Viel versprechender Start in die neue Formel 1-Saison: Das Werksteam von Renault hat den Großen Preis von Australien mit beiden Rennwagen in den Top 10 beendet. Während Nico Hülkenberg den Melbourne-Grand Prix auf Rang sieben beendete, wurde sein spanischer Teamkollege Carlos Sainz Zehnter. Noch erfreulicher aus Sicht des französischen Autobauers: Unter den zehn Erstplatzierten finden sich nicht weniger als sechs Teilnehmer, deren Auto vom Renault R.E.18-Hybridmotor angetrieben wird. Mit Platz vier für den Red Bull Racing-Piloten Daniel Ricciardo wäre fast sogar eine Podiumsplatzierung herausgesprungen.
Hülkenberg hatte die Zeitenjagd um die Pole-Position auf dem achten Rang beendete, rückte in der Startaufstellung aufgrund der Strafversetzung von Ricciardo jedoch auf die siebte Position vor. „Wir können zufrieden sein mit unserem ersten Saisonrennen“, analysierte der Deutsche das Rennwochenende später. „Mein Renault war wirklich schnell und konkurrenzfähig – auch wenn weiterhin eine Menge Arbeit vor uns liegt. Das Wochenende hat nicht so gut für uns begonnen, doch wir konnten das Ruder noch herumreißen.“ Eigentlich hatte sich der Emmericher sogar ein besseres Rennergebnis ausgerechnet, doch eine Safety-Car-Phase lief für ihn unglücklich: Sie ermöglichte es Fernando Alonso, an ihm vorbei auf Rang fünf durchzuschlüpfen.
Sainz kämpfte während des 58-Runden-Rennens auf dem Stadtkurs mit einem ganz anderen Problem: „Die Pumpe meiner Trinkflasche förderte viel zu viel Wasser, das sich in meinem Magen sammelte – irgendwann wurde mir einfach schlecht“, berichtete der 23-Jährige. Froh war er am Ende dennoch: „Ich bin sehr glücklich mit der Performance des Renault R.S.18 und den WM-Punkten, die wir aus Australien mitnehmen – darauf können wir in 14 Tagen beim Großen Preis von Bahrain aufbauen.“
Dem schloss sich auch Cyril Abiteboul an, der Geschäftsführende Direktor des Renault Sport Formel 1-Teams: „Das ist zwar kein perfektes, aber ein gutes Resultat für uns. Es zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind und Fortschritte machen. Mit beiden Fahrzeugen das Ziel in den Top 10 zu erreichen, ist ein solides Ergebnis. Leider hat uns das Safety-Car auf dem falschen Fuß erwischt und Plätze gekostet, aber das gehört zum Rennsport dazu. Als positiv werte ich es auch, dass alle sechs Autos mit unserem Renault R.E.18-Motor den Sprung unter die ersten Zehn geschafft haben – hier zahlt sich aus, dass wir über den Winter die Zuverlässigkeit unseres Sechszylinders in den Mittelpunkt gerückt haben.“
Neben Ricciardo als bestplatziertem Fahrer mit Power von Renault sorgte speziell der fünfte Platz von Alonso für Aufsehen, dessen McLaren ab dieser Saison ebenfalls auf den französischen Turbo-Hybrid-Antrieb setzt. Hinter dem Spanier wurde Max Verstappen im zweiten Red Bull Racing-Renner Sechster – der Niederländer hatte in Runde zehn einen Dreher aufs Parkett gelegt, der ihn zunächst auf Platz acht zurückwarf. Trotz beschädigtem Auto jagte Verstappen anschließend Alonso vor sich her, einmal konnte er den Asturierer sogar überholen. Die gewonnene Position musste er jedoch zurückgeben, da praktisch zeitgleich mit seiner Attacke eine Gelbphase begonnen hatte. Rang neun ging an seinen Landsmann Stoffel Vandoorne im zweiten McLaren-Renault.
Das Rennen selbst gewann überraschender Weise Sebastian Vettel. Der Deutsche – der alle seine vier WM-Titel mit einem Motor von Renault errungen hat – war als großer Profiteur der Safety-Car-Phase hervorgegangen und konnte so den Titelverteidiger Lewis Hamilton auf Rang zwei vor Kimi Räikkönen. Damit verlässt das Renault F1 Team mit Rang fünf in der Konstrukteurswertung der Formel-1-Weltmeisterschaft und sieben WM-Punkten Australien in Richtung Bahrain.