Vor den Toren von Paris entsteht gerade Großes. Denn im Renault Technocentre baut der französische Autohersteller einen der modernsten dynamischen Fahrsimulatoren der Welt. Im sogenannten ROADS (Renault Optimization Autonomous Driving Simulator) treibt Renault ab Anfang 2019 die Entwicklung autonom fahrender Fahrzeuge im Eiltempo voran. Das Unternehmen investiert 25 Millionen Euro in den 2.000 Quadratmeter großen Neubau, der Maßstäbe in der Automobilindustrie setzen wird.
Damit setzt Renault einen weiteren Meilenstein in der Entwicklung selbstfahrender Autos. Mitte 2017 hatte der französische Hersteller bereits das neue Joint Venture „Autonomous Vehicle Simulation“ (AVS) gegründet, das beim Bau des neuen ROADS mitwirkt. Bis 2020 will Renault gemeinsam mit Kooperationspartner Nissan mehr als zehn Modelle mit autonomen Fahreigenschaften auf den Markt bringen. Die 680 PS starke Studie Renault SYMBIOZ gibt bereits heute einen ebenso eindrucksvollen wie emotionalen Ausblick auf die Mobilität von morgen.
Autonomes Fahren:
Simulator ermöglicht bis zu 1 g und 9 m/s
Bei der Entwicklung dieser innovativen Technologie für die Mobilität von morgen geht Renault ganz neue Wege. Neben ausgiebigen Testfahrten mit realen Prototypen im Straßenverkehr spulen die Ingenieure im neuen ROADS schon bald Millionen von Erprobungskilometern in der virtuellen Welt ab. Der Clou: Der hochmoderne Fahrsimulator mit beweglichen Hydraulikstempeln ist auf 30 Meter langen Schienen platziert. Er ermöglicht Fliehkräfte von bis zu 1 g und Bewegungen wie im realen Straßenverkehr. Das um 180 Grad drehbare System kann unterschiedliche Fahrsituationen realitätsnah simulieren. ROADS ist der weltweit erste Simulator, in dem Beschleunigungen von bis zu neun Metern pro Sekunde in Längs- und Querrichtung erzielt werden. Dabei nehmen die Entwickler in einem „echten“ Auto Platz, das auf der beweglichen Plattform installiert wird.
Die spezielle Software von SCANeR Studio© erzeugt auf der 360-Grad-Leinwand ein wirklichkeitsgetreues 3D-Bild der Umgebung. Force Feedback-Effekte am Lenkrad und die situationsabhängige Geräuschkulisse tragen ebenfalls zum realistischen Fahrgefühl bei. Während der Tests werden sowohl die Kopf- als auch die Augenbewegungen des Fahrers aufgezeichnet. Im Zusammenspiel mit den Bewegungen der Plattform und der fotorealistischen Leinwandszenarien entsteht somit die perfekte virtuelle „Illusion“ – ideale Voraussetzungen zur Entwicklung innovativer Technologien für autonomes Fahren.
Eine weitere Besonderheit: Genau wie die meisten Serienmodelle von Renault verfügt ROADS über ein System zur Rekuperation von Bremsenergie – dies ermöglicht einen besonders niedrigen Stromverbrauch.
Fahren oder fahren lassen: Was ist Ihre Meinung zu autonom fahrenden Autos?
(Stand 02/2018, Irrtümer vorbehalten)