Die Skyline von Manhattan als vielleicht berühmteste Stadtansicht der Welt lieferte die Kulisse für ein denkwürdiges Saisonfinale der Formel E-Meisterschaft 2017/2018. Die Zutaten: ein sensationeller Rennverlauf, die Rückkehr von Renault e.dams-Star Sébastien Buemi aufs Siegerpodest und ein überglücklicher Weltmeister Jean-Eric Vergne mit 100% elektrischer Antriebstechnik von Renault.
Der ePrix von New York sollte das letzte Rennwochenende für den mehrfachen Formel E-Weltmeister Renault e.dams werden, bevor die französische Marke den Staffelstab an Allianzpartner Nissan weitergibt. In vier Saisons hatte das Werksteam von Renault dreimal den Herstellertitel gewonnen und Sébastien Buemi 2015/2016 zum Weltmeister gemacht.
In die Abschiedsvorstellung starteten der schnelle Schweizer und sein Spark-Renault Z.E.17 geradezu perfekt: Bestzeit im Qualifying, schnellste Runde im Zeitfahren um die Super Pole – das bedeutete Startplatz eins fürs erste von zwei Rennen auf dem Red Hook Circuit in Brooklyn. Teamkollege Nicolas Prost rundete die Top-Leistung mit Startplatz drei gekonnt ab. Im Rennen war allerdings kein Kraut gegen das deutsche ABT-Schaeffler-Team gewachsen, Rang drei blieb das Optimum für Sébastien Buemi: „Über die Renndistanz konnten wir das Tempo nicht ganz mitgehen, aber Dritter hinter zwei unschlagbaren Autos zu werden, ist ein positives Ergebnis“, bilanzierte der Schweizer nach dem Samstagsrennen, in dem Prost als Zehnter einen weiteren Zähler für Renault e.dams holte.
Jean-Eric Vergne gewinnt Fahrertitel mit Renault Z.E.17
Für die Sensation des ersten Laufs sorgte Jean-Eric Vergne. Nachdem der Franzose wegen einer technischen Unregelmäßigkeit an seinem Boliden vom Qualifying ausgeschlossen worden war, ging er als Letzter ins Rennen – und kämpfte sich unwiderstehlich durchs Feld. Bis auf Rang fünf führte der Sturmlauf des 28-Jährigen, der im Renault Z.E.17 des Techeetah-Rennstalls damit vorzeitig den Fahrertitel gewann und im Ziel fast sprachlos war vor Freude. „Ich kann es nicht fassen! Was für ein verrücktes Rennen; auf diesen Moment habe ich mich die ganze Saison gefreut und jetzt weiß ich nicht, was ich sagen soll“, stammelte der überglückliche „JEV“ in die Mikrophone. Der mit Antriebstechnik von Renault erfolgreiche Vergne ist der vierte unterschiedliche Fahrerchampion in der vierten Saison der Formel E.
Große Gefühle nach dem Finale am Sonntag
Fürs zweite New York-Rennen am Sonntag hatte sich Buemi erneut Startplatz eins gesichert, Nico Prost fuhr als Zehnter los. Diesmal allerdings fehlte den beiden Stars in ihren Z.E.-blauen Rennern das Glück: Buemi verpasste als Vierter knapp das Treppchen, Prost blieb mit Rang elf ohne Zähler. „Es war toll, hier zwei Pole Positions zu erzielen, aber natürlich hätte ich dem Team zum Abschluss gern noch einen Podestplatz geschenkt“, gab Ex-Weltmeister Buemi zu.
Teambesitzer Jean-Paul Driot freute sich über das positiv verlaufene letzte Rennwochenende von Renault e.dams: „Wir haben in dieser Saison lange nach der optimalen Performance gesucht und diese Mühe hat sich letztlich ausgezahlt. Jetzt ist es Zeit, Renault für vier wunderbare Jahre zu danken. Wir haben gemeinsam ein gutes Stück Formel E-Geschichte geschrieben.“
Als Leiter des Formel E-Programms gebührt Vincent Gaillardot das Schlusswort: „Wir haben drei herausragende und eine etwas weniger erfolgreiche Saison erlebt. Dank der engen Zusammenarbeit zwischen e.dams und Renault konnten wir die Qualitäten der von uns entwickelten Technologien auf der Rennstrecke unter Beweis stellen. Wir verabschieden uns mit dem guten Gefühl, ordentliche Arbeit geleistet zu haben.“
(Stand 07/2018, Irrtümer vorbehalten)