Das war knapp: Sébastien Buemi hat den E-Prix von Marrakesch auf Rang zwei beendet, doch der Sieg war zum Greifen nah – eine falsche Konfiguration seines Rennwagens brachte den Schweizer um den verdienten Erfolg. Buemis Teamkollege Nicolas Prost kämpfte sich in einem schwierigen Rennen noch bis auf Rang 13 vor.
Souverän herausgefahrene Pole Position, Start gewonnen, die erste Rennhälfte dominiert und auch nach dem obligatorischen Sprung in den zweiten Renault Z.E.17 mit bis zu zwei Sekunden Vorsprung vorn – wohl niemand entlang des 2,971 Kilometer langen Circuit International Automobile Moulay el Hassan hätte behaupten können, dass Sébastien Buemi den Sieg in Marokkos Hauptstadt Marrakesch nicht verdient hätte. Doch es sollte anders kommen, und dies hatte einen ungewöhnlichen Grund: Der sogenannte FanBoost versagte. Diesen 100-Kilojoule-Extraschub per Knopfdruck erhalten diejenigen drei Fahrer, sobald sie in ihrem zweiten Rennwagen sitzen, die zuvor eine Internet-Umfrage unter den Formula E-Followern gewonnen haben. Und dazu gehörte im nördlichsten Land Afrikas auch Sébastien Buemi.
Nach dem Autotausch lag der Eidgenosse, der sich 2016 als Werksfahrer von Renault e.dams zum Formel E-Meister gekürt hatte, zunächst locker in Führung. Doch mit zunehmender Renndistanz kam Mahindra-Pilot Felix Rosenqvist immer näher heran, und als der Schwede in der 29. von 33 Runden seinen FanBoost zum Angriff einsetzte, drückte auch Buemi den Zauberknopf, doch es passierte: nichts.
„Wir haben kurz vor dem Start des Rennens noch einmal die Reihenfolge der Autos getauscht,“ berichtete Sébastien später, „und in meinem zweiten Renault war das FanBoost-System nicht freigeschaltet. Als ich den Extraschub aktivieren wollte, um mich gegen den Angriff zu verteidigen, blieb die erhoffte Wirkung aus. Aber Platz zwei ist immer noch ein fantastisches Ergebnis, wir blicken dem nächsten ePrix in Santiago de Chile zuversichtlich entgegen.“
Harziges Marokko-Gastspiel für Nico Prost
Nach einem schwierigen Start in den Renntag musste Nico Prost den dritten Saisonlauf als 15. in Angriff nehmen und machte schon auf den ersten Metern eine Position gut. Ein Schubser durch André Lotterer in Runde drei zwang ihn jedoch in einen Dreher, der den Franzosen bis ans Ende des Feldes zurückwarf. Nach dem Autotausch zur Halbzeit kehrte der 36-Jährige bereits wieder als Neunter auf die Strecke zurück, musste aber eine 20-Sekunden-Zeitstrafe akzeptieren, weil er unter Gelben Flaggen etwas zu flott unterwegs gewesen war. Hierdurch rutschte er im Endklassement wieder auf die 13. Position ab.
Renault e.dams, das Meisterteam der ersten drei Formel E-Saisons, reist nach drei von insgesamt 14 Rennen als Sechstplatzierte aus Marokko ab. Auch Sébastien Buemi hat sich in der Fahrerwertung nach einem harzigen Start in die neue Kampagne bereits wieder auf die sechste Position nach vorne gearbeitet.
Wie gefällt Ihnen die Möglichkeit, einzelnen Formel E-Fahrern per FanBoost zusätzlichen Schub zu schenken?
(Stand 01/2018, Irrtümer vorbehalten