der Emmericher nur auf dem 16. Platz einreihen. „Angesichts unserer Ausgangsposition haben wir uns für eine alternative Strategie entschieden und sind auf den Medium-Pneus ins Rennen gegangen“, berichtet der 31-jährige Le Mans-Sieger von 2015. „Verglichen mit den Fahrern, die auf weicheren Reifen unterwegs waren, konnte ich ganz gut mithalten – aber von so weit hinten ist es natürlich immer schwierig. Eigentlich dachten wir, diese Pirelli würden etwas länger halten. Gleich nach meinem Boxenstopp trat ein Problem im Heck des Autos auf und mir blieb nichts anderes übrig, als den Wagen in der Garage abzustellen – also keine Punkte für mich. Dafür freut es mich umso mehr, dass Carlos für das Team einen WM-Zähler eingefahren hat, das ist zu diesem Zeitpunkt der Meisterschaft sehr wichtig. Bis zum Saisonende liegt noch viel Arbeit vor uns, wir kämpfen weiter!“
Logisch, dass der 24 Jahre junge Spanier deutlich zufriedener auf seinen Nippon-Grand Prix zurückblickt. „Das hat heute richtig Spaß gemacht“, freut sich der Madrilene, der von Rang 13 ins Rennen ging. „Mehr als ein WM-Punkt lag für uns nicht in Reichweite. Schon beim Start habe ich die Grundlage gelegt, um in die Top 10 vorzudringen.“
Sainz war mit einer anderen Taktik unterwegs als Hülkenberg: Am Anfang wählte er die Soft-Reifen für seinen Turbo-Hybrid-Rennwagen, ab Runde 32 wechselte er dann auf die Medium-Pneus. „Damit konnte ich am Ende ziemlich schnell fahren und noch wichtige Platzierungen aufholen“, so der Iberer, der auf den letzten Metern noch am Toro Rosso von Pierre Gasly vorbeizog. „Das Renault Sport F1 Team hat in puncto Strategie und Boxenstopp alles richtig gemacht, dieser WM-Punkt kann noch richtig wertvoll werden. Wir freuen uns jetzt über das Ergebnis und bauen darauf für die vier letzten Formel 1-Rennen des Jahres auf.“
Weitere Podiumsplatzierung für Max Verstappen
Das beste Resultat für den R.E.18-Hybridantrieb von Renault fuhren erneut die beiden Red Bull Racing-Piloten ein, wobei einmal mehr Max Verstappen im Epizentrum des Geschehens stand. Gleich in der Anfangsphase des Rennens kam der Niederländer nach einem Verbremser dem Ferrari von Kimi Räikkönen ins Gehege, dann trotzte er erfolgreich einem Angriff von Sebastian Vettel – was für den vierfachen Weltmeister, der alle seine Titel mit einem Motor von Renault gewonnen hat, in einem Dreher endete. Trotz einer Fünfsekundenstrafe für den Zwischenfall mit Räikkönen schloss Verstappen wieder zum Zweitplatzierten Valtteri Bottas auf und setzte den Finnen gehörig unter Druck. Überholen konnte er ihn allerdings nicht mehr, Rang drei war das Ergebnis. Sein Teamkollege Daniel Ricciardo, der im kommenden Jahr für Renault fahren wird, fuhr von der 15. Startposition auf Platz vier nach vorne.
„Der Große Preis von Japan hier in Suzuka war ein wichtiges Rennen für uns“, betont Cyril Abiteboul, der Teamchef von Renault Sport F1. „Nach dem Sotschi-Grand Prix haben wir gezeigt, dass wir im Rennen durchaus konkurrenzfähig sind und dass unsere Hybrid-Antriebseinheit auch auf einem so schnellen Power-Kurs um Rang zwei kämpfen kann. Wir wissen, was wir ändern müssen, um auch im Qualifying schneller zu werden. Darum kümmern wir uns jetzt, damit unser Auto auf den bevorstehenden Strecken – die uns wieder besser liegen sollten – zu alter Stärke zurückkehrt.“
(Stand 10/2018, Irrtümer vorbehalten)