Alltagstest bestanden: Renault ZOE überzeugt Skeptiker

  • Renault ZOE überzeugt Skeptiker

Überzeugendes Ergebnis unter erschwerten Bedingungen: „Wie praktisch ist ein E-Mobil, wenn man keine eigene Garage mit Steckdose hat und auf öffentliche Ladesäulen angewiesen ist?“ So lautete die Ausgangsfrage, mit der der Journalist Christian Frahm seinen Zwei-Wochen-Alltagstest des Renault ZOE begann.

Er wohnt im Osten der Millionen-Metropole Hamburg, die nächste öffentliche Ladestation ist rund 800 Meter, also rund zehn Minuten zu Fuß, von seiner Haustür entfernt. Nicht die besten Voraussetzungen für ein Elektrofahrzeug, wie Frahm im ersten seiner insgesamt neun Testberichte auf Spiegel Online1 deutlich macht: „Geringe Reichweite, hoher Preis, schlechte Ladeinfrastruktur – das sind die drei großen Hemmnisse der Elektromobilität. Und es sind die drei wesentlichen Gründe, warum Elektroautos bislang nur etwas für wohlhabende Überzeugungstäter waren – die ein Eigenheim samt Wallbox oder eine Lademöglichkeit bei der Arbeitsstelle haben.“

Doch allen anfänglichen Bedenken zum Trotz: Frahm realisierte schnell, dass das Aufladen der Akkus auch für ihn kein wirkliches Problem darstellt. „Denn die Ladesäulen, die etwa 800 Meter von meiner Wohnung entfernt liegen, waren nie belegt“, so der Journalist in seinem Fazit.2 „Strom war somit immer vorhanden und den Ladevorgang selbst habe ich nach wenigen Tagen problemlos in den Alltag integriert. Wichtigste Erkenntnis: Nicht nach Bedarf, sondern nach Gelegenheit Strom tanken. Ist die Energie des Akkus nicht vollständig aufgebraucht, dauert es auch nicht so lange, ihn wieder aufzuladen. Also lieber häufiger und dafür nur für kurze Zeit an die Ladesäule fahren.“

Effizient und entspannt:

Der Fahrstil verändert sich positiv

Was Frahm in puncto „Ladestrategie“ zusätzlich in die Karten spielte, war die spürbare Veränderung seines Fahrstils. Während er zu Beginn des Selbstversuchs sozusagen im „normalen Verbrennungsmotor-Modus“ unterwegs war, passte er seine Fahrweise schnell den Besonderheiten des rein elektrischen Antriebs an – mit in mehrfacher Hinsicht positiven Auswirkungen. „Schon nach den ersten Tagen im ZOE hat sich mein Fahrstil geändert“, freut sich der Elektromobilitäts-Neuling. „Ich fahre insgesamt gelassener. Tatsächlich animiert das Bordsystem geradezu zum sparsamen Fahren. Man freut sich, wenn man es am Abend wieder geschafft hat, die Werte vom Vortag zu überbieten.“

Volle Alltagstauglichkeit, aber noch

Nachholbedarf bei der Lade-Infrastruktur

Weniger Freude machte dem Autor hingegen das Thema Batterieaufladen. Dabei störte ihn weniger die Anzahl und Verteilung der Ladestationen, sondern: „Die Bezahlvorgänge sind deutschlandweit nicht einheitlich gestaltet und die Tarife ebenso undurchsichtig wie der Abrechnungsmodus. Es gibt Gratisangebote, aber auch Preise von bis zu 56 Cent pro Kilowattstunde.“

Trotzdem ist Frahm von der Elektromobilität überzeugt, ja geradezu begeistert. „E-Mobile sind alltagstauglich und damit auf dem Weg raus aus der Zweitwagen-Nische, in der bislang vor allem solvente Idealisten zu den Käufern zählten“, schreibt er in seinem Fazit. „Nach meiner Zeit im Elektroauto habe ich deutlich weniger Bedenken und Vorurteile gegenüber den Stromern. Die E-Mobilität funktioniert längst nicht so schlecht, wie es oft den Eindruck erwecken mag. Ich bin mir nach meinem Test jedenfalls sicher, dass ich in ein paar Jahren, wenn der nächste Autokauf ansteht, wieder ganz entspannt und lautlos über die Köhlbrandbrücke surren werde – in einem E-Mobil.“

1 Quelle: spiegel.de.
2 Quelle: spiegel.de.

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(Stand 07/2017, Irrtümer vorbehalten)

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